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Hat der „alte weiße Mann“ tatsächlich unsere Welt ruiniert? Sind „alte weiße Männer“ an allem Elend schuld? Also Trump, Erdogan, Putin, Hitler und Stalin?
Natürlich hat mich eine (relativ) junge Kollegin (ohne Altersangabe im Internet) aus der „chrismon“-Redaktion überredet, über „alte weiße Männer“ zu schreiben. Mit jetzt 80 und mit weißen Haaren, die ich freilich schon mit drei Jahren hatte, und als Deutscher bin ich natürlich ein „weißer alter Mann“. Ich gehöre dazu.
Das Erste, was mir dazu einfällt, ist die Frage: Gibt es denn zum Beispiel in Afrika nicht auch alte schwarze Diktatoren? Und sehe ich auf Pegida-Demonstrationen keine weißen jungen Männer und junge Frauen, keine junge Faschisten und dumpfe junge Frauen wie es zum Beispiel Alice Weidel von der AfD eine ist oder emotional unterentwickelte, machtgeile weibliche und männliche Egomanen? Die „Bösen“ können, aber müssen nicht unbedingt immer nur „alte weiße Männer“ sein.
Warum also immer und immer häufiger das Klischee von uns intoleranten, machtgeilen und faschistoiden „alten weißen Männern“?
Ich lese im Magazin der „Süddeutschen“: „Hört auf zu jammern, alte weiße Männer“. Sie seien die „privilegiertesten Mitglieder unserer Gesellschaft“. Der Artikel beginnt so: „Für eine große Anzahl von Herren in der Lebensmitte mit heller Hautfarbe gibt es kaum etwas Schlimmeres als wenn man sie als „alte weiße Männer“ bezeichnet“. Sie würden darauf mit dem „Standard-Vorwurf“ reagieren: „Das ist doch rassistisch“. Und sexistisch dazu! Und auch noch „Altersdiskriminierung“!
Geht ´s nicht auch etwas weniger aufgeregt?
- Erstens: Ich heiße tatsächlich Alt.
- Zweitens: Mit 80 bin ich auch (endlich) alt.
- Drittens: Für meine weiße Haut kann ich wirklich nichts. Ich bilde mir aber auch nichts darauf ein.
Was also soll die ganze Aufregung über den „alten, weißen Mann“? Was haben wir denn plötzlich gegen die Natur des Alterns? Ist die zweite Lebenshälfte nicht für Viele die bessere? Haben wir 2019 keine anderen Sorgen und Probleme?
Die „MeToo“-Debatte hat deutlich gemacht, wie viel Diskriminierung es in unseren heutigen Gesellschaften auf allen Kontinenten und in allen Altersstufen noch immer gibt. Als nach Angela Merkel zum zweiten Mal und auch noch hintereinander eine Frau CDU-Vorsitzende wurde, meinte tatsächlich ein „weißer alter“ Freund: „Ist das gerecht, dass nach einer Frau schon wieder eine Frau Vorsitzende wird? Aus Gründen der Gleichberechtigung müsste doch jetzt ein Mann drankommen!“
Die Frage, ob nach 5.000 Jahren Patriarchat endlich mal sehr viele Frauen „dran“ kommen sollten, war ihm nicht eingefallen. Zur Wahl von AKK titelte auch die „Zeit“: „Ein Hauch von Matriarchat“.
Richtig ist, dass auch viele Journalisten, von Beruf der Aufklärung verpflichtet, den weißen Rassismus und gesellschaftliche Diskriminierung gar nicht wahrhaben wollen, weil sie diese nie erlebt haben.
Es ist lächerlich, wenn „alte, weiße Männer“ solche gar nicht sein wollen. An diesem Klischee muss man doch nicht gleich zerbrechen. Ein wenig mehr Gelassenheit täte der Debatte gut. Es ist aber auch bedenklich, wenn Klischees nicht durchdacht, sondern über Generationen und Kontinente und Geschlecht einfach unhinterfragt weitergegeben werden.
Es ist keine Schande, ein „alter, weißer Mann“ zu sein und beim Namen genannt zu werden. Denn es soll tatsächlich „alte, weiße Männer“ – und Frauen - geben. Heute sogar noch mehr als früher. Es ist doch schön, dass wir im 21. Jahrhundert etwa doppelt so alt werden wie im 19. Jahrhundert. Auch wir Alten sind einfach – Menschen. Davon brauchen wir jede und jeden. Und manche unter ihnen sind sogar weiß und weise. Nicht jeder ist ein Trump. Und auch Trump ist ein Mensch. Bruder Donald!
Fakt ist: Inhalte, Kompetenz und Werte sind wichtiger als Rasse, Geschlecht und Alter.
Ein sehr ernüchternder Beitrag zur Debatte
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“und als Deutscher bin ich natürlich ein „weißer alter Mann“.“... Ab hier kann man doch schon aufhören, den Artikel zu lesen... oder ab hier: „Für meine weiße Haut kann ich wirklich nichts.“ Sind nur Weiße Deutsch und wer hat bitte keine Pigmentierung, also weiße Hautfarbe. Weiß ist ein politischer Begriff, keine Hautfarbe und Deutsche sind heute, und sind es schon länger, nicht nur Weiße!
Alte weisse Männer trifft das
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Alte weisse Männer trifft das Problem nicht wirklich, auch in Afrika (schwarze Männer) und in Asien (soll ich sie gelbe Männer nennen?!) leben alte Männer auf Kosten der jungen Generation.
Alte Männer haben jahrzehntelang die Erde mit Treibhausgasen angereichert und die Natur zerstört.
Die negativen Folgen werden die jungen Menschen fühlen und bekommen.
Die Lebenserwartung kann und wird fallen im 21. Jahrhundert, Schlussfolgerung:
- alte Männer nutzen die jungen Menschen aus
- leben auf Kosten der Zukunft
- haben die jungen Menschen um die Zukunft betrogen
Mit Rücksicht auf meine Mutter oder auf die Gesellschaft werden alte Frauen kurzfristig nicht angegriffen von mir.