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Wer sind die evangelischen Kirchenmitglieder? Was tun sie, was wünschen sie? Das, was EMNID herausfand, erfordert ein entschlossenes Umsteuern in den Gemeinden
Portrait Eduard KoppLena Uphoff
12.03.2014

In einer hessischen Gesamtschule bereiten sich Abiturienten auf ihre schriftliche Religionsprüfung vor. Eine Schülerin bittet – es ist vier Wochen vor ihrer Abschlussklausur – ihre ­Lehrerin um eine Bibel. Sie erhält eine aus der Schulbibliothek. Das dicke Buch in ihren Händen wiegend, wirkt die Achtzehn­jährige auf einmal ganz irritiert. „Wie, so dick ist die Bibel?“, fragt sie. Sie schaut ins Inhaltsverzeichnis. „Und da sind sogar zwei Bücher drin? Ein altes und ein neues? Gehört das alles dazu? Und muss ich das alles bis zur Prüfung lesen?“

Nicht unwahrscheinlich, dass solche Erlebnisse, über die die anderen Kursteilnehmer gequält lächelten, in zwanzig Jahren zum Normalfall im Unterricht gehören werden. Und nicht nur dort, sondern in weiten Teilen der Gesellschaft. Es gibt einen stillen Abschied von der Kirche auf breiter Front, der kaum Schlagzeilen macht und der nur selten mit großem Ernst öffentlich diskutiert wird.

Zum fünften Mal seit 1972 hat die Evangelische Kirche in Deutschland eine Erhebung über die Kirchenmitgliedschaft machen lassen. Unter dem Titel „Engagement und Indifferenz“ wurde sie Anfang März veröffentlicht. Es geht in dieser Studie darum, was ihre Mitglieder tun und was sie von ihrer Kirche konkret erwarten. Ausdrücklich hatte das Institut TNS EMNID keine Milieustudie angestellt, sondern eine Praxisanalyse. Es hob das Kommunikations- und das Sozialverhalten der Mitglieder auf den Prüfstand. Der Schlüssel für die Analyse ist also vor allem das tatsächliche Verhalten der Befragten, nicht so sehr ihre Auskünfte über ihre Einstellungen oder Auffassungen.

Dazu befragte EMNID 3027 Männer und Frauen in Deutschland ab 14 Jahren, darunter 2016 Mitglieder evangelischer Landeskirchen. Die übrigen sind Konfessionslose, die teils noch nie einer Religionsgemeinschaft angehörten, teils aus der evangelischen Kirche ausgetreten sind.

Der Titel der Studie „Engagement und Indifferenz“ deutet bereits eine wichtige Erkenntnis an. Es gibt ein Auseinanderdriften, eine Polarisierung zweier Gruppen in der Kirche: die stark Engagierten und die Distanzierten. Das traditionelle Mittelfeld derer, die sich mit der Kirche „etwas verbunden“ fühlen, ist auf dem niedrigsten Stand seit 1992, wenn es auch mit rund 70 Prozent die Mehrheit bildet.

###mehr-extern### Aber der Trend ist deutlich: Das breite bürgerliche Mittelfeld der „Kulturprotestanten“, manchmal despektierlich als „Weihnachtschristen“ oder „Kasual­christen“ bezeichnet, nimmt ab. Es sind jene Protestanten, die in bestimmten Lebenssituationen oder eben zu Weihnachten an Gottes­diensten teilnehmen, auch einmal Johann Sebastian Bachs Matthäuspas­sion in einer Kirche anhören, gern auch den Glanz einer kirchlichen Trauung suchen und Religionsunterricht für ihre Kinder wünschen, sich aber ansonsten von kirchlichen Er­eignissen fernhalten – und das bei einer grundsätzlich positiven Einstellung zum Christentum und einer kaum hinterfragten Bereitschaft, ihre Kirchensteuer zu zahlen. Diese Haltung ist sehr stark verbreitet – und die Kirche dankbar dafür, dass sie mit so viel Sympathie rechnen kann.

