Jakob Hoff/imago
Mit Gesichtsschleier im Schulunterricht? Das hat ein bayerisches Gericht verboten. Recht so?
Irmgard SchwaetzerJulia Baumgart
26.05.2014

An den Anblick junger Frauen mit eleganten, modischen Tüchern, die die Haare bedecken, haben wir uns fast schon  gewöhnt. Aber manchmal sehen wir Frauen, die auch ihr Gesicht bedecken. Bilder von Frauen aus Afghanistan oder Saudi-Arabien fallen uns ein. Ist dieser Schleier nicht wie ein Gefängnis aus Tuch? Passt ­er in unsere aufgeklärte Welt?

Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hat jetzt juristische Grenzen gesetzt: Eine junge Frau, die in einem Berufsvorbereitungskurs den Niqab, den Gesichtsschleier, der nur die Augen freilässt, tragen wollte, wurde nicht zum Unterricht zugelassen. Das Tragen von Gesichtsschleiern dürfe muslimischen Schülerinnen an bay­erischen Schulen verboten werden, weil das verhüllte Gesicht eine ungehinderte Kommunikation unmöglich mache, sagt das Gericht. Damit könne der Staat seinem Bildungsauftrag nicht mehr oder nur unzureichend nachkommen. Das Recht auf freie Religionsausübung werde durch das Verbot nicht in unzulässiger Weise begrenzt.

Recht so, ist eine erste Reaktion. Gerade im Schulunterricht! Was geht uns sonst noch durch den Kopf? Zum Beispiel: Frauen mit Gesichtsschleier passen nicht zu uns. Zweifellos wirken die schwarzen Schleier fremd. Aber ist das ein Argument? In unserem freien Land hat jeder das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit, auf freie Religionsausübung. Ein generelles Kleiderverbot oder -gebot ist nicht vorgesehen.

Wurden die Frauen gezwungen, einen Schleier zu tragen?

Manche kritisieren: Diese Frauen hätten das doch selbst gar nicht entscheiden können, sie seien gezwungen worden. Aber: Jeder jungen Frau in Deutschland, die aus dem europäisch kulturellen Kontext stammt, trauen wir diese Selbstbestimmung zu. Auch junge evangelische Christen werden mit ihrer Konfirmation im Alter von 14 Jahren religionsmündig, können also in religiösen Angelegen­heiten ab diesem Zeitpunkt selbst bestimmen. Warum aber trauen wir einer jungen Frau, die in Deutschland aufgewachsen ist und einen Gesichtsschleier tragen möchte, diese Mündigkeit nicht zu?

Oft höre ich, das sei doch alles nur quasireligiös, nur als Zeichen der Abgrenzung von der deutschen Gesellschaft gemeint. Können wir uns da so sicher sein? Und plötzlich werden viele, die sich über das zweifellos Fremde aufregen, zu detaillierten Kennern des Islam, der die Verschleierung doch gar nicht vorschreibe. In der Tat besteht unter muslimischen Gelehrten weitgehend Konsens, dass Gesicht und Hände einer Frau unbedeckt bleiben dürfen, nicht müssen. Gern wird übersehen, dass es sich um eine sehr ­kleine Minderheit von Frauen handelt, die in Deutschland den Gesichtsschleier trägt – Einzelfälle, die nicht für Grundsatz­­urteile und kulturelle Abwehrhaltungen instrumentalisiert werden dürfen. Die Entscheidung darüber, was zur Tradition einer Glaubensgemeinschaft gehört, liegt ohnehin bei dieser Gemeinschaft selbst.

Wie gehen religiöse Identität und der Wunsch nach Integration in die Gesellschaft zusammen? Reden möchte ich darüber mit den verschleierten Frauen, auch über ihre Ängste und Hoffnungen, ihre Lebensvorstellungen, Ziele und Pläne. Unsere Haltung für ein solches Gespräch wird vom Apostel Paulus selbst beschrieben, im Brief an die Gemeinden in Galatien: „Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung.“ (Galater 5,22–23a) Wer sich so seinem Mitmenschen, dem Nächsten und dem vermeintlich Fremden zuwendet, kann dabei vielleicht überraschende und unerwartete Entdeckungen machen.

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Die Religionsfreiheit ist ein hohes Gut, aber es gibt in jeder Gesellschaft Grenzen. Wieviel man verhüllt oder entblößt gehört m.E. dazu. Für einen bestimmten Teil der Jain in Indien ist es Pflicht, nackt zu bleiben. Man stelle sich - jenseits von allen klimatischen Gegebenheiten - vor, ein Mitglied dieser Glaubensgemeinschaft würde hier auf sein Recht pochen, nackt in der Öffentlichkeit aufzutreten. Es gäbe helle Empörung. Die Verhüllung des Gesichtes mit Schleier oder Niqab gehört für mich auf dieselbe Ebene. Unter der Verhüllung ist der "Mensch" nicht mehr erkennbar, der mir gegenübertritt. Kommunikation besteht aber zum allergrößten Teil aus Mimik und Gestik und nicht aus dem gesprochenen Wort. Es ist dabei völlig unerheblich, ob die Frauen den Schleier gezwungenermaßen oder freiwillig tragen. Die Entscheidung des Gerichtes sollte Schule machen.

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Der Beitrag von Frau Schwatzer hat mir sehr gut gefallen. Er ist absolut ausgewogen. Ich empfehle Frau Schwaetzer aufgrund dieses Artikels als unsere nächste Bundespräsidentin.
Was aber ist zum Thema noch zu sagen? Zuerst einmal, dass denjenigen Menschen, die noch nie ein Kopftuch oder einen Schleier getragen haben, bewusst werden muss, dass der Blick auf den Schleier ein völlig anderer ist als der Blick aus dem Schleier. Ich spreche als Muslimin aus Erfahrung. Oft werde ich an heißen Tagen bemitleidet aufgrund meiner Kleidung, denn die Betrachter gehen von sich selber und ihrem Empfinden der Hitze aus, nicht davon, wie ich mich fühle. Man darf auch niemals einer Frau unterstellen, dass sie sich aufgrund von Druck von außen verschleiert (selbst wenn es im Einzelfall so wäre). Der Schleier ist in allererster Linie ein Schutz vor Blicken, der die Attraktivität der Frau verbergen soll. Alles, was später daraus gemacht wird, kann man - wieder im Einzelfall - diskutieren. Natürlich drängt sich der Verdacht auf, dass eine stark geschminkte Frau, die zwar ein kunstvoll angelegtes Kopftuch trägt, das ihre Haare vollständig verbirgt, ansonsten aber durch ihre enge Kleidung die Blicke der Männer auf sich zieht, die ursprüngliche Bedeutung des Kopftuches nicht verstanden hat oder ignoriert, da sie durch das Kopftuch eine völlig andere Aussage (vielleicht politisch?) illustriert.
Und selbst wenn wir uns verschleiern, um uns von der Mainstream-Gesellschaft unseres Landes abzugrenzen - was ist daran schlimm? Es kommt mir oft vor, als ob sich das Bild einer verschleierten Frau und eines Terroristen im Kopf des Betrachters derart überlappen, dass der Frau absolutes Unrecht geschieht. Diversität ist gut! Wir können nebeneinander leben und gut miteinander auskommen. Dass es tiefe ideologische Gräben zwischen den Religionen gibt, lässt sich nicht wegreden. Aber das Zusammenleben kann auf einer eigenen Ebene stattfinden, die nicht die Religion betrifft.

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Sehr geehrte Frau Irmgard Schwaetzer, würden Sie denn Gesichtsmasken bei nichtmuslimischen Schüler/innen im Unterricht gestatten? Wären diese Schüler/innen „mündig oder nicht mündig“? Oder wären Sie dagegen, weil das Maskentragen nicht religiös begründet wäre? ------Sind Sie für das Schächten http://de.wikipedia.org/wiki/Schächten da ja eine religiöse Vorschrift? ----- Das Sie quantitativ herunterspielen um Zustimmung zu erhalten – ist doch verdächtig? Oder? -----Ich hatte beim Lesen Ihres Beitrages das Gefühl, Sie sehen die Religion bedrängt und bekommen deshalb solche Panik, dass Sie alle religiös motivierten Erscheinungen schützen wollen..---- Die starren Religionen (Ideologien, Glaubenssysteme) brachten uns diese Welt wie sie ist.---- Doch Leben ist Veränderung. Nur Mut.

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Wenn ein Schüer/Schülerin das Recht haben soll ihr/sein Gesicht zu verschleiern, dann muß man dieses Recht allen zugestehen. Eine ganze Klasse, die mit Sturmhaube kommt, welchen Lehrer/Lehrerin ist das zuzumuten? Sehr praktisch bei Prüfungen, kann man gut die Kopfhörer verstecken, wenn die Lösungen auf den Handy gespeichert sind oder in Ruhe Music hören, wenn die Stunde langweilig ist.

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Diese Damen sind Ausdrucksform des religiösen Sendungsbewusstseins ihrer Männer. Wenn sie als Besuch kommen: herzlich willkommen. Aber wollen sie so dauernd hier leben: entschieden nein. Ihr Ziel ist ein Land mit Regeln und Sitten, in dem ich nicht leben möchte. Wir hinterlassen späteren Generationen ein problematisches Erbe. P.T.

(Ich empfehle de Beitrag in der heutigen FAZ, S.3)

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Frau Schwaetzer, schwimmend im Mitgefühl für die islamischen Frauen und deren religiöse Probleme fragt nicht ein einziges Mal, wie diese Mitschülerinnen eigentlich auf die normale Klasse, auf deutsche Kinder mit oder ohne Migrationshintergrund und deren überforderte Lehrer wirken. Wie ein sinnvoller Unterricht möglich sein kann, wenn ein sich exclusiv fühlender Teil der Klasse nur durch den Sehschlitz zu erreichen ist. Und daß diese "Minderheit" in den letzten Jahren deutlich ´zugenommen hat, dürfte auch Ihrer Autorin nicht verborgen geblieben sein.
Aber das scheint für sie nicht interessant zu sein, wie überhaupt die Kultur aus der sie stammt und der sie eine beachtliche Karriere verdankt offenbar jeglicher Provokation gegenüber offen zu sein hat.
Wie soll man nun dieses hanebüchene Traktätchen eigentlich verstehen - als Ausdruck gutmenschlicher Ahnungslosigkeit oder ganz simpel als Anschleimerei an eine falsch verstandene Moderne, hinter der man nicht zurückbleiben will. Ist das nun christliche Demut oder im Gegenteil Überheblichkeit? Die "überraschenden, unerwarteten Entdeckungen" dürften jedenfalls nicht ausbleiben. Nur könnten sie auch ganz anders ausfallen, nämlich daß die deutschen Normalokinder, wenn sie dann zu Normalobürgern geworden sind, sich von den Schwaetzers abwenden und Rat am rechten Rand suchen.

