chrismon: Wie kamen Sie darauf, Instrumente aus Müll zu machen?
Silvia Willwertz: Wir sind ein ehrenamtlich geführtes Familienzentrum. Instrumente zu kaufen ist bei uns finanziell nicht drin. Also haben wir angefangen, aus Holzresten einer Schreinerei Klanghölzer selber zu bauen. Das kam so gut an, dass ich immer wieder neue Instrumente entwickelt habe. Jetzt kommen viele Kinder, Eltern und Großeltern zu uns, um damit zu musizieren.
Liebe Erde
###drp|9ksNeAYGIb_V__A8HBvRCJPY00094948|i-49||### Chrismon stellt außergewöhnliche Ideen und viele Initiativen vor, die vormachen, wie unsere Welt von morgen aussehen kann.
Es verändert das Bewusstsein. Aus wenig lässt sich viel machen. Man wirft nicht alles achtlos weg, sondern überlegt erst: Was kann man daraus Neues machen? Außerdem bekommt man Ideen, aus was für einfachen Gegenständen sich Musik locken lässt. Das Musizieren verbindet auch über Grenzen hinweg. Bei uns im Familienzentrum hat etwa jeder Dritte einen Migrationshintergrund. Wenn die Kinder und ihre Eltern gemeinsam basteln, kommen sie ins Gespräch.
Was geschieht mit Menschen, wenn sie gemeinsam musizieren?
Das bringt Freude! Glück rauf, Angst runter, sagt der Neurobiologe Professor Manfred Spitzer. Und so erlebe ich es auch bei Kindern und Erwachsenen. Wer mit anderen Musik macht, blüht auf und kann danach die Alltagsprobleme leichter anpacken.