Für eine wachsende Zahl an Menschen ist sie der „Normalzustand“

Wer auf Distanz zur Kirche geht, der tut dies nicht im Streit oder weil er einzelne Positionen oder Personen ablehnt, sondern weil ihm die Kirche nichts (mehr) bedeutet. Dezidierte Kirchenkritik ist eine Übung, die immer mehr Menschen schlicht egal ist. Das Interesse an dem großen theologischen oder ethischen Streit hat nachgelassen. Diese Tendenz ist so sehr viel stärker und für die Institution Kirche bedrohlicher als alle Austrittswellen wegen diverser Missstände in der Kirche. Konfessionslosigkeit – auch dies eine Erkenntnis der Studie – wird schon lange nicht mehr als Makel angesehen. Im Gegenteil: Für eine wachsende Zahl an Menschen ist sie der „Normalzustand“.  

Ein anderer Trend sorgt für nicht weniger Unruhe in der ­Kirche: Die religiöse Erziehung verliert an Bedeutung. Was schon heute deutlich zu erkennen ist, dürfte sich innerhalb nur einer Generation zu einem großen Strukturproblem der evangelischen Kirche auswachsen. Die religiöse Erziehung der Kinder und ­Jugendlichen sinkt nicht linear, sondern dynamisch. Weniger als die Hälfte der befragten Erwachsenen unter 30 Jahren befür­wortet heute eine religiöse Erziehung ihrer Kinder. Ob sie dies dann tatsächlich auch umsetzen, ist fraglich. Die tatsächlichen Werte zur religiösen Kindererziehung dürften noch niedriger liegen, als die Befragten angeben. „Gravierende Veränderungen“ für die Zukunft erwartet deshalb die EMNID-Studie: Wenn schon heute die jungen Leute in großen Scharen ohne Religion auf­wachsen, wird dies für ihre eigenen Kinder in verstärktem Maße der Fall sein. Ein stiller Abschied auf breiter Front.

Was tun? Wollen die Kirchengemeinden auf diese dramatischen Veränderungen angemessen reagieren, wird ein geringfügiges Nachsteuern in der Familien- und Jugendarbeit nicht genügen. Da ist eine breitere Palette an Angeboten gefragt. Die neue Studie führt sie nicht auf, sie lassen sich aber aus erfolgreichen Gemeindeprojekten der Gegenwart ablesen. Junge Leute wollen in den Gemeinden zum Beispiel interessanten, ungewöhnlichen Menschen begegnen, nicht ausschließlich jenen, die eine theo­logische, eine pastorale Sprache sprechen.

Wenn solche Begegnungen gelängen, wäre das auch ein kleiner Ausbruch aus den weitgehend homogenen Milieus und Sprach­inseln der traditionellen Gemeinden. Das Leben ist eben bunter, als es viele Gemeinden spiegeln. Junge Leute wollen zudem persönliche Anregungen und Hilfestellungen, die nicht unbedingt aus dem Erzählkanon der Bibel stammen. Sie wollen neue Formen und neue Medien der religiösen Vermittlung. Sie wollen natürlich auch erfahren, was für Christen wichtig ist, wenn dies nicht zu sehr unterrichtshaft abläuft. Es gilt, eine neue Fundamental­katechese zu entwickeln: Kurzformeln und Kernerfahrungen des Glaubens zu vermitteln – Religion für Einsteiger, von Grund auf durchbuchstabiert für junge Menschen, die sonst viel Zeit mit RTL II und Computerspielen verbringen.

Die Kirche - ein Gefühls- und Sinngenerato?

