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Pauline Duhez ist Krankenschwester in einer nordfranzösischen Kleinstadt, liberal und allen Menschen freundschaftlich zugewandt. Weil sie so beliebt ist, will die nationalistische Partei RNP sie als Kandidatin für die anstehende Gemeindewahl gewinnen. Vor allem der Arzt Dr. Berthier fühlt sich berufen, die junge Frau zu umwerben und für die Ideen eines neuen Frankreichs – ohne Migranten und ohne den Islam – einzuspannen. Die charismatische Parteichefin Agnès Dorgelle nimmt Pauline schließlich vollends für sich ein. Unterdessen verschlechtert sich jedoch das Verhältnis zu anderen Menschen und zu ihrem Vater. Regisseur Lucas Delvaux hat sein Politdrama mit vielen Anspielungen auf den Front National angereichert.
R: Lucas Belvaux. B: Lucas Belvaux, Jérôme Leroy. Mit Émilie Dequenne, André Dussollier, Guillaume Goux, Catherine Jacob, Anne Marivin, Patrick Descamps. FSK: 12. Länge: 117 Minuten. Ab 24. August.
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Ich kann es mir nicht vorstellen, dass eine allseits beliebte und freundliche Krankenschwester so leicht verführbar sein sollte, wie im Filmtipp beschrieben. Das scheint mir sehr konstruiert und wenig überzeugend. Vor allem die Tatsache, dass die "Idee eines Frankreich " ohne Migranten und ohne den Islam" die "liberal eingestellte" und freundliche (!) Krankenschwester nicht viel mehr abzustoßen schien, zeigt, dass dieser Film kaum mehr drauf hat, als eine oberflächliche Persiflage auf den Populismus, der alles in einen Pott wirft, nur um einen Publikumsliebling zu landen !
Da hilft es auch nicht, wenn man diesen Film suggestiv als " Drama" bezeichnet. Die dauernde Auseinandersetzung des Filmgenres mit populären Themen führt dazu, dass die Themen plakativ und die Umsetzung langweilig werden.
Es ist doch völlig unlogisch, zu glauben, dass eine liberal eingestellte Krankenschwester , die den Menschen freundschaftlich zugetan war, auf einen Arzt reinfällt ( Groschenroman und Pilcher Romantik ! ) und sich von ihm für die Idee eines Islam- und Migrantenfreien Frankreich vereinnahmen lässt ! Zudem wird sie nun auch noch von der "charismatischen " Parteichefin so vereinnahmt, dass mir hier unzweideutig lesbische Züge in den Sinn kommen. Charlotte Link lässt grüßen.
Ich glaube solche sozialreal nahe Themen machen sich besser als gut recherchierte Doku, denn ein auf die Schnelle produzierter Spielfilm. Frankreich kann`s besser.