Und davor bewahre uns der Himmel -- die evangelische Kirche wird es wohl nicht sein!

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Eine Religionsmündigkeit mit 14 Jahren bei jungen evangelischen Christen kann man nicht pauschal vergleichen mit der Mündigkeit in einer Gesellschaft mit islamischen Hintergrund.
Kulturell bedingt wird in der christlichen Welt durch die Familie kaum Einfluss auf die Jugendlichen ausgeübt. In der streng islamischen, und nur dort werden in der Regel Schleier getragen, spielt der Einfluss der Familie eine viel grössere Rolle. Dies gilt übrigens auch für viele andere Religionen. Dort ist es mit der echten Mündigkeit nicht weit her. Eine echte freie Entscheidung wird in den meisten Fällen nicht wirklich gegeben sein.
Man darf auch in Deutschland die Religionsfreiheit nicht durch die Rosa Brille betrachten. Das Leben nach den Richtlinen aus Galater 5,22-23a soll auch meine Leben bestimmen. Leider gilt dies in vielen Fällen nicht für andere Religionen, die solch eine Toleranz eher nicht leben. Ich teile deshalb hier ihre Meineung, dass man vielleicht überraschende und unerwartete Entdeckungen machen kann.

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Bringt Frau Schwaetzer auch die gleiche Langmut und Freundlichkeit auf, wenn es um die weibliche Beschneidung (Genitalverstümmelung) geht, die von Frauen mit Hilfe von Frauen an jungen Mädchen durchgeführt wird, weil sie glauben, dass dies ihre Religion erfordert, was wir, zumindest der Staat (GG und die ins GG aufgenommen Kirchenartikel der WRV), wiederum nicht in Frage stellen dürfen? Natürlich ist hier von Selbstbestimmung der Betroffenen keine Rede, aber das ist bei der Beschneidung von kleinen muslimischen und jüdischen Jungen (und bei der Kindertaufe) auch nicht der Fall. Um wie Frau Schwaetzer den Galaterbrief zu zitieren: "Als aber Petrus nach Antiochia kam, widerstand ich ihm ins Angesicht" (Gal 2, 11). Wenn ich mich jemand "auf Augenhöhe" auseinandersetzen möchte, muss ich ihm ins Angesicht schauen können - und das besteht nicht nur aus einem Sehschlitz (deshalb "mit offenem Visier").

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Eine vollverschleierte Person ist eigentlich nicht vertragsmündig, da genau diese auf keine herkömmliche Weise überprüfbar wäre. Der Vertragspartner wäre nur sehr unzulänglich bzw. in der Praxis gar nicht zu identifizieren.
Wenn man weiß, welche grundlegende Bedeutung die Vertragsmündigkeit für eine Bürgergesellschaft hat, ist ein Gesichtsschleier auch aus liberalen Gründen abzulehnen, so wie man (offensichtlicher) auch den Selbstverkauf in die Sklaverei ablehnen müßte.
Der Gesichtsschleier ist ein Akt der Selbstentmündigung und wird auch nur in muslimischen Kulturkreisen mit entsprechendem Frauenbild akzeptiert.
Gerade auch im Islam ist der Gesichtsschleier definitiv nicht mehr akzeptbal, wenn auch die Frau als Person erkennbar sein muß, nämlich z. B. während der Pilgerfahrt, dem Hadsch. Dabei ist der Gesichtsschleier verboten.
Großscheich Muhammed Sayyid Tantawi von der Al-Azhar Universität Kairo hat den Gesichtsschleier grundätzlich als Tradition und nicht als religiöses Gebot eingeordnet und bestand im Umgang mit seinen Schülerinnen darauf diesen abzulegen.
Dreht man die Frage um, wo wird seit wann ein Gesichtschleier getragen, so ergibt sich ein Bild, daß hilft dieses eigentlich eher neumodische (Ende 19., Anfang 20. JH. eingeführt) Accessoir einzuordnen. Den Gesichtsschleier trugen zum einen die Frauen, die Potentaten gehören oder gehörten (, die sich nicht an das Gebot maximal vier Frauen zu ehelichen hielten) und Frauen in Regionen in denen so etwas wie staatliche Ordnung nicht oder nur sehr unzulänglich gewährleistet ist.

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Für Politiker und Journalisten (gemeint sind in diesem Fall Frau Schwätzer und die Zeitschrift chrismon!) sollte eigentlich die Kernfrage sein: "Um was geht es letztlich und um was geht es nicht?!" oder "Was wird vordergründig gespielt und was wird eigentlich bezweckt?". Im Fall des Schleiers geht es nur vordergründig um ein religiöses Bekenntnis. Im Endeffekt geht es um Macht. Es geht um die Frage: "Wer bestimmt durch seine Vormachtstellung, was hier gemacht wird?!".
Sowohl die Christen als auch die Moslems haben einen weltumspannenden Missionsauftrag. Der Unterschied:
--Christliche Mission: Jesus forderte seine Jünger auf, die ganze Welt zur Annahme der Vergebung durch Jesus Christus einzuladen. Wer nicht will, braucht die Einladung nicht anzunehmen, hat aber dann keinen Anteil an der ewigen Rettung. Und Jesus machte unmissverständlich klar, dass die Menschheit seine Jünger hassen und verfolgen wird, wenn sie die Menschen einladen. Die Jünger sollen sich in diesem Fall nicht mit Waffen verteidigen, auch dann nicht, wenn das in einigen Fällen das Todesurteil bedeutet, sondern in die nächste Stadt umziehen.
--Islamische Mission: Der Koran macht unmissverständlich klar, dass die Welt dem Islam unterzuordnen ist. Wenn das mit dem Mittel der Verkündigung nicht möglich ist, dann eben durch Krieg. Ewige Rettung ist möglich, einzige Garantie darauf hat aber nur der, der im heiligen Krieg für den Islam kämpfend fällt oder auf der Siegerseite steht. Und wenn ein Volk mit einer fremden Religion besiegt ist, darf zwar niemand zum Konvertieren gezwungen werden, aber nicht-islamische Gottesdienste dürfen nur unter Einhaltung diskriminierender Vorschriften gefeiert werden, die klar legen: "Hier bestimmt trotzdem der Islam!"

Wenn nicht die meisten Moslems ebenso nachlässig mit ihrem Koran umgehen würden wie die meisten Christen mit ihrer Bibel, dann wäre Deutschland demzufolge schon längst ein Islamstaat. Der Schleier ist hier nur ein Mosaiksteinchen im Gesamtbild. Andere Steinchen sind der Moscheebau, der islamische Unterricht an deutschen Schulen oder die Diskussion über die Übernahme von Teilen der Scharia. Die Moslems werden uns stückchenweise immer mehr von ihrer Kultur überstülpen, während Christen in islamischen Ländern immer mehr verfolgt werden.

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Die Toleranz der Intoleranz ist das größte infame Verbrechen an der Demokratie und der persönlichen Freiheit.

Die esoterischen Träumer, die immer noch glauben, dass das Gute im Menschen letztlich siegen wird, haben den Kampf von vornherein verloren. Denen eine vollständig selbst verantwortete Mündigkeit zu gestatten, deren extremer und undemokratischer Glaube eben diese Mündigkeit gar nicht vorsieht, grenzt schon an Böswilligkeit. Und wir brauchen gar nicht die Bewußtseinsschleier des Islam im verschleierten Blickfeld zu haben. Wie sieht es denn nach den Gehirnwäschen bei den Zeugen und bei der Scientology aus? Oder wie war es denn im finsteren Mittelalter, das in den Köpfen so mancher Glaubenskrieger auch jetzt immer noch gang und gäbe ist? Und es gibt auch in den diversen christlichen Ableger immer noch die Scheuklappen, die verhindern, dass eine wahre Mündigkeit und eine uneingeschränkte Unbefangenheit gelebt werden kann. Die Freiheit die dann trotzdem vorgegeben wird, ist in Wahrheit eine Abhängigkeit von Ängsten. Dann spielt es auch keine Rolle mehr, ob es eine politisch (Diktatur) motivierte Angst ist, oder ob es sich um eine religiöse oder weltanschauliche Zwangssituation handelt.

Gar schon verlernt, was vor ca. 80 Jahren genau diese Naivlinge angerichtet haben? Auch damals waren die Kirchen nach der Konkordats-Einigung gerne sehr gutgläubig. Und diese Gutgläubigkeit war lediglich eine andere Form der Feigheit vor den Realitäten. Mit der Toleranz der Intoleranz wiederholt sich das gleiche Schema. Es sind nicht nur die Bösen, die Böses zulassen. Es sind auch die naiven Guten, die das Böse nicht sehen wollen und sich dann später wundern, dass alles so gekommen ist, wie es das Böse wollte.