Deutliche Verschiebungen hat EMNID auch bei den inhaltlichen Interessen der Kirchenmitglieder festgestellt. Erheblich ge­wandelt hat sich, was heute als religiös verstanden wird. Das Gewicht verlagert sich von den großen sozialethischen und politischen Projekten wie Frieden, Gerechtigkeit und Freiheit hin zu existenziellen Fragen (Lebensbeginn, Sinn des Lebens, Tod...). Offensichtlich erleben wir nach der politisierten Kirche der 60er bis 90er Jahre eine Entwicklung, die die Kirche eher als Therapie- und Beratungskonzern missversteht, als Gefühls- und Sinngenerator. Aber dieser Trend ist widersprüchlich: Die mit der Kirche eng Verbundenen wollen eine politische Kirche, die locker mit ihr Verbundenen eher biografische Unterstützung und Hilfe bei existenziellen Problemen.

Welche Konsequenz ist aus dieser Erkenntnis der Studie zu ziehen? Die Entpolitisierung ihrer (distanzierten) Mitglieder kann die Kirche nicht gleichgültig hinnehmen. Es droht, wenn sie nicht darauf reagiert, der Kirche ein Kernbereich des kirchlichen Selbstverständnisses und Engagements verloren zu gehen. Zu ihm gehört die Friedensethik der Bergpredigt ebenso wie die Forderung, Migranten zu schützen oder die „Option für die Armen“. Deshalb gilt es, die Waage zu halten zwischen politischen Aufgaben und der Hilfe in persönlichen Not- und Lebenslagen. Die Allgegenwart von Leidens-, Sinn- und Lebensfragen darf nicht zu einer überwiegend therapeutisch-pastoralen Kirche führen. Auch wenn die stille Mehrheit der Protestanten den politischen Aktivitäten der Kirche weniger Aufmerksamkeit widmet als den psychologischen und seelsorgerlichen, sind beide Bereiche wichtig. Und nicht ­dort, wo die Kirche vonseiten der Distanzierten bereits hohe Zustimmung erfährt, muss sie ihre Anstrengungen verstärken, ­sondern  dort, wo die Zustimmung zu gering ist – in den Bereichen Politik und Kultur. Das kann sie zum Beispiel dadurch, dass ihre politischen Äußerungen klarer und schärfer werden. 

Da ist die Scheu sehr groß

Auch manches andere lässt einen öffentlichen Bedeutungsverlust der Religionen erwarten. Zum Beispiel dies: Das Reden über den Glauben beschränkt sich immer mehr auf den intimen Nahbereich. In der Familie oder zwischen Lebenspartnern sind Gespräche über den eigenen Glauben verbreitet. Aber auch in Anwesenheit anderer? Da ist die Scheu doch sehr groß.

Welche Schlüsse sind daraus ziehen? Zum Beispiel dieser: Die Kirche müsste ein Vorbild darin werden, eine Sprache für Glauben und Religion zu finden, die niemanden ausschließt, aber auch niemanden belästigt, weder mit Klischees noch mit missionarischer Attitüde. Eine Sprache, die Menschen nicht moralisierend in die Pflicht nimmt. Wo immer kirchlicher Jargon regiert, predigen Pfarrerinnen und Pfarrer nicht nur die Kirche leer, sondern sie tragen mittelfristig auch zur Sprachlosigkeit der Kirchenmitglieder bei. Die selbstverliebte Milieubindung der Gemeinden, die es selbst beim Deutschen Evangelischen Kirchentag oder in kirchlichen Verbänden gibt, darf nicht als Richtmaß für gute Protestanten angesehen werden. Eine zukunftsfähige Kirche befreit religiöse Fragen aus dem Ghetto der Privatheit. Dazu passt übrigens eine weitere Erkenntnis der Studie: Traditionelle kirchliche Geselligkeit hält religiös Interessierte davon ab, sich einer Gemeinde zu nähern. Die beliebten Gemeindecafés nach dem Sonntagsgottesdienst mögen einigen Zuspruch finden, für eher kirchendistanzierte Menschen sind sie eher ein Grund, ganz wegzubleiben.

