Es scheint, als könne Joseph Biden nur verlieren. Er ist der dritte demokratische US-Präsident in Folge, der ein von republikanischen Amtsvorgängern heruntergewirtschaftetes Land übernimmt. Biden muss bundesweit einen Plan zur Bekämpfung von Covid-19 durchsetzen. Er übernimmt einen riesigen Schuldenberg, ein auf Klimaschutz und geregelte Migration schlecht vorbereitetes Land, einen aufgeheizten Rassismus, eine grassierende Verachtung gegenüber demokratisch-rechtsstaatlichen Institutionen. Im pazifischen Raum gestaltet jetzt China den Handel. Der nordkoreanische Diktator konnte vier Jahre unbehelligt Atomraketen bauen. Im Nahen Osten bestimmen Russland und die Türkei. Und die engsten Verbündeten, die Europäer, fragen sich, ob sie sich auf die USA verlassen können.
Burkhard Weitz
Mag sein, dass Biden in vier Jahren wieder ein einigermaßen intaktes Land hinterlässt. Clinton und Obama haben das geschafft. Die US-Wähler:innen dankten es ihnen nicht. Sie haben auch jetzt dem Horror-Clown Trump so viele Stimmen gegeben wie keinem Kandidaten in früheren Wahlen. Die Blaupause für den Erfolg des nächsten Egomanen ist in der Welt. Aber auch die Gewissheit: Er lässt sich besiegen.