Danke für Interesse - unsere Leseraktion endete am 29.11. Freuen Sie sich mit uns auf die neue Choral-CD.

Für Martin Luther war es sonnenklar: Der beste Ausdruck von Gemeinschaft ist gemeinsames Singen. Luther hat selbst 30 Kirchenlieder gedichtet. Künstlerisch hohe Ansprüche interessierten ihn höchstens am Rande. Und genau deshalb repräsentieren viele dieser Lieder höchste Kunst: die Einheit von Wort und Musik. Wichtig war, dass Jung und Alt, Arm und Reich die Melodien, die er zu seinen Texten suchte, munter mitsingen und sich merken konnten. Wie bei der Übersetzung der Bibel ins Deutsche ging es Luther bei seinen Liedtexten darum, dass sie von den Menschen verstanden wurden. Deshalb schrieb er sie in ihrer Alltagssprache, Deutsch. Wenn man wie der Theologe aus Wittenberg zu dem Ergebnis kommt, dass alle Christen am Priestertum beteiligt und die Menschen in der Kirche nicht nur Publikum für die Handlungen des geweihten Priesters und die entrückten lateinischen Klänge einer Knabenschola sein sollen, muss man dafür sorgen, dass Texte und Melodien unters Volk kommen. Luther ließ sie auf Flugblätter drucken. Bald sangen die Leute auch auf den Märkten und bei der Arbeit Texte wie „Ein feste Burg ist unser Gott“. Der Choral wurde in schweren Zeiten geradezu zur Hymne der evangelischen Christen. Kirchenmusik wurde populär – sie wurde Popmusik.

In diesem Geiste steht auch die chrismon-Aktion im November: „choral: gut“. Sie, liebe Leserinnen und Leser, sind aufgefordert, aus 21 Chorälen die zwölf auszuwählen, die Sie am liebsten mögen. Entweder können Sie dies in unserer Druckausgabe von chrismon und chrismon Plus auf dem Postwege machen oder hier auf chrismon.de. Das Ergebnis werden wir Ihnen dann im Frühjahr 2012 auf CD präsentieren. Eingesungen und eingespielt werden sie von Athesinus Consort Berlin, den erfolgreichen Machern des Albums „Vergessene ­Strophen der Weihnacht“ (edition chrismon), gemeinsam mit der Lilienfelder Cantorei Berlin und einem erfrischenden Instrumentalensemble unter Klaus-Martin Bresgott.

Wir haben uns bewusst für eine Reise durch die Jahrhunderte entschieden. Der bereits zitierte Luther-Choral „Ein feste Burg“ ist ebenso zu finden wie das zeitgenössische „Danke“ oder „Morgen­licht leuchtet“. Falls wir jedoch Ihren Liebling über­sehen haben sollten, haben Sie die Möglichkeit, ihn einfach in die dafür vorgesehene Zeile zu schreiben.