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Au weia, Frau Schwätzer,
das kann doch nicht Ihr Ernst sein! Sie rühren alles munter in einen Topf, wo argumentative Klarheit geboten ist: Der Bildungsauftrag des Staates, das Recht auf freie Religionsausübung, "der Wunsch nach Integration in die Gesellschaft" und ihr persönliches Bedürfnis nach Austausch und Umarmung. Das geht nicht alles zusammen.
Da regelt der bayerische Verwaltungsgerichtshof eindeutig, dass im Unterricht das vollständig verhüllte Gesicht eine ungehinderte Kommunikation unmöglich macht, und Sie wollen "überraschende und unerwartete Entdeckungen" machen? Welche denn und mit wem denn? Vielleicht hinter dem Gesichtsschleier?
Unsere europäische Kultur hat bestimmte kulturelle Praktiken, die seit dem Mittelalter den Umgang miteinander geprägt haben. Wir favorisieren einen freien Blickkontakt, entblößen das Haupt (aus Respekt vor dem anderen), reichen einander die Hand (ursprünglich, um zu zeigen, dass wir unbewaffnet sind). Dies ist Ausdruck unserer Vorstellungen von offenem Miteinander. Wie hätten Sie als Ministerin reagiert, wenn Ihnen ein muslimischer Gesandter den Händedruck verweigert hätte? Hätten Sie dann gesagt, "nicht schlimm, wenn Sie meinen, dass ich unrein oder unwürdig sei, meine Toleranz hält das aus"?
Wenn Sie sich anschauen wollen, wo diese kulturelle Naivität hinführt, sehen Sie nach England. In Birmingham hat man zu lange weggeschaut, aus Angst, sich des Rassismus schuldig zu machen. Hier sind Schulen mittlerweile von Islamisten regelrecht unterwandert. Ich bin froh, in einer offenen Gesellschaft zu leben und möchte das hier nicht haben. Von einer Frau, die ein hohes politisches Amt inne gehabt hat und Präses der EKD ist, hätte ich eine andere Haltung erwartet!

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Lieber Frau Schwätzer,

beim Thema "Gesichtsschleier" sind Sie in Ihrer Toleranz und Liberalität zu weit gegangen. Das bayerische Gericht hat richtig entschieden. In unserer Gesellschaft sollte jeder sein Gesicht zeigen. Das gesetzliche Vermummungsverbot beschränkt sich zwar auf öffentliche Versammlungen, liegt aber im Grunde auf dieser Linie.

Hinzu kommt, dass Burka und Gesichtsschleier schon als Mittel für kriminelle Handlungen gedient haben. Entscheidend aber ist, dass der Islam für sich zwar alle Rechte beansprucht, aber gegenüber Andersgläubigen in seinem Machtbereich alles andere als tolerant ist. Die christlichen Gemeinschaften im Orient können ein Lied davon singen.

Wir leben leider nicht mehr in den Zuständen wie sie einst im maurischen Andalusien herrschten. Dehalb müssen wir gegenüber religiös begründeten Verschleierungsansprüchen Distanz wahren.

Welche Zustände im maurischen Andalusien meinen Sie, dass Sie bedauern, dass sie "leider" nicht mehr bestünden? Die Tatsache, dass im Apartheidsstaat Al-Andalus Christen und Juden Überlebenssteuer (Dschizya) bezahlen mussten, keinen adäquaten Rechtsstatus hatten, sondern als entrechtete Dhimmis leben mussten? Dass das Erbe der klassisch-christlichen Kultur dort ausgedünnt und korankonform dezimiert wurde? Dass die Christen mit diskriminierender Kleidung und rasierten Schläfen herumlaufen mussten? Dass kräftig am nordafrikanischen Sklavenhandel verdient wurde? Dass Christinnen und Jüdinnen als Sexsklavinnen in orientalische Harems verkauft wurden? Dass die muslimischen Herrscher pausenlos Angriffskriege nach Nordspanien und Frankreich durchführten, um zu plündern, brandschatzen, vergewaltigen und Sklaven zu entführen? Dass Kirchen zerstört und zu Moscheen umgebaut wurden?

Video: "Why We Are Afraid", Dr. Bill Warner:
https://www.youtube.com/watch?v=t_Qpy0mXg8Y
Historisch-kritische Islamforschung:
http://islamfacts.info/Islamfacts/Start.html

Basilia schrieb am 5. November 2014 um 12:43: "Dass die Christen mit diskriminierender Kleidung und rasierten Schläfen herumlaufen mussten?" Einfach unerhört von den moslemischen Herrschern, den Christen die Kleidung vorzuschreiben. Wo doch im christlich geprägten mittelalterlichen Europa jeder sich seine Klamotten selber aussuchen konnte. Adelige und bäuerliche Hintersassen, Patrizier und Seifensieder konnte man an nichts, schon gar nicht an der Kleidung unterscheiden._______________________________ Zitat: "Dass Christinnen und Jüdinnen als Sexsklavinnen in orientalische Harems verkauft wurden?" Mit dieser Sitte war spätestens mit dem Alhambra-Edikt von 1492 Schluss. Damals ordneten Isabella von Kastilien und Ferdinand II. von Aragon an, dass alle Juden bis zum 31. Juli die Territorien der spanischen Krone zu verlassen hätten oder eben konvertieren müssten. Nein, Isabella und Ferdinand waren keine Heerführer des IS und die Konvertierung hatte nicht zum Islam, sondern zum Christentum zu erfolgen. Isabella und Ferdinand waren erzkatholische Herrscher._________________________________ Wie ist also das Verhältnis von Macht der Herrscher und Ohnmacht der Beherrschten? Welche Rolle spielt dabei der Glaube? Was ist los, wenn die Häuptlinge und Untertanen demselben Glauben anhängen? Was ändert sich, wenn sich Befehlsgeber und Befehlsnehmer jeweils andere Götter zur Anbetung ausgeguckt haben?______________________ Solche Fragen interessieren stramme Islamhasser nicht. Die wollen bloß verbreiten, dass der Islam böse und das Christentum edel ist. Diese Tour wird ihnen leicht gemacht, da sie im Wesentlichen nur auf folgende zwei, ebenfalls grundverkehrte Einwände stoßen. Erstens: Die Sache nicht so einseitig sehen! Zweitens: Jeder Glaube, islamisch, christlich oder jüdisch, ist eine feine Sache, leider wird er auch immer wieder übel missbraucht.

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Unabhängig davon, wie wir den großen Schöpfergott im Namen verschiedener Religionen nennen; er hat uns die individuellen Gesichter als Ausdruck unserer persönlichen Einzigartigkeit gegeben. Zum gottgewollten friedlichen Zusammenleben gehört daherunbedingt, dass wir uns mit offenem Gesicht begegnen und miteinander sprechen, nicht aber uns voreinander verbergen. Das verschleierte Gesicht symbolisiert: Ich bin nichts aus mir selbst, bin das Eigentum eines Anderen - aber nicht etwa Allahs, denn der fordert es nicht - , sondern meines Mannes und meiner Familie, und daher unsichtbar für alle Andern. Dagegen jedoch sind diejenigen, die ihr Gesicht in der Öffentlichkeit - es gibt dagegen das richtige Vermummungsverbot - verdecken vor allem Diebe, Einbrecher, Terroristen, Gewalttäter oder Demonstranten, die nicht friedlich bleiben wollen. Ausnahmen sind nur für die Sonderpolizei bei Spezialeinsätzen berechtigt (und vielleicht mal beim Karneval). Auch wenn islamische Frauen dies aus Zwang, oder weil sie daraus eine Art der angeblichen Selbstverwirklichung gemacht haben, anders sehen, sollen, ja dürfen wir die eigentlich weltweit geltenden Grundsätze des zivilisierten menschlichen Umgangs miteinander in der Öffentlichkeit nicht verraten. Der Bayrische Gerichtshof hat also richtig entschieden.

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S. Hartmann schrieb am 13. Juni 2014 um 16:44: "Wenn nicht die meisten Moslems ebenso nachlässig mit ihrem Koran umgehen würden wie die meisten Christen mit ihrer Bibel, dann wäre Deutschland demzufolge schon längst ein Islamstaat." Einfach furchtbar, diese Vorstellung. So war und ist Deutschland ein christlich geprägter Staat. Welch Segen! Erster Weltkrieg, Zweiter Weltkrieg, heute Europas führende Kraft beim Verarmen von griechischen Rentnern und portugiesischen Arbeitslosen. So muss es sein! ______________________ Zitat: "Andere Steinchen sind der Moscheebau" Sofort Schluss damit! Oder soll man sie doch bauen lassen, wenn sie später ohnehin in Brand gesteckt werden müssen. Oder welche Lösung - endgültige oder vorläufige - der Islamfrage schwebt Ihnen denn vor, lieber Herr oder liebe Frau Hartmann? _____________________ Zitat: "der islamische Unterricht an deutschen Schulen" Das geht endgültig zu weit! Aus denen müssen Christen gemacht werden! In Konvertierungsfragen von falschgläubigen Schülerinnen darf Deutschland nicht hinter Boko Haram zurückfallen! _____________________ Zitat: "die Diskussion über die Übernahme von Teilen der Scharia" Das Recht muss sich auf Gott gründen und nicht auf Allah! Erst dann wird Knast so richtig schön.

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Liebe Frau Schwätzer,
gibt es unveräußerliche Menschenrechte?
Sie schreiben:
"Die Entscheidung darüber, was zur Tradition einer Glaubensgemeinschaft gehört, liegt ohnehin bei dieser Gemeinschaft selbst."
Sind nun Menschenrechte relativ?
Sicher, jede und jeder kann "vielleicht überraschende und unerwartete Entdeckungen machen", wie Sie schreiben, wer sich im Sinne des Apostels Paulus "dem vermeintlich Fremden zuwendet."
Aber wollen Sie wirklich die Errungenschaft unveräußerlicher Menschenrechte der Entscheidungsfreiheit Einzelner oder religiöser Gemeinschaften anheim geben?

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Gesichtsschleier und Kopftuch gehören nicht in unsere Gesellschaft!

Ich werde bei diesem Thema u.a. immer daran erinnern, wie in meiner Jugend unsere frühere Nachbarin jeden unserer Schritte und Handlungen überprüfen konnte und dies auch tat. Sie agierte hierbei aus sicherer Position hinter einem höher gelegenen Fenster mit Gardine und bewegte zwecks Kontrolle die Gardine kurz zur Seite um den Blick frei zu haben auf das äußere Geschehen nämlich uns Kinder. Sobald sich die Nachbarin jedoch ertappt fühlte, weil man zum Fenster hochsah, schlug die Gardine zu.

