Deutschland drohe ein neuer Dürresommer, berichtete die Tagesschau Ende April. Da hatte der Frühling, der freilich vielerorts deutlich zu trocken war, gerade erst angefangen. Niemand aber kann Monate im Voraus sagen, wie das Wetter wird.
Nils Husmann
Viele Zuschauer erschraken. Und erwiesen damit ein gutes Gespür. Das Wetter ist nicht mehr nur ein nettes Small-Talk-Thema. Es ist existenziell – nicht nur für die Pflanzen im eigenen Garten: Zum zweiten Mal in diesem Jahrzehnt reichte die weltweite Getreideernte nicht aus, um den Bedarf zu decken. Laut der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen werden im Erntejahr 2018/19 30 Millionen Tonnen Getreide fehlen. Ein Grund: der trockene Sommer in Europa im vergangenen Jahr. Ein anderer Grund: Die Menschen essen mehr Fleisch, weswegen Landwirte häufiger Futterpflanzen statt Getreide anbauen.
Ein Jahr mit geringerer Ernte sei nicht dramatisch, sagen Experten. Die Getreidespeicher seien voll. Aber der Klimawandel droht mit seinen Extremwetterlagen besonders die Ärmsten zu treffen. Wenn die Nachfrage nach Getreide steigt, steigt auch der Preis. Wir können ihn bezahlen. Aber können das auch die Menschen im ohnehin schon überschuldeten Süden?
Nein. Ein Grund mehr, endlich ernst zu machen mit dem Klimaschutz.
Bio-Kraftstoffe
Sie zählen einige Gründe dafür auf, mdehr für den Klimaschutz zu tun.
Was m.E. dabei regelmäßig übersehen wird ist der indirekte negative Einfluss von Bio-Kraftstoffen auf das Weltklima: Wir machen uns ein gutes Gewisssen, weil "Bio" draufsteht, auf E 5, E 10 und Biodiesel. Woher dieser Biosprit kommt bzw. wie er hergestellt wird, das blenden wir aus, nämlich aus Mais oder aus Palmöl. Mais fehlt dann als Nahrungsmittel oder Futterpflanze. Und für die Gewinnung von Palmöl wird Regenwald abgeholzt.
Fazit: ein besseres Gewissen darf haben wer auf Bio-Zusätze im Kraftstoff verzichtet! Noch besser wäre es, die Entwicklung synthetischer Kraftstoffe für Verebrennungsmotoren zu forcieren.
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