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Ich hätte am Ende meines letzten Blogs „Fortsetzung folgt“ schreiben sollen. Wie bei einer Romanstory aus alten Zeiten. Oder einen Cliffhanger einbauen. Einen Moment, der Sie, die Lesenden, den Atem anhalten und voll Aufregung auf den nächsten Text warten lässt. Aber zum einen hasse ich Cliffhanger, weil ich selbst immer gleich wissen will, wie es ausgeht. Bücher oder Filme, die darauf spekulieren, dass ich den nächsten Band, die kommende DVD kaufe, können sich bei mir gewaltig verspekulieren. Und ob Sie aufgeregt auf die nächste Essensstory warten? Es reicht, wenn Sie sich darauf freuen.
Zur Erinnerung: Das letzte Mal hatte ich über Krankenhauskost geschrieben und über Kanonenkugeln aus Kartoffelteig. Wichtig war mir, dass ich trotz allem dankbar bin - weil auch das mieseste Essen nicht die Freude daran erstickt, am Leben zu sein, eine erfolgreiche Operation hinter und freundliche Betreuung um sich zu haben. Ich bin, Fortsetzung ist erfolgt, immer noch in der Klinik. In einer anderen, zur Anschlussheilbehandlung, wie es heißt. Diese Klinik ist eine, deren Mitarbeitende einen körperlich wieder fit machen.
Happy End auf dem Silbertablett
Ich bin bekanntermaßen permanent ungeduldig. Natürlich hätte ich deswegen auch hier das perfekte Ende gerne zügig auf dem Silbertablett serviert: Operiert, erholt, work out, fertig. Happy End! Wie in Film und Literatur setze ich mich aber nicht durch. Das Ganze ist ein ziemlicher Cliffhanger. Weder spannend noch unterhaltsam, sondern elend anstrengend. Mal ein bisschen vorwärts, dann wieder nach unten. Irgendeiner sorgt bei den Anwendungen täglich für „Fortsetzung folgt“ und bei neuen Exerzitien physischer Natur für Klippenhänger im Geräteraum.
Jedoch - das Speisen ist die wahre Freude. Gemüse, klitzeklein geschnitten, in einer köstlichen Brühe. Frische, gekräuterte Pilze in etwas Rahm mit fluffigem Semmelknödel. Säfte aus Melone, Karotte und Minze! Apfel und Ingwer! Statt Wein wohlig-weicher Hirschbirnen-Saft aus jahrhundertealtem Anbau in der Steiermark. Damit lassen sich Atem- und Essenspausen setzen zwischen allen mühsamen Aktionen auf diversen Streckbänken und täglichen Corona-Tests. Ich muss, nein, darf noch eine Weile hierbleiben und mir helfen lassen. Fortsetzung folgt? Mal sehen.
Vom Blog zum Buch:
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Gesund werden!
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Wie oft schon gehört. Das Krankenhaus war sclecht, weil es nicht so geschmeckt wie daheim. Umgekehrt. Gutes Essen verlängert die Aufenthaltszeit. Mit schlechtem Essen wird man schneller gesund. Wer nicht größere Sorgen als mit seinem Gaumen hat, sollte gar nicht erst hingehen.