Für uns war das immer ein Zeichen, alles SEHEN wollen aber nicht GESEHEN werden. Wir empfanden so etwas immer als unredlich.

Das Tragen von Kopftuch, Gesichtsschleier und Burka sehe ich analog zu den geschilderten Erlebnissen. Es kommt mir wie ein Agieren im Hinterhalt vor.

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Sehr geehrte Frau Schwaetzer,

der Niqab ist ein Relikt aus der Beduinen-Tradition aus vor-islamischer Zeit. Er dient zum Schutz gegen Sand und Sonne. Dafür ist er gut.
Warum er in Europa zunehmend zum Einsatz kommt, ist mir nicht klar. Man sollte doch meinen, die streng gläubigen Muslime müssten sich in islamischen Ländern besser fühlen.

Sie jedoch-als Vertreterin der Evangelischen Kirche - hätten meiner Meinung nach viel zu tun, wenn sie sich intensiver um die vielen verfolgten Christen in Ländern des Islam kümmerten. Seit Jahren wird dieses Problem klein geredet, stattdessen sorgen Sie sich, um das Tragen des Niqab und freuen sich über "elegante Kopftücher"!?!
Die Interessen der Muslime werden doch ganz offensichtlich von den islamischen Vereinen vertreten, da braucht es keinen christlichen Kniefall.

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Integration ist eine sozial politische Angelegenheit, und der Staat ist verpflichtet die Integration zu ermöglichen. Es geht nicht um Gleichmacherei, oder völlige Assimilation. Ich liebe die Individualität, und finde, dass ein religiöses Symbol sehr wohl dazu gehören darf/ kann, und glaube, dass die Geschichte der jungen Schülerin instrumentalisiert und aufgebauscht wird. Die besagte Ausbildungsstätte hat hier versagt, war nicht in der Lage, die selbstbewusste, ( denn das war sie doch offensichtlich ), junge Frau zu akzeptieren. Das ist alles. Hier prallten bildlich, Welten aufeinander. Das Thema ist heiß, der Islam macht von sich reden, da ist so ein kleiner "Brandherd" ein willkommenes Thema, und Anlass zu Spekulationen. Wichtig ist aber, dass es hier um eine junge Frau geht, die am Anfang ihres Lebens steht, und die möglicherweise unklug genug war, nicht genau zu wissen, was sie tat, d.h. die ihre religiöse Einstellung aus ideologischen Gründen instrumentalisierte. Ich finde , keine Religion ist es wert , dass ich für deren Ideologie mein Leben aufs Spiel setze. Eine religiöse Überzeugung verlangt nicht nach dauerndem äußeren Beweis. Wenn es heute zu zwischenmenschlichen Problemen kommt, und dazu zähle ich auch die Situation der verschleierten Schülerin, dann stecken dahinter in erster Linie unreife Menschen, die ihre persönlichen Kämpfe zulasten Anderer führen, vlt handelte diese Ausbildungsstätte sogar verantwortungsbewusst, weil sie erkannte, dass die Schule hier nicht tragfähig genug war? Das heißt aber nicht, dass es nicht hätte besser verlaufen können. Wenn hier Gerichte einschreiten müssen, dann ist es immer noch besser, als ein Selbstbehauptungskampf im Alleingang. Der Schleier hat eine große Wirkung, er ist sichtbar, und keiner kann leugnen, nichts gesehen zu haben. Er ist Schutz und Schild. Warum wird er nur so gefürchtet ? Wer hat etwas zu verbergen ? Ich finde, derjenige , der ihn ablehnt, fürchtet sich . Und es stimmt, dass sich dahinter Schönheit verbirgt, innere Schönheit und Verletzlichkeit.
Der Rest ist Belletristik, Geschichte, Mythos, Literatur und hat mit unsere realen Welt leider nichts zu tun, bis auf die anderen, die Paulus zitieren, und diese tiefe Liebe und Weisheit von Damals ins Heute zu retten versuchen.
Möge es ihnen gelingen !

Unterricht heißt Unterricht, weil er nach unten richtet.
Das hat mir nicht geschadet, das wird dir auch nicht schaden.
Wir machen DRUCK und nennen es Er"zieh"ung.
Wir tun, was wir tun, weil wir es gewohnt sind, nicht weil wir es verstanden haben.
Lieber eine höchstrichterliche Denkschablone vorgeschrieben als selber verantwortlich denken.
Lieber müssen und nichts dafür können als können und dafür verantwortlich sein.
Freundlich grüßt
Franz Josef Neffe

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Unterricht ist Kommunikation. Ein Gesichtsschleier behindert die Kommunikation. Deswegen sind im Unterricht Gesichtsschleier nicht akzeptabel. Als ehemalige Lehrerin stelle ich mir vor, mir sitzen im Unterricht 20 Schülerinnen mit Gesichtsschleier gegenüber und ich erkläre einen schwierigen Sachverhalt. Normalerweise kann ich an den Reaktionen der Schülerinnen und Schüler erkennen, ob ich verstanden werde. Bei Schülerinnen mit Gesichtsschleier ist dies nicht möglich. Deswegen halte ich es nicht für eine „kulturelle Abwehrhaltung“, das Tragen eines Gesichtsschleiers im Unterricht zu untersagen. Es wird damit die Unterrichtssituation gewürdigt. Es ist keine Frage der Anerkennung der Mündigkeit der jungen Frau, die einen Gesichtsschleier zu tragen wünscht, sondern eine Frage des Respekts der jungen Frau gegenüber den Mitschülerinnen und Mitschülern und den Lehrerinnen und Lehrern. Bei mündiger und eigenverantwortlicher Bewertung der Unterrichtssituation durch die junge Frau hätte sie selbst erkennen müssen, dass die Unterrichtssituation ungeeignet ist für das Tragen eines Gesichtsschleiers.

Es fällt auf, dass im Islam nur für Frauen Kleidervorschriften bestehen. Das Kopftuch, so heißt es, soll die Frauen vor den begierigen Blicken der Männer schützen. Wenn es um den Schutz der Frauen geht, wäre es doch das Einfachste, Männer würden sich verpflichten, Frauen nicht mit begierigen Blicken anzugucken? Das funktioniert zwar nicht immer, aber doch meistens. Offensichtlich wollen Männer sich diese Pflicht nicht auferlegen.

Auch wenn ich Ihre Meinung nicht teile, Frau Schwätzer, finde ich es gut, dass Sie diese Diskussion auf Chrismon angestoßen haben.

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Das Verwaltungsgericht hat zu recht den Gesichtsschleier im Schulunterricht verboten,
bezeichnend ist ja auch, dass solche eine Frage durch ein Gericht geklärt werden muss.
Es ist wieder mal ein Artikel in dem man die „Gutmenschen“ unseres Landes herauslesen kann, dazu wird dann noch der Apostel Paulus zitiert.
Europa / Deutschland mit seiner abendländischen Kultur ist christlich geprägt, wir sind es
gewohnt, dass wir Menschen bei der Arbeit, im Gespräch ins Gesicht sehen können, auch um Reaktionen und Stimmungen deuten und erkennen zu können.
Wer nach Deutschland kommt und hier lebt muss sich integrieren, wir können und wollen nicht zum Spielball muslimischer oder sonstiger Gruppen und Menschen werden, die dann von unserem Land aus in den z.B. in den Heiligen Krieg ziehen (siehe Syrien) und dann hierher zurück kehren um unsere Bürger einzuschüchtern oder vorzuleben, dass wir im eigenen Land Fremde werden.
Integration bedeutet nicht Unterordnung aber das Akzeptieren unserer Lebensformen und das Anerkennen und tolerieren unserer christlich geprägten Werte. Wer das nicht kann, darf unser Land verlassen, die Möglichkeit besteht.
Die Demokratie muss wehrhaft sein und darf nicht aus falsch verstandener Toleranz geopfert werden, wir haben die Grundrechte nicht dazu, um jedem Irrsinn eine Türe zu öffnen.

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Sehr geehrte Frau Schwaetzer,
nach der Lektüre Ihres Artikels kamen mir spontan 2 Fragen in den Sinn:
1. Warum sprechen Sie nicht mit diesen Frauen, wenn es Sie doch interessiert? Finden Sie keine, die mit Ihnen (offen) reden will?
2. Wo leben Sie? Vielleicht in einem kuscheligen Vorort von Stuttgart?
Jedenfalls nicht in Berlin. Hier hört man die "demografische Uhr" von Jahr zu Jahr lauter ticken. Am Weddinger Leopoldplatz findet man keine Würstchenbude mehr, sondern nur noch türkisch-arabische Imbisse mit dem freundlichen Hinweis: hier ist alles HALAL (= erlaubt, also ohne Schweinefleisch oder andere unreine Zutaten...). Der Markt regelt sowas, und hier befindet man sich als deutscher Christenmensch in der klaren Minderheit. In der U-Bahn sieht man alle islamischen Kleidungsvarianten vom "eleganten Tuch" bis zur Ganzkörperverhüllung, auch bei 9jährigen Mädelchen und hochsommerlichem Wetter. Am traurigsten sind die Gesichter der jungen deutschen Frauen, die sich nun verhüllen müssen, weil ihre frischgebackenen muslimischen Ehemänner wohl doch nicht so tolerant und integriert sind, wie sie gehofft hatten. Tja - zu spät, Mädels!
Über die Integrationsbereitschaft ganzer Berliner Bevölkerungsgruppen sind diverse Bücher geschrieben worden (Sarrazin, Heisig, Buschkowski, Pirincci etc.) und 30 Jahre Ignoranz unserer Politiker haben dazu geführt, dass es hier Schulklassen mit 0 (null!) deutschen Kindern gibt. Integration stelle ich mir anders vor.
Ich lade Sie herzlich nach Berlin ein! Von Reinickendorf aus machen wir dann ein paar interessante Ausflüge nach Wedding, Schöneberg, Kreuzberg und Neukölln. Auch ein Gespräch mit einem Grundschullehrer aus Kreuzberg kann ich arrangieren, wenn es Sie interessiert.
Mit freundlichen Grüßen, Uta Schlegel, Berlin

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Dr. Christel Happach-Kasan, ehemals MdB, schrieb am 19. Juni 2014 um 14:31: "Normalerweise kann ich an den Reaktionen der Schülerinnen und Schüler erkennen, ob ich verstanden werde." Dieser Witz ist wirklich gut. Jeder, der sich noch an seine eigene Schulzeit erinnert, weiß, dass zu den ersten Pflichten eines Schülers gehörte, egal ob männlich oder weiblich, möglichst interessiert aus der Wäsche zu gucken. Ja nicht durch das Mienenspiel erkennen lassen, wie einen Stoff und Unterricht anödeten und nervten! Das hätte sich nachteilig auf die Note auswirken können. Wer im Laufe seines Berufslebens dann das zweifelhafte Privileg genoss, als Lehrer der verehrten Schülerschar den Lehrstoff einbimsen zu müssen, konnte feststellen, dass diese Gucketechnik Generationen und pädagogische Wandlungen perfekt überlebte. Und jetzt soll angeblich ein Gesichtsschleier das Unterrichten unmöglich machen.

