Projektion RWE lügt auf einen Kühlturm des Kraftwerks Niederaussem. Das Braunkohlekraftwerk Niederaussem, ist das zweitleistungsstärkste Kraftwerk Deutschlands.
Projektion RWE lügt auf einen Kühlturm des Kraftwerks Niederaussem. Das Braunkohlekraftwerk Niederaussem, ist das zweitleistungsstärkste Kraftwerk Deutschlands.
Bernd Lauter/imago
Kurzsichtig
RWE will den Hambacher Forst roden, um Braunkohle abzubauen. Doch die Kohle ist ein Auslaufmodell.
Portrait Johannes StuhrmannLena Uphoff
08.10.2018

Braunkohle ist ein Auslaufmodell. Die Kohlekommission plant den Ausstieg aus dem Abbau bis 2030. Dennoch und trotz massiver Proteste besteht RWE darauf, auch noch die letzten paar Hundert Hektar Hambacher Forst abzuholzen. Die Versorgungssicherheit müsse gewährleistet werden, argumentiert der Stromkonzern. Deutschland exportiert jährlich etwa 60 Terrawattstunden Strom –  Tendenz steigend. Von den jährlich 40 Millionen Tonnen geförderter Braunkohle des Hambacher Tagebaus werden zwölf Millionen nicht zur Stromproduktion verwendet. Auf die Abbaufläche des restlichen Hambacher Forsts zu verzichten, würde sich vor allem durch weniger Schadstoffemissionen bemerkbar machen. Kein anderer Kraftstoff setzt bei seiner Verbrennung so viel Kohlendioxid frei wie Braunkohle.

 

Portrait Johannes StuhrmannLena Uphoff

Johannes Stuhrmann

Johannes Stuhrmann hat Germanistik und Christentum und Kultur an der Universität Heidelberg studiert und journalistische Praktika absolviert, unter anderem bei der Süddeutschen Zeitung, beim SWR und ZDF.

 

Das spricht auch aus Sicht von vielen Bürgerlichen gegen den Braunkohleabbau. Sie haben sich den Protesten im Wald angeschlossen. Doch RWE zeigt sich kurz- und uneinsichtig. 40 Prozent des Stroms in Deutschland werden inzwischen durch erneuerbare Energien erzeugt. Bis 2030 sollen es 65 Prozent sein. Dass dies nötig ist, dürfte angesichts der Zunahme von Klimaextremen wie diesem Hitzesommer auch Kritikern klar sein.

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