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Mit diesen Bibelworten kam ich zum ersten Mal in der Wohnküche meiner Großeltern in Berührung, die im gleichen Haus wohnten. Ich konnte schon lesen, sah mir aber sehr gern Bildbände an. Meine Großeltern besaßen ein Bändchen, in dem ausgewählte Bibelgeschichten mit farbigen Bildern illustriert waren. So machte ich Bekanntschaft mit dem "barmherzigen Samariter", erlebte die "Rückkehr des verlorenen Sohnes" und eben auch die Geschichte der "Sünderin". Mein Großvater, den ich fragte, was es mit dieser Geschichte auf sich habe, erklärte mir, was "steinigen" bedeute.
Ich erschrak ziemlich, als ich verstand, dass damit die Tötung eines Menschen gemeint war. Und ich werde nie vergessen, wie dieser meinungsstarke, autoritäre und vom Krieg geprägte Mann, der mein Großvater war, seine Ausführungen ziemlich leise mit der Bemerkung schloss, dass man bei Gewalt generell aufpassen müsse. Ich habe erst viel später verstanden, dass er womöglich damit auch auf seine eigenen Kriegserlebnisse und -handlungen abhob.
Peter Gerber
Seither ist ein halbes Jahrhundert vergangen, aber der Eindruck, den diese sehr bekannte Perikope bei mir hinterlassen hat, ist nicht verblasst. Ich selbst habe auf sie Bezug genommen, um zu sagen: Es ist selten eindeutig klar, was gut und was schlecht ist. Auch etwas, was im vollen Bewusstsein des Guten getan wird, kann falsch sein.
Als es einmal im Vorstand um die Leistung der Führungskräfte ging, geriet unversehens ein leistungsstarker Mitarbeiter in den Fokus der Kritik. Er habe sich nicht den Werten der Firma entsprechend verhalten. Einer erzählte ein Beispiel, andere stimmten ein. Plötzlich stand die weitere Karriere des Mitarbeiters infrage. Ich habe dann gefragt, ob sich denn immer jeder von uns gemäß diesen Werten verhalte und wie sie denn genau definiert seien. Und ob es nicht vielleicht doch andere Gründe für die schlechte Beurteilung geben könnte. Zunächst bekam ich heftige Ablehnung zu spüren. Das Kollektiv war sich schon sicher. Ich blieb jedoch beharrlich. Die Diskussion versachlichte sich. Die betreffende Person hat später ihre verdiente Chance bekommen.
Kollektive moralische Ächtung ist ein Problem unserer Zeit. Globale Echtzeitkommunikation auf allen, im Zweifel anonymen, sozialen Medienkanälen versieht Urteile, Verurteilungen und den Ruf nach Exekution schnell gefällter Verdikte mit einer Heftigkeit, die vor kurzer Zeit noch unvorstellbar erschien. Hier herrschen moralische Überheblichkeit und schlichte Ignoranz, und keine gesetzlichen Regularien können sie wirklich einhegen.
Und so bleibt es angesichts der Vielzahl von Opfern breiter Medienkampagnen und Shitstorms bei der brennenden Aktualität der Geschichte von Jesus und der "Sünderin".
Aber sie gibt mir auch Anlass zur Hoffnung. Es handelt sich hier um ein allzu menschliches Phänomen, das schon vor mehr als 2000 Jahren bekannt war. Und auch das Gegenmittel war schon bekannt. Jesu Handeln zeigt: Urteile im Lichte deiner eigenen Fehlbarkeit.
Und noch eines geht mir, angeregt durch zahlreiche Diskussionen mit meinen inzwischen erwachsenen Kindern, durch den Kopf, wenn ich heute über die Geschichte reflektiere. Die Gesetze damals sahen in der Steinigung einer Frau die legitime Strafe für Ehebruch. Wer könnte sich das heute im Westen ernsthaft vorstellen?
Und was ist mit unseren Werturteilen? Wollen wir die Sprache in älteren Kinderbüchern verändern, weil sie uns nicht mehr korrekt vorkommt? Ist das Handeln historischer Persönlichkeiten vor dem Hintergrund heutigen Wissens neu zu bewerten oder muss es im Kontext der Zeit gesehen werden? Schwierige Fragen, auf die es kaum eine eindeutige Antwort geben kann. Aber sicher ist, menschliche Fehlbarkeit bezieht sich auf alles von Menschen Gemachte, auch Gesetze. Diese Einsicht kann uns den Weg zu stärker universell gedachter Humanität ebnen.
Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie. (Johannes 8,7)
Johannes Evangelium
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Das Johannes Evangelium ist reine Literatur (Dichtkunst) und entspricht nicht der Wahrheit. Und vor allen Dingen, es wurde nur von Männern geschrieben und das ist doch der Hauptgrund, dieses Werk als ungenügend für den heutigen Gebrauch zu erwähnen.
Keine einzige Religion hat Recht, nie wurde ein einziger "Gott" auf Erden persönlich gesichtet, hat mit gesprochen. Alle Götter und Göttinnen wurden von ihren Sockeln gssürtzt und die angeblichen wahren Götter waren dann einmal und fristen heute nur noch ihr Dasein in Kreuzworträtseln.
Es ist mir ein Rätsel, das Menschen immer noch an einen "Lieben Gott" glauben (Lieber Gott steht nirgends in der Bibel), wo doch der "Teufel" mehr Anläufe verzeichnet und unsere Welt immer mehr den Bach runtergeht. Wir haben eine Politik, bei der Politiker sind nur auf ihr eigenes Wohl
bedacht und nicht am Wohl des Volkes, die Justiz verkündet hanebüchende Urteile, im medizinischen Bereich bekommt das Wort "Wartezeit" die gleiche Bedeutung wie die Worte des Priesters, wartet, wartet, ER wird erscheinen, aber noch nicht einmal ein Lichtschein am Himmel.
Also nichts mit Warten und Abwarten, verliere keine Zeit mit Beten und sei deines eigenen Glückes Schmied. Da kommt keiner und hilft und das
Johannes Evangelium unter dem Arm, macht nur arm, im Geiste. Amen!
t
universell gedachter Humanität
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P. Gerber: "... zu stärker universell gedachter Humanität ebnen."
NICHTS gehört dem "einzelnen/individualbewussten" Menschen allein. Sogar die Gedanken nicht, weil diese auch immer abhängig von Geist und Gemeinschaft geprägt wachsen / fusionierend-befriedend wachsen können.
Wirklich-wahrhaftige Universialität, ist das ganzheitlich-ebenbildliche Wesen Mensch in geistig-heilendem Selbst- und Massenbewusstsein, ist das konsequent-kompromisslose Gemeinschaftseigentum "wie im Himmel all so auf Erden" OHNE wettbewerbsbedingte Symptomatik, ist der unkorrumpierbare Verstand von der Vernunft des Geistes der/die/das Gott/Zentralbewusstsein der Schöpfung/Programmierung des holographischen Universums ist.
Lest die Bibel richtig und erkennt, daß Mensch immer ALLE bedeutet, daß jeder Text NIEMALS den "einzelnen/individualbewussten" Mensch anspricht, daß nur die volle Kraft des Geistes den Freien Willen von Mensch bewirkt, für die gottgefälligen/vernünftigen Gedanken/Imaginationen zur Steuerung des Universums.
"Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie." (Johannes 8,7)
Wer Vernunft und Verantwortungsbewusstsein richtig versteht weiß, daß jeder geworfene Stein immer uns alle (be)trifft!