Ein Mann steuert einen SUV mit voller Wucht durch die Gasse des Magdeburger Weihnachtsmarktes. Es gibt Schwerverletzte und Tote, auch ein Kleinkind soll darunter sein. Vier Tage vor Heiligabend, vier Tage vor Weihnachten, von dem sich viele Menschen in krisenhaften Zeiten etwas Ruhe und Frieden erwarteten, ist das eine Katastrophe. Man kann nur hoffen, dass die Notfallseelsorger und Psychologinnen den traumatisierten Augenzeugen und Helferinnen und Helfern beistehen können.
Die Amokfahrt wirft viele Fragen auf und noch gibt es wenige Antworten. Es scheint so zu sein, dass ein einzelner Mann - ein Arzt und Psychiater, der 2006 aus Saudi-Arabien nach Deutschland kam - sich in wahnhafte Islamisierungsängste verlor. Das erinnert an ähnliche Taten in den vergangenen Jahren. Genaueres bleibt abzuwarten, aber es könnte ein weiterer tragischer Fall sein, in der sich ein Mensch in Echokammern des Internets in der Hassrhetorik verlor. Warum man dann wahllos unschuldige Menschen umbringt, ist ein Rätsel und unbegreiflich.
Die Tat rief sofort Hassprediger auf den Plan. Allen voran Elon Musk, der so reich ist, dass er sich eine eigene Propagandamaschine kaufen konnte. Auf X, ehemals Twitter, beschimpfte er Bundeskanzler Olaf Scholz. Aus solchem Furor können Pogrome entstehen.
Man möchte verzweifeln am Zustand der Welt, jetzt, da das Jahr 2024 zu Ende geht. Aber besser ist es, still mit und um die Opfer von Magdeburg zu trauern und zu hoffen, dass der Hass 2025 nicht siegen wird.