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Jetzt haben die das echt geschafft! Dort, wo der FC Bayern diese Saison verloren hat, bei Hannover 96 nämlich, schaffte der SC Freiburg ein Unentschieden und damit den Klassenerhalt. Wahnsinn, was die jungen Spieler aus sich herausgeholt haben. Am Spielfeldrand trieb sie der neu eingesetzte Trainer Christian Streich dazu an. Im beckenbauerschen Kaiser-Deutsch würde man den einen „positiv Verrückten“ nennen.
Streich steht fast immer, läuft durch die Coachingzone, gestikuliert, schreit. Als er sich am vergangenen Spieltag einmal auf seinen Trainerstuhl setzte, meldete das der Reporter prompt in der Radiokonferenz – so ungewöhnlich war es.
Der Trainer sitzt, meldete der Reporter
Nach 17 Spieltagen war Freiburg Tabellenletzter und im freien Fall Richtung zweite Liga. Der Verein beschloss die Beurlaubung von sechs Spielern, der mit Abstand beste Stürmer des Vereins wurde kurz darauf verkauft. Es waren bald Kölsche Verhältnisse, so schien es von weitem – und Freiburg liegt von nahezu jedem anderen Ort in Deutschland weit entfernt. Dann kam Streich. Einige Spieler kannten ihn noch, weil Streich lange und erfolgreich die Jugendmannschaften des SC Freiburg trainierte.
Alle Kollegen bescheinigen dem Fußballlehrer einen enormen taktischen Sachverstand. Pressing, sichere Viererkette, vorn mehr Zug zum Tor – so besiegte die junge Mannschaft Schalke und Leverkusen sowie fast alle Abstiegskonkurrenten. Die Taktik ist zwar viel, aber in einem verunsicherten Team nicht alles. Und da kam Streichs zweite Stärke zum Tragen.
Es gibt schon den „Streich der Woche“
Der Badener hat eine unbedingte Haltung, die in jedem Interview deutlich wird. Was er sagt, ist immer deutlich, immer mit Nachdruck. Die wachen Augen strahlen das aus, was als „natürliche Autorität“ gilt. Streich muss nur in die Kamera schauen, dann richtet man sich schon auf dem Sofa auf. Kostproben liefert der „Streich der Woche“, den es mittlerweile gibt, ein Clip pro Woche mit Wissenswertem und Amüsantem des Trainers. Dort gibt es auch gleich einen Sprachkurs in badischer Mundart dazu.