In manchen Koranschulen mancher Länder wird durch Sitzanordnung und bauliche Maßnahmen dafür gesorgt, dass der männliche Lehrer die weiblichen Schülerinnen überhaupt nicht sehen kann. Ja, nicht nur der liebe Christengott, sondern auch Allah wissen, was sich gehört. Lernen die solchermaßen des Blickkontaktes beraubten Schülerinnen nichts? Die lernen jede Menge. Sie lernen unter anderem auch, welche Kleidung sich wann für welche Frau schickt. Es ist kein Privileg der BRD-Schulen der 50-er Jahre, falsch gekleideten Schülerinnen (Hose statt Rock oder Kleid) jede erdenkbare Schwierigkeit zu machen.

Selbst wenn es wahr wäre, dass fehlender Blickkontakt Unterricht erschwert, was ist daraus die Konsequenz? Was passiert einer Schülerin mit Eingeboreninnen-Hintergrund, die den Blickkontakt verweigert, weil sie ständig aus dem Fenster glotzt? Die kriegt irgendwelche Lehrersprüche hingerieben des Inhalts, dass sie selber schuld ist, wenn sie nichts lernt und das Fach nicht schafft. Was passiert einer Schülerin mit Migrations-Hintergrund, die den Blickkontakt verweigert, weil sie einen Gesichtsschleier trägt? Die wird nicht zum Unterricht zugelassen!

Mit einem besonderen Misstrauen Ausländern gegenüber hat das selbstverständlich alles nichts zu tun.

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Hoppla, mir ist etwas ganz wichtiges aufgefallen, da hier so oft vom Blickkontakt die Rede ist, der wegen des Schleiers nicht statt finden könne: es gibt ja unterschiedliche Varianten des Schleiers, also durchaus mit einem mehr oder weniger großen Augenschlitz, der den Blick vielmehr intensivieren würde, als es umgekehrt der Fall hätte sein können. Überhaupt ist das, alles in allem, eine erbärmlich biedere, und unfassbar arrogante Diskussion die da stattfindet, nicht nur hier bei chrismon . Und es tut tatsächlich not, darüber mit den islamischen Frauen gemeinsam zu diskutieren. Aber es ist eine absolut lächerliche, aufgeblasene Situation, und es erstaunt mich, wie viel faschistische, hämische Denke hier so unumwunden und unreflektiert zum besten gegeben wird ! Im Grunde wird dadurch persönliche Unzufriedenheit deutlich. Sich von Furcht und Gehässigkeit lenken zu lassen, führt zu nichts.

Eine Bemerkung am Rande: sehr gut, Iwan d.Schreckliche, Ihr Beitrag gefällt mir gut !

@Uta Schlegel: Selbstvergessene Unzufriedenheit ist ungesund. "30 Jahre Ignoranz der Politiker ...", das ist als Erklärung für die Situation zuwenig. Mündigkeit ist gefordert, nicht Schuldzuweisungen und Gehässigkeit. Ein solches Verhalten gehört der Vergangenheit an. ---------
Eine Klasse mit Null deutschen Schülern ? Der Lehrer hat demnach die einmalige Chance, zur Abwechslung mal, von den Schülern zu lernen? So wenig Flexibilität ? Das ist absolut traurig. Vielleicht haben Sie den Lehrer aber auch missverstanden, und es ging ihm gar nicht um Kritik ? Vielleicht wollte er sich nur seine, verständliche, Ratlosigkeit von der Seele reden ? ;- --- und das Zitat:
"Tja, zu spät Mädels !" Was soll man dazu sagen ?

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Uta Schlegel schrieb am 20. Juni 2014 um 21:29: "In der U-Bahn sieht man alle islamischen Kleidungsvarianten vom "eleganten Tuch" bis zur Ganzkörperverhüllung" Und was ist daran so entsetzlich? Ich kann Ihnen gerne Bademöglichkeiten in Deutschland nennen, wo Sie jede Menge Bierbäuche und von Zellulitis und Adipositas gezeichnete Oberschenkel, alles garantiert deutsch, genießen können. Da kann jeder Geschmack befriedigt werden. __________________________
Zitat: "dass es hier Schulklassen mit 0 (null!) deutschen Kindern gibt." Und warum soll ich da jetzt vor Schreck in Ohnmacht fallen? Können Schüler erst dann Lesen und Schreiben lernen und brave, fremdenfeindliche Untertanen werden, wenn deutsche Schüler dabei sind? Ich fürchte, das bekommen die Ausländer auch alleine gut hin.________________________
Zitat: "und hier befindet man sich als deutscher Christenmensch in der klaren Minderheit" Wenn Sie so darauf erpicht sind, zur Mehrheit zu gehören, könnten Sie katholisch werden und nach Paderborn ziehen oder nach Altötting. Oder Sie werden atheistisch und ziehen in ländliche Gebiete der Ex-Zone. Ist es evtl. mit Nachteilen verbunden, zur Minderheit zu gehören? Mit welchen? Woran liegt das? ____________________
Dieter Zauft schrieb am 20. Juni 2014 um 10:02: "Wer das nicht kann, darf unser Land verlassen, die Möglichkeit besteht." Wie nicht anders zu erwarten, der tausendste Aufguss von "Ausländer raus!" Da haben Sie allerdings Ihre Rechnung ohne den verehrten deutschen Staat gemacht. Die Türken sind nicht deswegen nach Deutschland gekommen, weil sie scharf auf die eingeborenen Islamhasser gewesen wären. Die Ausländer hat vor Jahrzehnten der deutsche Staat als billige und willige Arbeitskräfte ins Land geholt, damit saubere deutsche Geschäftsleute schönen Reibach machen. Und dafür sind sie immer noch vorgesehen. Insofern ist Ihre Hetze gegen die Moslems zwar ziemlich ähnlich zur Hetze der Nazis gegen die Juden, die politische Lage ist aber eine andere. Der Adolf und große Teile seines ihn liebenden deutschen Volkes hat die Juden umbringen wollen und das auch getan. Der jetzige deutsche Staat gibt zwar jedem Deutschen Recht, der die Ausländer beargwöhnt und ihnen alles Schlechte zutraut, rausfliegen sollen sie aber nicht. Dann würden sofort ganze Branchen zusammenbrechen und die Krankenhäuser und Hotels schließen müssen, wo die moslemischen Frauen putzen. Also wird es mit dem "Ausländer - raus!" nichts werden. Dem Irrsinn des Moslemhasses muss allerdings nicht erst eine Tür geöffnet werden. Der darf sich weiter austoben.

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Der Bayrische Verwaltungsgerichtshof hat über das Tragen eines Gesichtsschleiers im Unterricht entschieden. Das ist das von Frau Schwätzer angesprochene Thema. Mehrere Autoren haben das Urteil zustimmend kommentiert. Widerspruch kommt vom Autor Iwan dem Schrecklichen. Der Autor selbst hat dieses Pseudonym, oder sollte man in dieser Diskussion besser sagen, diesen Schleier gewählt.

Iwan der Schreckliche, 21. Juni 17.22 Uhr: „Wer im Laufe seines Berufslebens dann das zweifelhafte Privileg genoss, als Lehrer der verehrten Schülerschar den Lehrstoff einbimsen zu müssen…“ „Einbimsen“ ist kein Unterricht. Er beschreibt eine Karikatur von Unterricht. Wer von Schülerinnen und Schülern ironisch als „werter Schülerschar“ spricht, zeigt an, dass er Schülerinnen und Schüler nicht achtet. Solch ein Unterricht vernachlässigt die Kommunikation. Da ist es verständlich, dass ihm egal ist, ob seine Schülerinnen einen Schleier tragen oder nicht. Aber das ist keine allgemeingültige Beschreibung von Unterricht und in vielen Unterrichtsstunden sieht es zum Glück anders aus.

Iwan der Schreckliche, 22. Juni 13.08 Uhr: „Wie nicht anders zu erwarten, der tausendste Aufguss von "Ausländer raus!" So kommentiert er die beiden Sätze von Dieter Zauft: „Integration bedeutet nicht Unterordnung aber das Akzeptieren unserer Lebensformen und das Anerkennen und tolerieren unserer christlich geprägten Werte. Wer das nicht kann, darf unser Land verlassen, die Möglichkeit besteht.“ Allerdings hatte Iwan der Schreckliche bei seinem Zitat den ersten Satz weggelassen, obwohl beide Sätze erkennbar zusammengehören.

„Der Islam ist ein Teil von Deutschland“, hat Christian Wulff in seiner viel beachteten Rede gesagt. Das verlangt gegenseitigen Respekt von Christen gegenüber Muslimen und umgekehrt, aber auch, wie die Diskussion zeigt, von Christen untereinander. Nicht jedem, der das Tragen eines Gesichtsschleiers in bestimmten Situationen für unangemessen hält, sollte Ausländerfeindlichkeit unterstellt werden.

