Schulkinder vor der Schule in Shabunda in der Provinz Süd-Kivu im Kongo
Schulkinder vor der Schule in Shabunda in der Provinz Süd-Kivu im Kongo
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Damit Kinder nicht in den Krieg müssen
Im Osten des Kongos ist wieder Bürgerkrieg ausgebrochen. Warum gerade jetzt viele Familien auf Bildung und Schule setzen, berichtet Schulleiter Dieu-Merci Watendabubi Zamukulu aus Bukavu.

Im Osten des Kongos ist wieder ein Bürgerkrieg ausgebrochen. Rund 120 unterschiedliche Milizen und Rebellengruppen sind in den Kampf involviert. Auch die wirtschaftliche Lage ist erneut sehr schwierig geworden. Dazu kommen Versorgungsprobleme. Oft fällt der Strom plötzlich aus und kommt mitten in der Nacht wieder. So haben viele auch nur beschränkten Zugang zum Internet.

Trotz dieser Instabilität im Land wollen und können die Kinder zur Schule gehen. Bildung hat für viele Kongolesen einen wichtigen Stellenwert. In Zusammenarbeit mit der deutschen Kirchengemeinde in Hamburg, mit Hilfe von Spenden und dem kirchlichen Entwicklungsdienst konnten vier Schulen aufgebaut werden. Alle liegen in Süd-Kivu, in einer Provinz, die an Ruanda und Burundi grenzt. Die Grundschulen bieten Unterricht bis zur sechsten Klasse, der Staat übernimmt seit kurzem die Schulgebühren, so dass Familien nicht mehr zahlen müssen.

Die weiterführenden Schulen sind immer noch kostenpflichtig, die Familien müssen auch für die Abschlussprüfungen zahlen. Wenn sie das Geld nicht aufbringen können, müssen die Schülerinnen und Schüler die Schule ohne Abschluss verlassen.

Privat

Dieu-Merci Watendabubi Zamukulu

Dieu-Merci Watendabubi Zamukulu ist seit vier Jahren Schulleiter einer der vier Partnerschulen der Hamburger Gemeinde in Bukavu im Ostkongo.

Teils haben die Kinder einen sehr langen Weg, um überhaupt in die Schulen zu gelangen - manche laufen zwei Stunden hin und zwei zurück. Die Mütter legen viel Wert darauf, dass die Kinder gut und sicher von der Schule nach Hause kommen und nicht alleine gehen müssen. Trotzdem kann man hier im Kongo nie wirklich gewährleisten, dass alles gutgeht. Viele Schulen, auch unsere Projektschulen, liegen in problematischen Vierteln. In dem Gebiet einer Schule war es besonders schlimm. Dort haben sich mehrmals Vergewaltigungen zugetragen. Mehr als 800 Mädchen und Jungen besuchen die Schule.

Eine andere Schule in der Hauptstadt Bukavu liegt mitten im Slum. 600 Kinder gehen hier in die Schule. Teils leben sie in Gruppen von acht oder zehn Personen in einfachen Häusern. Trotz der rötlichen Erde, die alles wie ein Farbschleier überzieht, kommen die Mädchen mit einer sauberen weißen Bluse und einem blauen Rock zur Schule.

Wenn uns unsere deutsche Partnergemeinde besucht, stellen die Kinder ein Programm zusammen: Sie singen, tanzen oder spielen Theater. Einmal kam ein neunjähriges Mädchen mit einer Babypuppe auf dem Arm. Neben ihr stand ein Junge mit einer Baseballmütze auf dem Kopf und einem Gewehr umgehängt.

Beides wirkte im ersten Moment befremdlich, ist aber doch symbolhafter Ausdruck der Dankbarkeit. Denn die Schulbildung bewahrt die Kinder hier davor, jung Mutter zu sein oder als Kindersoldat rekrutiert zu werden. Mit der Schulbildung erhalten die Kinder ein kleines Stück Zukunft - und die notwendige Stabilität.

Spendeninfo

Kongo-Partnerschafts-Gruppe der Kirchengemeinde St. Martinus-Eppendorf:

Kontoinhaber: Kirchengemeinde St. Martinus-Eppendorf
IBAN: DE73 2005 0550 1234 1251 59
BIC: HASPDEHHXXX
Verwendungszweck: Kongo-Partnerschaft

Bereits seit 2003 existiert die Partnerschaft zwischen der Kirchengemeinde St. Martinus in Hamburg-Eppendorf und der Diözese Süd-Kivu im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo. Durch die ehrenamtliche Arbeit ist eine effektive Unterstützung möglich, so dass die Spendengelder direkt in die Projekte fließen. Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt in den Schulbauprojekten, wo derzeit rund 3000 Kinder an vier Schulen lernen, die ansonsten keine Möglichkeit für grundlegende Schulbildung hätten.

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