Die Brutalität, mit der ein LKW-Fahrer friedlich gestimmte, fröhliche Menschen auf einem Berliner Weihnachtsmarkt niedermähte, war seit dem Attentat von Nizza im Juli 2016 nicht mehr unvorstellbar. Zwölf Tote und zahlreiche Schwerverletzte sind in Berlin zu beklagen. In Nizza hatte ein islamistischer Täter 80 Menschen in den Tod gerissen und Hunderte schwer verletzt. Es sind die Schlagzeilen und das völlige Entsetzen der Öffentlichkeit, auf die die Täter in beiden Fällen abzielen.
Für den Täter ist das Maximum des Grauens gerade ausreichend
Die Umstände der Berliner Tat sind noch teilweise unklar. Die Terrororganisation IS reklamierte am Tag danach über ihre offizielle "Nachrichtenagentur" die Urheberschaft für das Verbrechen. Welche Motive den Attentäter auch bewegten - für die betroffenen Verletzten und die Angehörigen der Opfer ist diese Tat unerträglich schmerzlich. Für den Täter hingegen mag das Maximum des Grauens gerade ausreichend sein. Offensichtlich hat er viel mehr Menschen in den Tod reißen wollen und wurde daran durch den polnischen Fahrer, der neben ihm als Geisel im Führerhaus saß, gehindert. Es war der christliche Advents- und Weihnachtsfrieden, der den Täter und seine Hintermänner zu ihrer maßlosen Handlung verführte. Moralisch richten sie sich selbst: Attentate wie die in Berlin und Nizza sind feige und gottlos. Sollten die Täter dafür religiöse Gründe bemühen, so offenbaren sie damit eine verheerende Fehleinschätzung und einen gravierenden Bildungsmangel. Denn auch im Koran wird Gott als barmherzig und menschenfreundlich dargestellt.
Weihnachten ist das Fest des Friedens. Weihnachten gilt vielen Menschen zudem als Höhepunkt bürgerlicher Behaglichkeit und des Familienglücks. Das darf es auch sein. Aber die biblische Weihnachtsgeschichte, wie sie der Evangelist Lukas erzählt, bleibt nicht bei einer sympathischen Gefühligkeit stehen, sondern sie hat eine eigene - unblutige - Radikalität. Noch vor der Geburt ihres Sohnes Jesus kündigt Maria an, dass dieses Kind gewaltige Veränderungen bewirken wird: Als Erwachsener wird er "die Gewaltigen vom Thron stoßen". Da dürfen sich die Despoten des IS durchaus dazu rechnen. Den an der Krippe von einem Engel angekündigten "Frieden auf Erden" können sie nicht verhindern.
"Die Niedrigen wird er erheben"
Den Angehörigen der Opfer wird es an diesem Weihnachtsfest schwer fallen, diese Friedensgeschichte der Bibel zu hören. Ihnen wird vermutlich nicht eine einzige Zeile, ein einziger Ton der alten Lieder über die Lippen kommen. Aber der Satz der Maria: "Die Gewaltigen stößt er vom Thron, die Niedrigen wird er erheben“, hat seine Aktualität auch angesichts des Terrors. Denn die Erniedrigten, auch die vom IS Unterdrückten in aller Welt, haben eine Zukunft, nicht die Täter.
Religiöse Erklärungen versagen, wenn Menschen wahllos und willkürlich zu Opfern werden. Diese brutale Tat entbehrt jeden höheren Sinns. Die Berliner Tat ist nichts anderes als ein Verbrechen, ersonnen und begangen von Verbrechern. Christen, Juden und Muslime haben schon beim Trauergottesdienst in der Gedächtniskirche deutlich gemacht, was nun ihre gemeinsame religiöse Aufgabe ist: die einfühlsame, menschliche Zuwendung zu den überlebenden Opfern und den Angehörigen der Toten und Verletzten.
Die respektvolle Nähe zu den Menschen, nicht die Herrschaft über sie: Das ist der Kern des Christentums, des Islam und des Judentums. An diesem Punkt passt kein Blatt Papier zwischen die monotheistischen Religionen.
Anschlag - Weltanschauung
Wenn jeder seinem Nächsten mit mehr Respekt, Wertschätzung und in Nächstenliebe begegnen würde, so würde es keinen Hass mehr geben, so würde das Leid aufhören. So würde die Botschaft Jesu erfüllt.
Ich wünsche mir eine Welt, in der es keine Menschen mehr gibt, denen andere egal sind, die anderen Gewalt und Leid zufügen. Ich wünsche mir eine Welt in Liebe und Frieden und MITEINANDER, kein GEGENEINANDER!!!! Ich wünsche mir eine Welt, in der das Politiker vorleben!
Ich wünsche mir friedvolle Weihnachten, für alle!
Sunalie
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