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Unsere Toleranz ist weltweit einmalig.
Es gibt kaum ein Land, in dem man sich so viel Gedanken über die Rechte von Minderheiten macht, wie in Deutschland.
Die Bevölkerung der meisten Länder weiß ganz genau, was in ihrem Land erlaubt ist und was nicht und fordert entsprechende Verhaltensweisen ein.
Wir lernen bspw., wie wir uns in anderen Ländern benehmen müssen, um nicht unangenehm aufzufallen. Gleichzeitig erlauben wir Menschen aus anderen Ländern, ihre Sitten, Gebräuche und oft auch Gesetze in unserem Land frei auszuüben.
Die kleinste Einheit eines Staates ist die Familie. Wenn sich ein Familienmitglied dauerhaft nicht bemüht, sich den Regeln der Familie anzupassen, wird es nicht lange zur Familie gehören.
Eltern, Lehrer, Arbeitgeber usw. sollten weiterhin darauf achten, dass sich kein Mitglied, Mitschüler, Mitarbeiter durch Verhalten oder Kleidung absondert, damit ihre Gruppe ein Team ist und bleibt.

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Kommunikation zwischen Menschen erfolgt nicht nur durch Sprache; was ein Mensch wirklich sagt und wer es sagt, ist nur zu erkennen, wenn der andere sein Gesicht zeigt. Verschleierung verhindert genau dies. Mit einem verschleierten Menschen kann ich nicht angemessen kommunizieren. Das ist nicht nur ein individuelles Problem, sondern eine offene Kommunikation ist eine Grundvoraussetzung unserer demokratischen Gesellschaft, ohne die sie nicht funktionieren würde. Um diese Grundvoraussetzungen zu gewährleisten, sind Beschränkungen individueller Interessen und Bedürfnisse durchaus erforderlich. Es ist auch klar, dass dabei sorgfältig zwischen Einzelinteresse und gesellschaftlichen Bedürfnissen abgewogen werden muss. Bei der Verschleierung ist die Beeinträchtigung gesellschaftlicher Interessen so grundlegend, dass wir dies zumindest in staatlichen Zusammenhängen wie Schule oder Verwaltung nicht hinnehmen können. Hinzu kommt:Regeln funktionieren auch nur, wenn sich alle daran halten. Verschleierte Menschen in der Öffentlichkeit machen für mich nur deutlich, dass sie eben nicht bereit sind, sich an die grundlegenden Übereinkünfte unserer Gesellschaft zu halten. Wenn mich das ärgert, hat das nichts mit Intoleranz zu tun; gegenüber - im Wortsinn - asozialem Verhalten bin ich nicht tolerant.

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Dr. Christel Happach-Kasan schrieb am 23. Juni 2014 um 15:25: " "Einbimsen" ist kein Unterricht." Die Formulierung "Einbimsen" ist ein schwerer Verstoß gegen die Regeln der Sprachpolizei, bekannt unter der Bezeichnung "politisch korrekt". Dessen bekenne ich mich schuldig. Sachlich ist der Ausdruck zutreffend. Auch und gerade der nach modernsten pädagogischen Gesichtspunkten vollstreckte Unterricht hat das Ziel, in die Köpfe und Gemüter der Schüler und Schülerinnen den staatlicherseits vorgegebenen Lehrplaninhalt hineinzubefördern. Wer diesen Vorgang nicht mit ideologischem Glorienschein überhöhen will, erlaubt sich die umgangssprachliche Formulierung "Einbimsen". ___________________________________________
Zitat: "Wer von Schülerinnen und Schülern ironisch als "werter Schülerschar" spricht, zeigt an, dass er Schülerinnen und Schüler nicht achtet." Das trifft zu. Die Missachtung geht sogar soweit, dass er eine Schülerin, die mit unmöglichen Klamotten, nämlich einem Gesichtsschleier, aufkreuzt, schlichtweg ganz normal unterrichten würde. Wer die Schülerin jedoch achtet, begrüßt explizit das Urteil, das der ausbildungswilligen Schülerin den Unterricht verwehrt und sie somit in der Einkommenshierarchie ganz nach unten stößt. Ich zolle Ihnen, verehrte Frau Dr. Happach-Kasan, ausdrücklich allen Respekt für die umstandslose Offenheit, mit der Sie klarstellen, was es mit der Achtung und dem Respekt hierzulande auf sich hat. Mitdenkenden Lesern dürfte somit klar sein, warum ich mir ausdrücklich wünsche, nicht mit Respekt behandelt zu werden. Ich weiß, dass dieser Wunsch in dieser Gesellschaft nicht in Erfüllung geht. __________________________________
Zitat: "Allerdings hatte Iwan der Schreckliche bei seinem Zitat den ersten Satz weggelassen, obwohl beide Sätze erkennbar zusammengehören." Es freut mich außerordentlich, dass Sie auf diesen Zusammenhang hinweisen. Dieser Zusammenhang ist nämlich der springende Punkt der Angelegenheit. Der zweite Satz lautet: "Wer das nicht kann, darf unser Land verlassen, die Möglichkeit besteht." Das ist das nach den Regeln der politischen Korrektheit formulierte altbekannte "Ausländer raus!". Der erste Satz lautet: "Integration bedeutet nicht Unterordnung aber das Akzeptieren unserer Lebensformen und das Anerkennen und tolerieren unserer christlich geprägten Werte." Das ist der aus der Mitte der Gesellschaft kommende Anspruch an die Ausländer, neben der Gesetzestreue, die man auch von Inländern fordert, noch eine zusätzliche Gehorsamsleistung zu erbringen, die sich Integration nennt. Der Inländer darf sich seine Klamotten selber raussuchen, er darf so miserabel Deutsch sprechen wie er will, er darf sogar auf die christlichen Werte pfeifen. Der Ausländer darf sich das nicht leisten, denn sonst ist er nicht integriert. Und weil es jede Menge gute Gründe gibt, sich nicht zu integrieren, stellt die Mitte der Gesellschaft den Rechtsradikalen die Grundlage zur Verfügung für deren Verlangen nach Rausschmiss der Ausländer. Jetzt klar?

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Iwan der Schreckliche - das ist auch eine Methode, seine Identität zu verschleiern. Viele machen das so, dann kann man unbeschwerter lästern. Nun ja, zur Sache. Beim Anblick so mancher nahezu unbekleideter Zeitgenossen könnte man in der Tat AllahJahweGott um ein gnädig verhüllendes Gewand bitten, das stimmt schon. Aber davon reden wir nicht, oder? Die Kommunikation ist hier das Schlüsselwort. Guter oder schlechter Unterricht, darum geht es hier eigentlich auch nicht, sondern um nonverbale Kommunikation. Ist es für Sie in Ordnung, wenn in einer Grundschulklasse außer dem Lehrer kein Muttersprachler mehr anwesend ist? Ich finde das katastrophal und frage mich, warum es nicht schon längst eine Quotenregelung gibt (die könnte so aussehen: bei mehr als 25% Ausländeranteil in einer Klasse/Schule ist der Zugang weiterer Ausländer an diese Schule nicht mehr möglich. Die Schüler müssen auf andere Schulen verteilt werden. Der Weg ist dann zu weit? Dann kann man auch in den Nachbarbezirk ziehen, kein Problem. Das Ziel ist die Verhinderung von Ghettobildung.) Durch diese feige, fahrlässige, pseudotolerante Untätigkeit machen sich alle Verantwortungsträger (in diesen Fragen) schuldig an der jungen Generation von Migranten, deren erfolgreiche Eingliederung in die Gesellschaft unseres Landes auf diese Weise regelrecht torpediert wird!
Frau Schwaetzer, mittlerweile habe ich gelesen, dass Sie tatsächlich in Berlin leben. Unglaublich! Wie machen Sie das, diese von mir beschriebenen Dinge zu übersehen? Bieten Sie doch mal eine Diskussionsrunde an zum Thema "Verschleiert aber mündig" . Damit kriegen Sie sogar die Urania voll! Ich würde mir dafür sogar frei nehmen!

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Gast schrieb am 23. Juni 2014 um 17:31: "Eltern, Lehrer, Arbeitgeber usw. sollten weiterhin darauf achten, dass sich kein Mitglied, Mitschüler, Mitarbeiter durch Verhalten oder Kleidung absondert, damit ihre Gruppe ein Team ist und bleibt." Dieser Gedanke fand schon 1938 beim Anschluss Österreichs an Deutschland begeisterte Zustimmung, insbesondere in der berühmten Formulierung "Ein Volk, ein Reich, ein Führer!".

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Uta Schlegel schrieb am 25. Juni 2014 um 9:15: "Ist es für Sie in Ordnung, wenn in einer Grundschulklasse außer dem Lehrer kein Muttersprachler mehr anwesend ist?" Nur zur Klarstellung, was die Begriffe bedeuten. Junge Türken sind in aller Regel Muttersprachler. Ihre Muttersprache ist türkisch. Eine reine Ausländerklasse besteht normalerweise aus Muttersprachlern. _______________________________ Zitat: "Ich finde das katastrophal" Welche Katastrophe bricht denn herein?

