Posteingang - Johannesburg
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Jaco Marais / Die Burger / Gallo Images via Getty Images
Strenge Regeln und ein bisschen Hoffnung
Auslandspfarrer Wilko Hunger berichtet, wie Südafrika durch die Pandemie kommt.
Wilko HungerPrivat
15.04.2021

Die Südafrikaner:innen haben ihren Sommerurlaub schon hinter sich. Aber er barg ­eine große Enttäuschung. Kurz vor Weihnachten wurden die Strände gesperrt – um Menschenansammlungen zu vermeiden. Das war bitter, ist dies doch für viele die einzige Zeit im Jahr, in der sie länger frei haben und ans Meer fahren können.

Wilko HungerPrivat

Wilko Hunger

Wilko Hunger ist Auslandspfarrer in Bryanston am nördlichen Rand von Johannesburg.

Aber die Menschen hier sind seit Beginn der Covid-19-Pandemie einiges gewöhnt. Mehrere Monate lang war der Verkauf von Zigaretten untersagt. Auch Alkohol durfte zeitweise nicht verkauft werden. Die Ärzt:innen in den Krankenhäusern sollten nicht mit alkoholbedingten Verkehrsunfällen und Gewalttaten beschäftigt sein.

Hoffnung auf den Impfstoff

Das Land war vom Virus schwer getroffen, insbesondere von der "südafrikanischen Variante". Jetzt, Anfang März, sinken die Infektionszahlen rapide. Gestern verkündete der Präsident bei einer seiner Fernsehan­sprachen – im Volksmund ­family meeting, weil sich alle vor den Bildschirmen versammeln –, dass die nächtliche Ausgangssperre verkürzt wird. Auch größere Versammlungen sollen wieder erlaubt werden. Nun hoffen natürlich alle darauf, dass sich die Wirtschaft erholt.

Vor kurzem begannen auch die Impfungen, die in drei Phasen ablaufen: Als Erstes alle, die im Gesundheitswesen ar­beiten. Zweitens: alte Menschen, solche mit Vorerkrankungen, wichtige und gefährdete Berufsgruppen (etwa Lehrer:innen oder Polizist:innen) und Menschen in Gruppenunterkünften wie Gefängnissen oder Heimen. Die dritte Phase umfasst dann alle an­deren. Das ist eine Mammutaufgabe, verbreitet aber auch Zuversicht.

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