Lieber, fairer Nikolaus . . .
Als ich im Oktober mit einer "Weckperson" vom Ökomarkt ankam, fand die Familie: ist jetzt echt übertrieben mit der Diversity. Zumal die Weckperson steinhart war und keine lustigen sekundären Geschlechtsmerkmale wie Rosinen oder Mandeln hatte. Puh. Also kaufe ich jetzt richtige Schoko-Nikoläuse. Ja, es sind Männer. Bischöfe. In meinem Biosupermarkt gibt es sie von Gepa, also aus fair gehandelter Bio-Schokolade. Denn Kakao ist eines der Produkte, bei denen es einen Riesen-Unterschied macht, ob man sie aus fairem Handel kauft. Auf der Gepa-Homepage kann man gucken, welcher Laden um die Ecke die Schoko-Männer im Regal stehen hat.
Ursula Ott
Ein Baum in der Negev-Wüste
Als chrismon 20. Geburtstag feierte, schenkte uns Leser Uwe Carstensen einen Baum. Nein, keinen Baum für unseren Büroflur (dem würde es im Moment auch nicht so gut gehen, seit so viele von uns im Homeoffice sind). Sondern einen Baum in der israelischen Negev-Wüste. Können Sie nachmachen, kostet 18 Euro pro Baum, und es gibt eine schöne Urkunde dazu, die Sie wiederum unter den Weihnachtsbaum legen können.
Ursula Ott
Zu verschenken: Hoffnung auf bessere Zeiten!
Die Corona-Krise hat viele Verlierer. Leider gehören auch die Jugendherbergen dazu. Klassenfahrten, große Reisegruppen - geht alles nicht so richtig. Der DJH Landesverband Hessen bietet deshalb Geschenkgutscheine auf seiner Homepage an. Man kann Übernachtungen auf Burgen verschenken, es gibt Herbergen, die besonders darauf spezialisiert sind, Musikgruppen aufzunehmen - und, und, und! Ein Gutschein für Orte und Tage für bessere Zeiten eben! Viele Herbergen kann man übrigens auch mit dem Rad erreichen - auch das ist gut fürs Klima.
Nils Husmann
Unverpackt schenken – zum Beispiel eine Ziege oder zehn Wassereimer
"Wir schenken uns nichts – wir haben doch alles!" Das hört man oft, wenn es um das Thema Weihnachtsgeschenke geht. Wie schade! Denn erstens macht Schenken doch Freude. Und zweitens gibt es viele Menschen, denen fehlt es sogar am Nötigsten. Diese beiden Punkte hat die Hilfsorganisation Oxfam einfach zusammengedacht – und herausgekommen ist die Aktion "Unverpackt". Das funktioniert so: Man bestellt im Webshop das passende Geschenk, bezahlt – und der oder die Beschenkte erhält eine schöne Karte samt Kühlschrankmagnet. Das eigentliche Geschenk aber geht über die Partnerorganisationen von Oxfam an Menschen, die es dringend benötigen. So gibt es zum Beispiel eine Ziege für 28,- Euro in Vanuatu, zehn Wassereimer mit Zapfhahn und Deckel in Syrien für 33,- Euro, aber auch eine komplette Klassenzimmereinrichtung für 600,- Euro in Benin. So ist unverpacktes Schenken doppelt nachhaltig und macht auch noch doppelt Freude.
Claudius Grigat (yeet - das evangelische Content-Netzwerk)
Faire Turnschuhe
Meine beiden Söhne kriegen dieses Jahr faire Sneaker. Hä? Ist das nicht ein Widerspruch in sich? Stimmt schon, die Produktion von Turnschuhen verbraucht so viel CO2 wie das Land Spanien in einem Jahr. Steht so auf der Homepage von Kula-Shoes, die daran was ändern wollen: Die Sneakers, die man dort kauft, sind aus nachhaltiger Produktion und teilweise sogar vegan, manche tragen Siegel wie den "Grünen Knopf" oder Global Organic Textile Standard (GOTS). Das Berliner Start-up träumt davon, dass irgendwann die Schlangen vor ihrem Kula Shop so lang sind wie vor Foot Locker, wenn das neue Modell ankommt. Aber echt jetzt – Schlangestehen ist mir nach diesem Corona-Jahr sowas von unsympathisch. Drum habe ich die Schuhe, die auch noch richtig gut aussehen, online bestellt und freue mich, dass nachhaltig Joggen nicht nur "kula" klingt. Sondern dass "kula" auf Suaheli "essen" heißt. Meine geschenkten Turnschuhe helfen dem Kipepeo-Projekt in Nairobi. Kule Sache!
Ursula Ott
Vor dem Fest . . .
. . . kommt das große Einpacken. Ich nutze dafür gern schöne Stoffreste, hübsche Geschirrhandtücher oder auch bereits verwendetes Geschenkpapier. Dadurch, dass wir seit einigen Jahren in unserer Familie zu Heiligabend wichteln, hat die Geschenkeflut abgenommen - und der Papiermüll auch. Unser Sohn freut sich übrigens genauso über Geschenke, die wir auf Flohmärkten oder im Internet gebraucht erstehen, es muss ja nicht immer alles neu gekauft werden. Und: Auf der Terrasse steht ganzjährig ein kleines Tannenbäumchen im Topf, das zur Adventszeit in Form geschnitten, wetterfest geschmückt und dann leuchtend auf der Terrasse steht, so dass wir uns alle Jahre wieder an demselben Baum erfreuen.