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Die Stimme der Vernunft, wenn nicht eindeutig positioniert, scheint kaum wahrgenommen zu werden. -----------------
Das zitierte Zitat vom Poster Iwan : "Wie nicht anders zu erwarten, ..." , sehe ich nicht ganz so politisch, kenne es aber in einer etwas anderen Version : Wem es hier nicht gefällt, der darf das Land verlassen!" , ein Ausdruck innerer Gnadenlosigkeit, die nicht glücklich macht. Und eigene Erfahrungen fließen doch in die persönliche Meinung hinein, das kann kein Mensch bestreiten. ------------
Die Lehrerin : eine Haltung, die auch ich an Lehrern gut genug kenne, die weder hilfreich, noch förderlich für eine gesunde Entwicklung des Schülers sein kann, wenn er nicht gerade ein gehorsamer Musterschüler und ein sgn. Streber ist/war. Eine nachträglich unreflektierte Meinung, die nach Bestätigung sucht, und lediglich Duldung zeigt, die, wie sie meint, nur Gerichte und das Recht, aber keine zwischenmenschliche Kommunikation, zu einem verträglichen Ausgang führen können. Integration als Durchsetzung von Recht. Ich frage mich, wie das Dazwischen und das Miteinander, dieser Meinung nach, vor sich gehen soll ? ----------
Beide Beiträge, der von Gast und Christel Happach -Kasan, drücken die allgemeine So SOLLST DU DENKEN -Maxime aus, mit unüberhörbarer politischer Suggestion, Tut mir leid, das ist falsche Politik. Zwischenmenschliche gesellschaftliche Probleme löst man mit einer solchen Politik nicht, das führte schon einmal in eine völlig falsche Richtung. Und der Hinweis auf andere Länder heißt gar nichts. Mitmachpolitik, angelehnt an andere Länder, kopiert lediglich. ------------
Zitat von Iwan : "Werte Schülerschar ", da jeder einmal Schüler war, räume ich jedem das Recht ein, aus meiner Perspektive, sich IRONISCH bis SARKASTISCH , darüber zu äußern, will sagen, bitte nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen, vielleicht besser jedes zweite, oder noch besser , mehrmals lesen ?
Aber vielleicht ist der Poster noch belehrbar und fügt sich in einen braven Rahmen hinein ? Und "Respekt und Achtung vor Schülern und Schülerinnen" ? Der beste Unterricht ist der, welcher nicht mittels BlickKONTROLLE stattfindet, sondern frei und nach Neigung, und ohne ideologischen Nimbus, dafür mit Interesse am Stoff ? ( Anm. am Rande: hier ein Riesenbonus für Montessori-, oder Waldorfschulen ? )
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Sieht man also von aller Individualität ab, und schaut auf die Notwendigkeit, dann sind in erster Linie Vernunft und Toleranz angesagt, und jegliche radikale Haltung ist eh von Übel. Das Urteil wurde gesprochen, nun sollte man beginnen, an sich selbst und seinen persönlichen Einstellungen zu arbeiten! Charakterschwächen dürfen nicht massgebend dafür sein, wie eine Gesellschaft sich weiter entwickelt.
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Stichwort "Ausländerfeindlichkeit": Nicht jedem, der das Tragen eines Gesichtsschleiers in bestimmten Situationen nicht gefällt, sollte man Ausländerfeindlichkeit unterstellen." , schreibt Christel Happach-Kasan. So pauschal wohl nicht, aber sicher würde eine Deutsche, die verhüllt erschiene, ohne böse Absichten, nicht die selben Empfindungen auslösen, wie eine fremd anmutende Islamangehörige. Es hat wenig Sinn, zu versuchen, etwas zu beschönigen, was man nicht mag. Es kommt darauf an, nicht sofort mit Panik und Ablehnung zu reagieren, bzw. mit Kälte, Härte und Zurückweisung. -------
"30 Jahre politische Versäumnisse", schrieb Uta Schlegel, am 20 Juni. Das heißt aber auch , 30 Jahre NULL persönliche Entwicklung , ganz offensichtlich !!! Eine schlichte Bilanz für Deutschland, oder ? Es geht nur mit Akzeptanz, Toleranz, Umsicht, und Vernunft, ja, und, bitte, zuerst den eigenen Schleier entfernen, bzw. den Balken vor dem eigenen Auge erkennen...Dieses ist nicht Aufgabe der Politik, sondern die der persönlichen Verantwortung und Entwicklung. ------------
"Integration stelle ich mir anders vor." , schreibt Fr. Schlegel weiter. Ich auch, sicher ganz anders, als sie es sich vorstellt, doch in einer Gesellschaft von Menschen sind Kompromisse notwendig, Unterschiede müssen berücksichtigt, ohne Durchsetzung von irgendwelchen Ideologien. Demokratische Lösungen beruhen auf freiheitlichen Übereinkünften, zwischenmenschlichen Lösungen. Lösungswege müssen gefunden werden, um Diskriminierung und Auschluß vorzubeugen. Streithähne und "Spinner" müssen sich verantworten. Ich finde, dass es nicht geht, dass man einen Beitrag in seine Einzelteile verreißt. Es geht um die Essenz einer Aussage, nicht das raubtierhafte ausagieren an jedem Wort, jedem Satz, um anschliessend zu triumphieren. Gehässigkeit ist dumm und eine Karikatur der Mündigkeit.

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Iwan Grosnij - das ist jetzt nicht Ihr Ernst, oder??? Ich rede von Schule in Berlin/Deutschland und nicht in Ankara/Türkei! Es geht um die Deutsche Sprache! Übrigens haben Untersuchungen (u.A. Einschulungsuntersuchungen) gezeigt, dass viele dieser Kinder keine Sprache richtig können, weder Türkisch noch Deutsch. Wenn sie dann in der 3. Klasse auch noch Englisch lernen sollen, ist das Chaos perfekt. Aber langsam lernt ja sogar das Berliner Schulamt dazu: das Fach DAZ (=Deutsch als Zweitsprache) ist jetzt Pflicht in allen Sparten der Lehrerausbildung. Vielleicht wäre es künftig sinnvoll, das Kurrikulum noch um Türkisch, Arabisch, Farsi und Russisch zu erweitern.
Die Katastrophe ist, dass von der Migrantenfraktion etwa jeder 8. Jugendliche die Schule ohne Abschluss verlässt und somit kaum Aussicht auf einen Ausbildungsplatz hat. (Zahl von 2009)
Was hat das nun alles mit dem Schleier zu tun? Für mich ist die Botschaft der Verschleierung zum Einen die Abgrenzung von der Gesellschaft der "Ungläubigen" (damit sind immer alle Nicht-Muslime gemeint) und zum Anderen die Degradierung der kompletten weiblichen Bevölkerungshälfte zu Objekten der männlichen Begierde (vor der sie ja geschützt werden müssen!). Haben wir jahrhundertelang für die Gleichstellung beider Geschlechter gekämpft, um auf dem Umweg über den Islam wieder in eine archaische Gesellschaftsform zurückzufallen? Bitte nicht!

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Uta Schlegel schrieb am 25. Juni 2014 um 21:54: "Iwan Grosnij" Aber, aber! Wir befinden uns im echten Deutschland und da gehört sich Englisch und nicht Russisch als Fremdsprache!_________________________

Zitat: "Ich rede von Schule in Berlin/Deutschland und nicht in Ankara/Türkei!" Ich rede auch davon. Deutschland ist ein wichtiges Einwanderungsland. Da reden Kinder zunächst mal die Sprache ihrer Eltern. Zu den Zeiten, als jede Menge Deutsche in die USA auswanderten, haben die deutschen Kinder zunächst auch nur Deutsch geredet. An den Orten und soweit es überhaupt Schulen gab, hat niemand ein Gedöns aus dieser Tatsache gemacht._____________________________________

Zitat: "Es geht um die Deutsche Sprache!" Der deutschen Sprache geht es prächtig. Um die brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Wer in Deutschland kein Deutsch kann, erlebt zweierlei. Ist er typischer Arbeitsmigrant, muss er sie lernen, weil er sonst nicht integriert ist. Stammt er aus betuchten Kreisen, ist weiblich, trägt einen Ganzkörperschleier und gibt im Schnitt mehrere Tausend Euro in den besseren Läden der Großstädte aus, kommt kein Verwaltungsgericht und verfügt, dass an verschleierte Frauen mangels angeblicher Kommunikationsmöglichkeiten nichts verkauft und an ihnen nichts verdient werden darf. Im Gegenteil! Plötzlich ist auch der Herr Abteilungsleiter zur Stelle und die ach so schlimme Schleier- und Sprachbarriere ist überhaupt keine._________________________________

Zitat: "Die Katastrophe ist, dass von der Migrantenfraktion etwa jeder 8. Jugendliche die Schule ohne Abschluss verlässt und somit kaum Aussicht auf einen Ausbildungsplatz hat." Da liegen Sie richtig. Was folgt als Nächstes? Wenn eine es dann doch zur Berufsausbildung schafft, aber diesen albernen Schleier trägt, fliegt sie aus dem Unterricht raus, das Gericht bestätigt den Rausschmiss und das anständige deutsche Volk steht mehrheitlich dabei und klatscht eifrig Beifall. Das ist nicht nur eine Katastrophe, sondern eine ziemliche Sauerei. __________________________________

Zitat: "Für mich ist die Botschaft der Verschleierung..." Ein Schleier ist ein blöder Fetzen Stoff. Der sendet überhaupt keine Botschaften aus. Der ist absolut stumm. Wer aber nicht will, dass hierzulande verschleierte Ausländerinnen Schulen besuchen, der legt in das Tragen dieses lächerlichen gelöcherten Lappens all das hinein, was die Schleierträgerin dann ins schlechte Licht rücken soll.

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Der Beitrag von Frau Schwaetzer hat mich überrascht. So eine große Toleranz, die ich bestimmt nicht in einem islamischen Staat erfahren würde.
Vor einigen Monaten kam eine voll verschleierte Person, in einem weiten Ganzkörperbadeanzug, in unser Frauenschwimmen. Diese Person (kann auch ein Mann gewesen sein) hat sich weder vor- noch nach dem Schwimmen geduscht. Am gleichen Tag kam auch eine Freundin, nach langer Abweseneheit wieder zum Schwimmen und brachte Sekt und viel Humor mit. Die verschleierte Frau kam jedoch nie wieder in unsere Schwimmstunde.
Naja, sie hat auch ausgesehen, wie ein schwarzer Ballon im Wasser.
Leider gibt es aber auch in diesem Forum viele übertolerante Dummschwätzer!
Aber ein Kompliment für die sachlichen Meinungen von Babina von der Heydt vom 10. 06., Gast vom 23.06., Monica am 11. 06. Denen pflichte ich voll und ganz bei.