Die Studie hat eine kleine, aber starke Gruppe hochaktiver Christen ausgemacht, nennen wir sie hier „Intensivprotestanten“. In dieser Gruppe finden sich etwa 13 Prozent der Befragten wieder. Das ist im Vergleich zu den Distanzierten eine kleine Gruppe. ­Diese Hochaktiven halten Kontakt zu ihrem Pfarrer, besuchen häufig die Gottesdienste, engagieren sich in der Gemeinde. In ­anderen Studien wurden sie die „Kerngemeinde“ genannt. Sie teilen weitgehend die Glaubensäußerungen ihrer Kirche, verstehen die Bibel so wie ihre Pfarrer. Weil sie enge Kontakte zur Gemeinde haben, erfreuen sie sich eines lebendigen Glaubens – und umgekehrt: Ihr Glauben motiviert sie zu einem engen Gemeindekontakt. Schön, dass es sie gibt.

Priestertum aller Gläubigen

Da es nach Auskunft der Studie tatsächlich eine Korrelation zwischen dem Besuch von Gottesdiensten und dem persönlichen Glauben gibt, liegt besonders diese Empfehlung für die Kirche auf der Hand: Wer den Glauben der Menschen stabilisieren will, muss sie in die Gemeinden locken. Denn ein Glauben, der sich abseits des kirchlichen Lebens zu halten versucht, hat es schwer, und die Gefahr, dass er unmerklich verdunstet, ist groß.

Zu wem suchen Kirchenmitglieder in den Gemeinden am liebsten Kontakt? Es sind die Pfarrerinnen und Pfarrer, mehr als andere Funktionsträger. Mediale Kanäle, zum Beispiel digitale Angebote, können da überhaupt nicht mithalten. Eigentlich sollte das in der evangelischen Kirche anders sein, doch offensichtlich ist das „Priestertum aller Gläubigen“ ein hehres theologisches Ziel, das aber der tatsächlichen Entwicklung weit vorausgreift. Für die meisten Protestanten geht es nicht ohne Pfarrer. Was sich in der Gemeinde sonst noch so tut und wer sich dort engagiert, gerät nur bei einer Minderheit der Befragten in den Blick. Zumindest in der Wahrnehmung der Mitglieder ist die evangelische Kirche also eine Pastorenkirche, die Reformation in dieser Hinsicht immer noch nicht am Ziel angekommen..

Was tun? Ideal wäre es, wenn eine Vielzahl der Gemeindemitglieder das Profil der Gemeinde nach außen prägen würde – also nicht nur die „Intensivprotestanten“, nicht nur die schon jetzt aktiven Funktionsträger. Dies müsste geschehen, ohne die Pfarrerinnen und Pfarrer aus der Verantwortung zu nehmen. Ob die Gemeinden in einer Zeit des Schrumpfens und der Entkirchlichung dazu allerdings Kraft und Fantasie haben, ist zweifelhaft.    

Die fünfte Studie zur Kirchenmitgliedschaft wartet mit der positiven Erkenntnis auf: Gerade die kirchennahen Protestanten sind eine Art Vorhut in Sachen religiöser Pluralismus. Je enger sie mit der Gemeinde verbunden sind, desto mehr treten sie für andere Religionsgemeinschaften ein. Offensichtlich fühlen sie sich von konkurrierenden Sinnangeboten nicht bedroht, sondern sehen sie als eine Bereicherung für sich und die Gesellschaft. Was das auf lange Sicht für sie selbst bedeutet, lässt sich noch nicht absehen. Sägen sie vielleicht am eigenen Ast? Wird sich dadurch das eigene religiöse oder konfessionelle Profil abschleifen? Wohl kaum. Sehr viel wahrscheinlicher ist, dass die Religionsgemeinschaften, je säkularer die Gesellschaft wird, umso mehr auf ihr Profil achten. Eine sechste Mitgliedschaftsstudie wird es vielleicht schon in zehn Jahren zeigen.

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Ich war ein religiös „Indifferenzierter“ und frage mich seit 4 Jahren wie das kommen konnte. Einen Aspekt will ich hier beschreiben.