Anika Kempf (Fotoredaktion evangelisch.de)
Der Klimakalender
"Unser blauer Planet – Schönheit und Gefahren". So steht es auf der Titelseite, und genau das findet sich in diesem 60-seitigen Jahreskalender: tiefblaue Seen auf Grönland, ein Nebelwald in Neuseeland, die Ostseeinsel Vilm von oben. Aber auch: verrostete Schiffe am ausgetrockneten Aralsee, eine Kupfermine in Chile, ein Satellitenbild des Hurrikans Dorian. Man erfährt viel, zum Beispiel, dass neben Öl und Gas auch Zink, Uran und Seltene Erden schwer erreichbar unter den Eisschichten der Arktis lagerten – und nun viele Länder sie abbauen wollen, weil das Eis schmilzt. Man erfährt, dass die bunten Herbstwälder an der Ostküste der USA nur deshalb so prächtig sind, weil die Winter so streng sind. Oder vielmehr auch weiterhin sein müssten. Und die schönen tiefblauen Seen auf Grönland sind eigentlich eine traurige Angelegenheit: nämlich Schmelzwasser. Nein, dies ist kein Feelgood-Kalender, sondern einer, der die Betrachterin zum Nachdenken bringt. Und genau deshalb gut und wichtig ist. Herausgegeben von Hermann Vinke, Journalist und Sachbuchautor. Wissenschaftlich beraten hat ihn seine Tochter Kira Vinke, Politikwissenschaftlerin am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung.
(Der Klimakalender 2021, edition Momente, 22 Euro, ISBN 978-3-0360-8021-5)
Mareike Fallet
Das Fairphone
Vorweg: Ein Fairphone zu verschenken, ist kein günstiges Vergnügen. Gut 400 Euro kostet das (noch recht neue) Modell Fairphone 3. Der Nachfolger, das Fairphone 3+, kostet noch mal 50 Euro mehr. Das muss wenigstens für zwei Jahre reichen! Und genau dafür ist es auch gedacht, denn viele Smartphones gehen schnell kaputt. Der Akku macht zum Beispiel schlapp, selbst tauschen kann man ihn nicht, weil viele Geräte verklebt sind. Also muss ein neues her. Die Hersteller freut's. Das Fairphone hingegen kann man selbst reparieren oder nachrüsten, immer wieder. Es ist verschraubt, und selbst ungeschickte Menschen wie ich können einzelne Teile tauschen. War auch schon nötig, denn es war - so ehrlich muss man sein - auch schon was kaputt. Dafür halte ich kein Telefon in Händen, für das Kinder schuften mussten. Und: Ich könnte jetzt schon eine bessere Kamera kaufen, wenn ich wollte - und selbst einbauen. Technisch kann das Gerät alles, was so ein zeitgemäßes Smartphone für Durchschnittsverbraucher können muss. Und wenn es mal hakt: Mein Kontakt zum Fairphone-Service war der freundlichste und geduldigste, den ich je zu einer Kundenberatung hatte. Vorbildlich! Konkurrenzlos ist das Fairphone übrigens nicht, die Internetseite Utopia führt eine Bestenliste mit fairen, nachhaltigen Geräten.
Nils Husmann
Playmobil und Zweige aus dem Wald
Die Kinder sind verrückt nach Playmobil-Spielzeug. Wir schauen bei größeren Wünschen erst mal auf Ebay-Kleinanzeigen - und werden immer fündig. Spielzeug muss doch nach ein paar Jahren nicht verstauben oder weggeworfen werden, wenn es andere Kinder glücklich macht! Auch der Opa pflegt sein Hobby, indem er auf dem Flohmarkt nach Spielzeug Ausschau hält. Aussortierte Spielsachen geben wir in der Familie weiter oder spenden es an den Kindergarten. Und noch ein Tipp, damit alles schön aussieht: Zum Dekorieren werde ich wieder in den Wald gehen, dort liegen (!) viele tolle abgefallene Fichtenäste auf dem Boden und man findet allerlei Schönes, ohne es vom Baum abschneiden zu müssen.
Ellina Hartlaub (Grafik)
Schöne Teller für Essen to go
Für Stadtmenschen dieses Jahr ganz einfach, ganz praktisch und ein bisschen pädagogisch: schönes Geschirr für Essen to go. Damit nicht wieder diese schrecklichen Styropor- und Alufolienberge die Mülleimer verstopfen. Die Restaurants mit Liefer- und Abholservice finden es meistens ganz okay, wenn man mit seinem eigenen Geschirr ankommt. Da kann man natürlich Plastikdosen mitnehmen, aber schön ist das eben nicht
Im Haushaltswarengeschäft kann man Glasteller mit Kunststoffdeckel kaufen – schwer und vielleicht doch zerbrechlich? Aber viel angenehmer als Plastikdosen, wenn man direkt daraus essen will. Von Geschirr aus Melamin und aus Bambus (in dem meistens auch Melamin verarbeitet wird) wird abgeraten. Viele Banker in Frankfurt stehen jetzt auch mit so Henkelmännern am Bestellschalter beim Vietnamesen. Die sind aus Metall, halten das Essen warm und sehen aus wie früher.
Ich werde weitersuchen!
Anne Buhrfeind
Duschseife und Zahnpasta im Glas
Nachhaltige Weihnachtsgeschenke? In diesem Jahr habe ich einige Ideen im Kopf: Wie wäre es mit einem schönen Weidenkorb (vom Korbmacher) für Wäsche? Das ist doch viel schöner als Plastikwannen. Und: Duschseifen statt Duschgel aus Plastikflaschen. Bei Manufactum gibt es eine ganz tolle: zarter Duft, reichhaltig, hält lange. Viele Pflegeprodukte sind leider in Plastik verpackt, aber es gibt zunehmend Alternativen - zum Beispiel Zahnpasta im Glas. Damit man sich überhaupt mal über neue Ideen informieren kann, schenke ich auch gern Gutscheine für einen Unverpacktladen.
Caterina Pohl-Heuser (chrismon Bildredaktion)