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"Naja, sie hat auch ausgesehen wie ein schwarzer Ballon im Wasser."---------------
"Leider gibt es auch in diesem Forum viele übertolerante Dummschwätzer! " Viele ?
Ich weiß nicht, Lieschen "(?) Müller, eher wenige. ---------------
Die "Kümmernis ", die erfundene Heilige". "In den Wurzeln geht die Legende zurück in die Frühzeit des Christentums ( eine kleine Erinnerung daran, dass es sich hier um ein evangelisches Forum handelt ! ), (...) Die Verbindung der Heiligen Kümmernis mit dem Volto Santo von Lucca ergab sich durch das Unverständnis gegenüber dem bekleideten Christus am Kreuz. Frühester Kultort ist Steenbergen in den Niederlanden, von wo Wunderheilungen berichtet werden. " ---- ( in Relig. Brauchtum )
"Das Unverständnis dem bekleideten Christus am Kreuz"- wie man sicher unschwer erkennen kann, hat das Unverständnis der Bekleidung gegenüber, eine lange Tradition. Ich wünsche noch weiterhin eine erbauliche Diskussion.

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Liebe Frau Schwaetzer, Ihren Artikel habe ich mit einem gewissen Unbehagen gelesen. Wollen Sie Toleranz um jeden Preis? Ich kann das Urteil des Bayrischen Verwaltungsgerichtshofs nur begrüßen: Ein Gesichtsschleier hat in unseren Schulen nun wirklich nichts zu suchen. Auch die Muslime, mit denen ich befreundet bin, sehen das übrigens so. Wir leben in einem toleranten Staat, daher kann die Schülerin nach dem Unterricht ihren Gesichtsschleier jederzeit wieder anlegen. Wer am Unterricht einer staatlichen Schule teilnehmen möchte, muss aber auch bereit sein, sich bis zu einem gewissen Grade anzupassen. Diese Ansicht entspringt keiner 'kulturellen Abwehrhaltung', sondern wird auch von Menschen geteilt, die sich offen und freundlich 'dem Nächsten und vermeintlich Fremden' gegenüber verhalten. Wie weit soll Toleranz gehen? Können Sie sich vorstellen ,Frau Schwaetzer, dass Ihre Kinder bzw. Enkel von einer verschleierten Lehrerin unterrichtet würden?

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Ich kann "Gunda" voll zu stimmen. Wie gut, dass es den Bayerischen Verwaltungsgerichtshof gibt.

Den Beitrag von Frau Schwaetzer kann ich nur Anbiederungsversuch an die Muslime verstehen.

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"Wie gut, dass es den Bayerischen Gerichtshof gibt." Wie arm und verlassen muss man sein, um so zu denken ! Und feige obendrein. Das Urteil ist ganz offensichtlich weise, aber ist es auch der Sache angemessen und gerecht ? Das bezweifle ich sehr, denn es spricht den Menschen in diesem Lande die Mündigkeit ab, mit Herausforderungen, die die Migration und die Globalisierung an das Leben stellen, schlicht und einfach ab. Und die Schüler werden ebenfalls um Entswicklungsschancen gebracht. Ich denke dennoch, dass dieses Urteil NICHT Schule machen wird, wie sich das der eine oder andere der Kleinkrämerseeelen, die hier schreiben, so sehr wünscht. ---------------------
Ich vermisse aber noch eine Stellungnahme der Autorin Irmgard Schwätzer, Präses der Synode der EKD, zu diesen im großen Teil mickrigen Komemntare hier. Schweigen und ignorieren ist keine gute Publicity. Vielen dank.

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Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hat geurteilt, dass das in Frankreich und Belgien beschlossene Verbot des Tragens einer Burka in der Öffentlichkeit mit den Menschenrechten vereinbar sei. Die Vertreterin Frankreichs hatte argumentiert, es sei "eine Grundbedingung des menschlichen Zusammenlebens", sein Gesicht zu zeigen. Die deutsche Richterin Angelika Nußberger hatte sich diesem Urteil nicht angeschlossen. Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs ist rechtskräftig, eine Berufung ist nicht möglich.

Das Burkaverbot, das der EGMR als mit den Menschenrechten vereinbar erklärt hat, ist viel weitreichender als das Urteil des bayrischen Gerichtshofs, das den Gerichtsschleier lediglich im Unterricht verboten hatte, also in einer bestimmten Lebenssituation, in der die Kommunikation zwischen Schülern und Lehrern wichtig ist. Das allgemeine Burkaverbot halte ich für nicht angemessen. Es geht den Staat nichts an, welche Kleidung frau beim Einkaufen oder Spazierengehen trägt.

Warum sollte Frau Schwätzer sich noch einmal zum Gesichtsschleier äußern? Sie hat ihre Meinung gesagt, im Übrigen ohne die Menschen zu schmähen oder ihnen Ausländerfeindlichkeit zu unterstellen, die eine andere Meinung haben. Das unterscheidet sie wohltuend von denjenigen, die ihre eigene Meinung zum alleinigen Maßstab machen und Menschen mit einer anderen Meinung abwerten.

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Dr. Christel Happach-Kasan schrieb am 3. Juli 2014 um 11:00: "Das Burkaverbot, das der EGMR als mit den Menschenrechten vereinbar erklärt hat, ist viel weitreichender als das Urteil des bayrischen Gerichtshofs, das den Gerichtsschleier lediglich im Unterricht verboten hatte,..." Auch wenn es der Bayerische VGH und nicht der bayrische Gerichtshof war, so kann doch jedermann und jedefrau, mit und ohne Schleier, daraus etwas Wichtiges lernen. Ausländische Schülerinnen integriert der Staat, in dem er ihnen die gewünschte Kleidung in der Schule verbietet. Menschenrecht ist, wenn der Staat die Kleidung auch außerhalb der Schule verbietet. Schule ist, wenn der Schüler und die Schülerin lernen, dass Integration und Menschenrecht ganz unbedingt sein müssen.

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In dem Kommentar zum bayerischen Gerichtsurteil (und wahrscheinlich genauso zum
Urteil des Europäischen Gerichtshofs, der das Verbot der Burka in der Öffentlichkeit in Frankreich bejaht) beschreibt Frau Schwaetzer exakt den Mechanismus einer Desintegration und des Missbrauchs der Religionsfreiheit. Überhaupt nicht hilfreich und intellektuell unredlich ist der HInweis auf Paulus, der islamische Praktiken bekanntermaßen nicht beurteilen konnte. Ich bin sicher, dass ein heute lebender Paulus sehr starke Worte gegen das Tragen des
Gesichtsschleiers oder einer Burka aussprechen würde.

Ich kann mich den kritischen Kommentaren zur Meinung einer Tolerierung, die heute leider
auch im Deutschlandfunk zu hören war (mit dem Unterton, dass wir Deutschen das Problem viel besser aus Sicht des Grundgesetzes beurteilen könnten), nur anschließen. Frau Schwaetzer
leidet aus meiner Sicht an Realitätsverlust.

Als ehemaliger Berufsschullehrer habe ich vor Jahren erlebt, dass eine Schülerin ohne Migrations- oder islamischen Hintergrund sich ihr Gesicht so stark geschminkt hatte. dass sie nicht mehr zu erkennen war. Mir war völlig klar, dass ich ihre Teilnahme an der kurze Zeit
später stattfindenden Prüfung zum Abschluss Bankkauffrau so nicht akzeptiert hätte. Ich hätte mich geweigert, sie in dieser Maskerade zu prüfen, weil eine Beurteilung nicht möglich gewesen wäre. Sie erschien dann ohne Schminke!

In der Schule (aber auch anderswo) findet in hohem Maße Kommunikation (und Erfolgskontrolle) statt, die ohne Zuordnung und ohne eine Mimik bei einer Schülerin einfach
nicht möglich ist. So hat vor Jahren eine Schule im Raum Köln zwei Schülerinnen, die eine Burka
getragen hatten, sofort der Schule verwiesen. Die eine hat dann die Burka abgelegt, die andere
Schülerin ist mit ihrer Familie weggezogen.

Weiter kann ich mich an eine TV-Diskussion mit Sandra Maischberger über den Gesichts-
schleier erinnern, den eine Konvertitin aus der Schweiz dort vorführte. Alle kritischen Fragen
(z. B. "Wie essen Sie?", "Wie können Sie überhaupt Autofahren?") hat sie unter Verweis auf den Koran und auf die Religionsfreiheit abgeblockt. Die beiden als Christen apostrophierten Teilnehmer Norbert Blüm und Frank Elstner fanden viel Positives und Bedenkenswertes am Standpunkt der Konvertitin. Ihr ebenfalls zum Islam konvertierter Ehemann aus der Schweiz war nur als Bild "zu sehen" - und natürlich (?) unverschleiert. Keiner hat gefragt wieso. Einzig eine Teilnehmerin, deren Namen mir entfallen ist, und die sich als bekennende Atheistin vorstellte, hat genau das bezeichnet, was den Fernsehzuschauern von der verschleierten Konvertitin präsentiert wurde: nämlich eine glatte Unverschämtheit.

Ich weiß wirklich nicht, was Frau Schwaetzer bezwecken will. Vielleicht die Abkehr von der Aufklärung und der Säkularisierung in Europa, zu der ich als Christ stehe und sie bejahe. Will sie eine Art Fundamentalismus, einen Gottesstaat - vielleicht auch im Christentum?

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"Nette und Doofe gibt es überall", sagt Frau Ott. Na, bitte, wo Profis am Werk sind, da ist eine zartbesaitete Seele wie die meine, unterprivilegiert wie unterrepräsentiert. ------------
"Warum sollte Fr. Schwätzer sich noch einmal zum Gesichtsschleier äußern ? " Diese Frage lasse ich unbeantwortet.

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Zitat:
"Wie gehen religiöse Identität und der Wunsch nach Integration in die Gesellschaft zusammen. Reden möchte ich mit den verschleierten Frauen.... Unsere Haltung für ein solchen Gespräch wird vom Apostel Paulus selbst beschrieben..." So schreibt die Autorin in ihrem Artikel. Es ist mehr als NUR eine Meinung, vielmehr eine Einladung zum Gespräch, b.z.w. zu einer Diskussion. Die meisten Antworten dagegen schmähen eindeutig die von ihr demonstrierte einladende Haltung. Toleranz also ? Mitnichten ! Zur Kenntnisnahme, mehr nicht ? Das kann doch nicht alles sein ?