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Der Januar ist die ideale Zeit für Anschaffungen. Weihnachten hat sich verabschiedet, und die Preise nehmen trotz Inflation wieder manierliche Ausmaße an. Alles, was man sich verkniffen hat, auf die Liste für das Christkind zu setzen, um es finanziell nicht unnötig zu belasten, kann man jetzt herauskramen. Hundertmal habe ich den Gedanken verschoben, beiseitegelegt, für überflüssig erklärt - aber jetzt ist es soweit. Ich kann und ich will nicht mehr.
„Schlagen Sie die Masse sechs bis sieben Minuten auf, bis sie weißlich und dick-cremig ist.“ Solche und ähnliche Anweisungen bin ich Leid. Feierlich habe ich meinem Mann in der Küche erklärt, dass Schluss ist mit dem stundenlangen Stehen samt Mixer in der Hand. Das Kreuz tut mir weh, der Arm auch, ich gähne gelangweilt wie ein junger Hund. Während ich irgendeinen Teig oder Brei aufschlage, könnte ich ein Buch schreiben, einen Baum pflanzen oder ein Haus bauen. Verplemperte Lebenszeit.
Ein Restaurant im Wohnzimmer
Ich kaufe eine Küchenmaschine, kündige ich frohgemut an. „Darf ich sie Dir zum Geburtstag schenken?“, fragt er, ganz Gentleman. „Nö“, sage ich. „Dauert mir zu lange. Ist erst im März.“ Selbst ist die Frau. Ich habe einen Haufen Rezepte, die ich für diesen Blog ausprobieren will - und meine Kuchen sollten allmählich aus der jämmerlichen Mittelklasse herauskommen. Außerdem wird es Zeit, dass ich meinem Traum, ein kleines Restaurant zu eröffnen, näher komme. Na gut, das ist Spinnerei. Alles andere stimmt.
Ich besitze nicht viele elektrische Küchengeräte, weil ich finde, dass man Vieles mit der Hand machen kann oder mit mechanischen Instrumenten: Reiben, Stampfer, Klopfer, Zerkleinerer mit Zugmechanismus und was es da noch so alles gibt. Wenn ich mal etwas im Überschwang gekauft habe und später feststellen musste, dass ich es nicht brauche, habe ich es an fröhliche Nutzer weitergeschenkt. Das wird mir diesmal nicht passieren. Sobald die Maschine da ist, lege ich los. Und ein Lokal mit sechs Plätzen habe ich ja schon daheim.
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