1. Die Schüler zu Chefs machen
Eines der Holzstücke ist mit einem pinkfarbenen Glitzerstein beklebt, in ein anderes sind Rillen gefräst als Verzierung. Es sind Wegwerfstücke, etwa sechs Zentimeter lang, aus Buche oder Eiche. „Deutsches Hartholz“, betont Justin Dombrowski, „wir verwenden keine Tropenhölzer.“ Die Holzteile sind Hüllen für den „Woodstick“, ein nachhaltig produzierter USB-Stick, den die Schülerfirma der Wunstorfer Gesamtschule herstellt.
Liebe Erde
###drp|9ksNeAYGIb_V__A8HBvRCJPY00094948|i-49||### Chrismon stellt außergewöhnliche Ideen und viele Initiativen vor, die vormachen, wie unsere Welt von morgen aussehen kann.
USB-Rohlinge und den richtigen Kleber gefunden. Es gibt eine Firmenzentrale, eine gewählte Geschäftsführung, eine Pressestelle, eine Marketingabteilung. Maurice Kirsch, einer der drei Geschäftsführer, erklärt: „Ich möchte den Woodstick groß rausbringen.“ Dafür ist er bereit, Verantwortung zu übernehmen – die Gruppe zu leiten, Aufgaben zu verteilen und Entscheidungen zu treffen, natürlich im Team. Und Pressesprecherin Kim Sievers ergänzt: „Wir wollen dazu beitragen, dass die Welt später auch noch schön ist.“
2. Klima-Detektive losschicken
Mehr Licht! Oder lieber weniger? Oliver Gladitz, 13 Jahre alt, und seine Mitschüler haben gemessen, wie hell es in den Klassenräumen ist. Daraufhin entwickelten sie die Lichtschalterampel: Auf den Schaltern kleben nun gelbe und rote Punkte, die anzeigen, wann am meisten Strom verbraucht wird. Das Ergebnis: Die IGS ist die einzige Schule in Wunstorf, deren Stromverbrauch im vergangenen Jahr gesunken ist.
In der Pausenhalle haben die Klimadetektive einen großen Behälter für bunte Plastik-Flaschendeckel aufgestellt. „Die geben wir zum Recyceln ab. Den Erlös spenden wir, und demnächst wollen wir einen Wettbewerb daraus machen: Ob die Schüler oder die Lehrer mehr Deckel sammeln können,“ erklärt Oliver.
Lehrer André Hardekopf hat die AG gegründet. Elke Helma Rothämel, die Schulleiterin, sagt: „Uns ist wichtig, dass die Schüler Umweltprobleme wahrnehmen. Ihr Blick weitet sich, sie verändern ihre Grundhaltung, sie übernehmen Verantwortung.“ Das, was die Kinder in der AG Klima-Detektive lernen, nähmen sie mit: Denn auch zu Hause achten sie nun auf das Licht und den Stromverbrauch. Auch in ihre Umgebung versuchen die Schüler ihre Ideen zu übertragen: So haben sie mit der Stadt Wunstorf an einem „PrimaKlimaTag“ über den Klimaschutz informiert.Und bald gibt’s einen „Carrotmob“ in der Eisdiele. Alle Gewinne gehen dann als Spenden in den Klimaschutz.
3. Experten in die Schule holen
Paul Uplegger ist Rentner. Einmal in der Woche zeigt er den Schülern der IGS, wie sie Fahrradschläuche flicken, Bremsen reparieren, Ketten wechseln. Er weiß, wie es geht, früher hatte er eine Tankstelle in Wunstorf. Jetzt kommt er einmal in der Woche zur AG „Aus alt mach neu“: Die Schüler können ihre eigenen Räder bringen, oder sie reparieren Fundräder der Stadt Wunstorf.
###mehr-extern###Seit eineinhalb Jahren bietet Lehrerin Cornelia Stübban-Piefkowski die Bienen-AG an. Auch sie setzt auf Unterstützung von außen: Die IGS leiht sich ein kleines Bienenvolk von der nahe gelegenen Imkerei aus. Material und Wissen gibt es dazu: Der ehemalige Landschaftsgärtner Martin Koloff, 64, vom Imkerverein ist jede Woche dabei. Die Schüler lernen hier, Verantwortung für andere Lebewesen zu übernehmen. Und, so Martin Koloff: „Bienen liefern Honig und stechen – darauf beschränkt sich bei den meisten Menschen das Wissen über Bienen. Aber da ist so viel mehr!“ Gürkan Yüksel, 13 Jahre alt, sagt: „Mir war vorher nicht klar, wie schlimm das mit dem Bienensterben ist.