Letztes Jahr wurde eine Studie in der Presse veröffentlicht. Sie findet sich unter den Stichwörtern "Nature and human behavior-Atheist-Vorurteile" in zahlreichen Presse-online-Mitteilungen : In fast allen eher säkulär wie religiös geprägten Ländern einer großen Stichprobe zeigte sich, das Religionsferne sich im Vergleich zu Gläubigen unmoralicher wahrhnehmen. Faktisch besteht hierzu kein Anlass, da Religiosität nachweislich nicht automatisch zu größerer Moralität führt.

Welche Auswirkungen hat eine solche Annahme bzw. ein solches Selbstbild?
Moralisches Wertleben hat nachweislich einen bedeutsamen Einfluss auf zahlreiche Persönlichkeitsbereiche : Vom Selbstwerterleben über Sinnerfahrung bis Gesundheit. Religionsferne meiden daher die Kirche, um nicht mit ihrer angenommenen „Unmoralität“ konfrontiert zu werden. Ein kleiner Teil von ihnen bekämpft Kirche nach dem Motto “Wenn es keinen Gott gibt, dann bin ich moralisch gleichwertig.“

Auch „Gläubige“ kennen grundsätzlich die Dynamik, eigenen moralischen Ansprüchen nicht zu genügen. Man möchte z.B. den zentralen christlichen Anspruch der Vergebung erfüllen und schafft es nicht; selbst nach Jahren; z.B. einem Elternteil gegenüber, einem ehemaligen Ehepartner gegenüber oder einer anderen wichtigen Person der eigenen Lebensgeschichte. Dies hat Auswirkungen im Umgang mit Kirche.

In einer anderen aktuellen Studie (Psychologie heute Jg.2016) wurde festgestellt, dass Menschen dann friedvoller sterben können , wenn sie den Eindruck haben, dass die Welt oder die Gesellschaft mit der sie sich identifizieren sich im Laufe ihrer Lebenszeit zum ethisch besseren gewandelt hat.

Was meine Kirche daher m.E. versuchen sollte ist folgendes :
Wie ein „guter Elternteil“ ab und zu sagen, dass sie erfreut darüber ist, wie ihre moralischen Erwartungen in der Gesellschaft erfüllt wurden.

Beispielsweise kümmert sich die Öffentlichkeit heutzutage engagierter um alte, behinderte und schwache Menschen, ist sensibilisert für Gewalt in der Kinderziehung und gegenüber Frauen und die Wahrscheinlichkeit in einem Krieg zu sterben oder zu hungern ist weltweit in den letzten 40 Jahren um mehr wie die Hälfte gesunken.

Eine solche „frohe Botschaft“ höre ich in und von meiner Kirche bislang selten bis nie.
Kirche hat eine wichtige ethische Mahnfunktion und hierfür wird sie weiterhin existentiell gebraucht. Es gibt daher kein „genug an Moral“. Zugleich wollen Menschen jedoch etwas hören, worauf sie moralisch stolz sein können. Hinzu kommt, dass die Zeiten in denen immer nur die Defizite und das "halbleere Glas" gesehen werden bei uns vorbei sind.

Ich meinem Freundeskreis haben mir einzelne „indifferente“ diese Annahme bestätigt; andere nicht. Selbst in meinem mittlerweile mehrjährigen Kontakt zur Pfarrerin meiner neuen Gemeinde spielte diese subtile moralische Minderwertigkeitsvorstellung meinerseits eine tragende Rolle : Ich flüchtete einerseits und näherte mich andererseits - ärgerlich über mich oder die Kirche - wieder an, Zugleich war ich bereit eine Menge gedankliche, emotionale und sprituelle Arbeit zu leisten. Chrismon war hierbei hilfreich.

Wie eine solche Annahme moralischer Minderwertigkeit „Indifferenzierter“ entstehen kann, ist mir weiterhin schleierhaft. Die oben genannte Studie äußert sich hierzu nicht.
Hat jemand hierzu eine Idee ?