Planspiel: Wie global ist die Verantwortung von Unternehmen?
In Bangladesch stürzt eine Textilfabrik ein, weil die Sicherheitsstandards ignoriert wurden. Auch westliche Firmen ließen dort billig produzieren. In einem Planspiel kann man in die Rolle von Unternehmern und internationalen Experten schlüpfen und nach Antworten suchen: Wie können endlich die Arbeitsbedingungen in solchen Fabriken nachhaltig verbessert, wie Sozialstandards im globalen Süden eingehalten werden?
Claudia Keller
Donnerstag, 11–13 Uhr, Fredenbaumplatz, Workshopzelt 1, Eberstr. 49, Innenstadt-Nord
Podium: 30 Jahre Mauerfall
Im Jahr 30 der Einheit verdienen Ossis weniger als Wessis und sind seltener in Führungspositionen. Was lief schief? Vier in der DDR Geborene diskutieren. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey, aufgewachsen im Landkreis Oder-Spree, Oberbürgermeister Torsten Zugehör aus Wittenberg und Lokalpolitiker Frank Richter aus Sachsen; sein Dialog mit Pegida machte ihn bundesweit bekannt. Nur Ullrich Sierau, Dortmunds Oberbürgermeister, wuchs im Westen auf.
Burkhard Weitz
Freitag, 11–13 Uhr, Messegelände, Halle 2
Abendmahl: Ökumenisches Agapemahl mit Bergbautraditionen
Der Bergbau als Wirtschaftszweig ist in Dortmund und Umgebung Geschichte – aber die Identität und die Traditionen der Bergleute leben für viele Menschen weiter. Sollte man das nicht endlich hinter sich lassen? Oder ist es wichtig für das Selbstverständnis in der Zukunft? Im ehemaligen Steinkohlebergwerk Zeche Zollern soll ein ökumenisches Agapemahl, also ein Liebesmahl, bei dem es um das gemeinsame Essen geht, die Brücke zu Bergbautraditionen schlagen. Man darf gespannt sein.
Michael Güthlein
Freitag, 19–20.30 Uhr, Zeche Zollern, Grubenweg 5
Podium zu sexualisierter Gewalt in der Kirche
Wenn Pfarrer Kinder und Jugendliche zu sexuellen Handlungen nötigen, leiden diese oft ihr Leben lang. Solche Verbrechen treffen die Kirchen in ihrem Kern. Kirchen wollen ja gerade den Schwächsten beiseitestehen. Bischöfinnen und Bischöfe haben geschworen, aufzuklären und sexuelle Übergriffe künftig zu verhindern. Wie geht das, was bedeutet das theologisch? Was fordern Betroffene von den Kirchen? Wie lässt sich Vertrauen und Glaubwürdigkeit zurückgewinnen? Es diskutieren Pater Anselm Grün, der frühere EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider, die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs, die Erziehungswissenschaftlerin Sabine Maschke und Betroffene.
Ursula Ott
Sa, 11–13 Uhr, Opernhaus, Großer Saal, Platz der Alten Synagoge
Podium: Eigentum verpflichtet – echt jetzt?
Wohnen ist in großen deutschen Städten oft unbezahlbar geworden. Warum, das soll hier geklärt werden. Und wie das geändert werden kann. Sind Enteignungen ein probates Mittel? Was wären die Alternativen? Wem gehört eigentlich die Stadt? Schließlich spricht die Grünen- Vorsitzende Annalena Baerbock über politische Rahmenbedingungen für bezahlbares Wohnen. Eine wichtige Debatte.
Claudius Grigat
Sa, 11–13 Uhr, Warsteiner Music Hall, Halle, Phoenixplatz 4, Hörde
Lesung und Konzert: Die Würde des Menschen ist AN-tastbar
Zu hören sind Worte zur Menschenwürde aus dem Grundgesetz. Im Publikum regt sich Widerstand: "Das stimmt doch alles nicht!" Menschen stehen auf, gehen zur Bühne und beginnen zu singen. Der Kammerchor "Accentus Vocalis" ist bekannt für ungewöhnliche Programme. Sie verweben Musik aus mehreren Epochen mit Texten von Brecht, Sölle und Kaleko. "Ein Trotzdem-Programm" nennt sich das Ganze.
Claudius Grigat
Sa, 15–16.30 Uhr, Heilig Geist, Neuer Graben 162, Innenstadt-West
Stadtrundgang: Nazis in Dortmund
Was hat Dortmund nicht schon alles gehabt: Konzerte und Kundgebungen von Autonomen Nationalisten, Überfälle auf linke Parteibüros und Kneipen, einen rechtsextremen Versandhandel, die Skinfront Dortmund- Dorstfeld. Sie sind nicht viele, aber in manchen Quartieren verbreiten sie Angst.
Burkhard Weitz
Jeden Tag ab 11 und ab 15 Uhr, Treffpunkt: Gedenkstein für die alte Synagoge
Workshop: Rechte Musik: Rassistische Bands und Liedtexte enttarnen
"Die Stunde des Siegers kommt für jeden irgendwann . . . nutze sie und zeig ihnen, wer du bist . . . spuck ihnen ins Gesicht", heißt es in einem Song von den Böhsen Onkelz. Ist die Band rechtsradikal oder nur etwas derb? Wann hört rebellische Musik auf und beginnt rassistische Hetze? Früher verteilte die NPD CDs auf Schulhöfen, heute verbreiten rechtsradikale Bands ihre Musik in sozialen Medien. Ein Workshop des Bielefelder Vereins für Demokratisches Handeln will Jugendliche über rechtsextreme Symbole und rassistische Sprache in der Musik aufklären.
Michael Güthlein
Donnerstag, Freitag, Samstag, 14–16 Uhr, Fredenbaumplatz, Workshopzelt 2, Eberstr. 49, Innenstadt-Nord
Pavillon der guten Nachrichten
Noch nie waren Menschen so gesund, so reich, so gebildet, so frei und so sicher vor Gewalt und Kriminalität wie heute. Im "Pavillon der guten Nachrichten" kann man Optimismus tanken: Analog und digital werden, wissenschaftlich begründet und statistisch belegt, positive Entwicklungen auf der Welt gesammelt und dargestellt – gegen alle Schwarzmaler und Apokalyptiker.
Claudia Keller
Mi 18.30–22 Uhr, Do, Fr, Sa, 11–20 Uhr, Kampstraße, Innenstadt-West
Rotes Sofa der Kirchenpresse
Robert Habeck, Denis Mukwege, Joachim Gauck, Margot Käßmann, Heinrich Bedford-Strohm, Reinhard Marx, Anselm Grün, Josef Schuster, Aiman Mazyek, Uschi Glas – das sind nur einige der vielen prominenten Gäste aus Politik, Kirche und Kultur, die auf dem Roten Sofa der Kirchenpresse Platz nehmen werden. Chefredakteurinnen und Chefredakteure sprechen mit ihnen über aktuelle gesellschaftliche und kirchliche Fragen. Zwischendurch gibt’s Swing und Soul-Rhythmen.
Claudia Keller
Donnerstag, Freitag, 11–19 Uhr, Samstag 11–17 Uhr, Bühne an den Westfalenhallen, Bereich Westfalenhallen, Innenstadt-West
Das vollständige Programm finden Sie unter kirchentag.de und in der Kirchentags-App.
Die chrismon-Redakteurebloggen vom Kirchentag unter chrismon.de/kirchentag19