Es gibt so ein paar Berufsgruppen in Deutschland, auf die dreschen wir immer mal wieder gerne ein. Da sind zunächst einmal die Lehrer: die sind natürlich alle viel zu faul und zu schlecht ausgebildet, um unsere schlauen Kinder auf den richtigen Weg zu bringen. Über Politiker muss man eigentlich kein Wort mehr verlieren. Entweder fälschen sie ihre Doktorarbeiten oder sie diskutieren über höhere Diäten. Nicht wahr?
Und dann sind da noch die Ärzte. Auch so ein herrliches Stammtischthema. Klar, die fahren alle große Autos, machen Urlaub in der Karibik und lassen sich mal von Pharmakonzernen und mal von den Krankenhäusern bestechen.
Stressiger Alltag im Krankenhaus
Mh.. also ich kenne nicht viele Ärzte. Aber die, die ich kenne, die sind ziemlich klasse. Die nehmen sich Zeit für mich, wenn ich mal wieder vergessen habe, welches Medikament mein Sohn bei seinen Hustenattacken bekommt. Oder sie erklären mir lang und breit, welche Nebenwirkungen Hormone in den Wechseljahren haben. Und bitteschön: Ich bin nicht Privatpatientin.
Eine Freundin von mir arbeitet in einem Krankenhaus als Oberärztin in der Chirurgie. Was die aus ihrem stressigen Arbeitsalltag erzählt, passt so gar nicht zum Zerrbild des Halbgotts in Weiß. Da kommen nachts volltrunkene Männer in die Notaufnahme, weil sie vom Fahrrad gefallen sind und pöbeln rum, wenn sie nicht sofort bedient werden. Und wehe, eine Operation hat Nebenfolgen, die meine Freundin oder einer ihrer Kollegen nicht im Vorgespräch ausführlich erläutert hatte: Was für ein Pfusch das sei! Und wieso sie ihrer Aufklärungspflicht nicht nachgekommen wäre! usw…usw
Pfusch ist schrecklich - da gibt es keine Entschuldigung
Ja, ich weiß. Es gibt Pfusch. Es gibt auch viele oberflächliche und arrogante Ärzte, auch ich kenne einige von ihnen. Und: Auch ich habe schlechte Erfahrungen in Krankenhäusern gemacht. Ein naher Verwandter von mir, so vermutet zumindest seine Frau, ist an den Folgen eines Ärztefehlers gestorben. Wenn es stimmt, dann ist es schrecklich und grausam und ist durch nichts zu rechtfertigen.
Nun hat die Bundesregierung die Patientenrechte noch mal gestärkt: „So wehren Sie sich gegen Ärztepfusch“ lauten dazu die Meldungen in der Presse. Das liest sich so, als würden „alle“ Ärzte pfuschen, als müsse man allen genauer auf die Finger schauen.
Wie gesagt: sich gegen richtigen Pfusch wehren, das muss möglich sein. Soweit ich das überblicken kann, ist das aber schon der Fall. Was jetzt geschieht, fällt für mich eher in die Kategorie: „ICH hab ein Recht auf ein unversehrtes Leben.“ Nach dem Motto: Wenn es schief geht, dann ja muss jemand Schuld sein. Ich glaube nicht, dass es im wirklichen Leben so zugeht. Ich glaube, es gibt Dinge, für die gibt es keinen wirklichen Schuldigen. Schicksal? Zufall? Ich weiß es nicht. Ich glaube aber, dass uns allen ein bisschen mehr Demut im Umgang mit den Unwägbarkeiten und den Risiken des Lebens guttun würde.
Demut
Ja, ich kenne auch engagierte Ärzte, die mir geholfen haben. Und ich weiß auch von der Sorge, wegen eines Kunstfehlers belangt zu werden. Aber, dass Patienten, bei denen Fehler passiert sind, zu ihrem Recht kommen, das stimmt nicht, wenn es sich nicht um grobe Fehler handelt. Es würde schon helfen, wenn es zur Pflicht gemacht würde, den Patienten jeweils Berichte in verständlichem Deutsch mitzugeben. Das ist leider nicht ins Gesetz aufgenommen worden. Und natürlich darf ich jetzt schon meine Krankenakte einsehen. Wenn das nochmal im neuen Gesetz ausdrücklich steht, dann hat das wohl in vielen Fällen bisher nicht geklappt. Also auch auf Seiten der Ärztinnen und Ärzte wünsche ich mir manchmal mehr Demut.
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Replik 2.
Natürlich ist die Medizin sinnvoll, und natürlich ist es eine persönliche Angelegenheit, wenn was schief läuft, nur heißt das nicht automatisch, dass es keine Schuldigen gibt, was so viel besagen würde, wie : es gibt weder Schwarz, noch Weiß, noch alle anderen Farben, denn sie sind alle nur physikalische Erscheinungen des Lichts...In der Physik würde man nicht von Schuld sprechen, im Leben ist es Fehlbarkeit und ein Bewusstseinszustand, der zwischen Recht und Unrecht unterscheidet, insofern ist Demut immer angebracht, angesichts der Schöpfung des Weltkosmos, in den wir eingefügt sind, und sie betrifft alle menschlichen Wesen.
Die Beziehung / Verständigung zw. Arzt und Patient ist oft gestört, und daran gilt es zu arbeiten, insofern freut es mich, dass sich hier was tut . ------------------Zitat: "Ich glaube aber, dass uns allen ein bisschen mehr Demut im Umgang mit den Unwägbarkeiten und den Risiken des Lebens guttun würde. " Die Vorwurfshaltung lässt Ihre Demut aber vermissen. Dicht an der Demut liegt Demütigung, s.d. man mit solchen lautstarken Forderungen sehr vorsichtig umgehen sollte, Fr. Heinze, darum möchte ich bitten.
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Ärzte-Pfusch
Es ist ja noch viel schlimmer: Inzwischen haben wir nicht nur ein Recht auf unversehrtes Leben, wie viele Menschen glauben, sie meinen auch: Der Tod ist schon lange nicht mehr das natürliche Ende des Lebens, sondern nur noch das Ergebnis eines ärztlichen Fehlers.
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Pfuscharzt
es ist ja schrecklich sowas zu hören ,man weis nicht wo man da in krankenhaus soll es gibt soiele krankenhäuser ,welches das richtige ist ich habe einige operatione vor , heute muß der patient nur unterschreiben ,daß die operation gemacht wird und die narkose ,was aber passiert zum beispiel ein fehler , das der patient nicht mitbekommt finde ich nicht schön ,man soll auch als artzt für seine fehler dann gerade stehn , heututage pasiert sovieles auf der welt da müßte sowas nicht sein
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