Anna geht mit ihrem Hund spazieren. Der junge Labrador mit dem glänzenden, braunen Fell schnuppert im Gras. Blauer Himmel, die Sonne scheint auf grüne Wiesen, die sich bis an den Horizont erstrecken. Doch der Spaziergang endet an einem meterhohen Metallzaun. „Komm, meine Süße, wir müssen wieder rein“, sagt Anna sanft. Der Hund macht kehrt. Sie gehen auf ein rotes Backsteingebäude zu. An der Tür steht ein Mann. Er trägt eine Uniform, ähnlich der eines Polizisten. Er hat die beiden während ihres Rundgangs nicht aus den Augen gelassen. Jetzt lächelt er und geht einen Schritt zur Seite. Anna tritt in den langen Flur. Der Hund tapst hinterher. Rechts und links reihen sich graue Metalltüren. Jede hat ein robustes Schloss. Wie auch die Tür nach draußen. Die zieht der Mann jetzt hinter sich zu und schließt sie ab.
Seit gut drei Jahren ist Annas Leben von verriegelten Türen, Gittern und Zäunen begrenzt. Sie ist Gefangene in Hahnöfersand, einer Hamburger Justizvollzugsanstalt. Hahnöfersand ist eine Insel in der Elbe. Die Gebäude der Haftanstalt sind von massiven Zäunen umgeben. Vor jedem Fenster sind Gitterstäbe. „Hier würde man alles darum geben, wieder selbst die Macht über sein Leben zu haben“, sagt die 29-jährige Anna. Sie ist hübsch und sehr gepflegt. Die braunen Augen sind sorgfältig geschminkt, die langen dunklen Haare modisch geföhnt.
Sehnsucht nach scheinbar kleinen Dingen
Die Macht über ihr Leben verlor Anna durch eine Fahrt als Drogenkurier. Sie war in finanzieller Not. Es sollte nur dieses eine Mal sein. Doch sie wurde erwischt. Es war das Ende eines Traums. Sie hatte sich bei einer Bäckereikette zur stellvertretenden Filialleiterin hochgearbeitet. Und überlegt, sich selbstständig zu machen als Franchisenehmerin. Doch ihr fehlte das Geld. Sie lieh sich welches, geriet unter Druck, es zurückzuzahlen zu müssen, und nahm den „Auftrag“ an. „Ich habe etwas Falsches getan und muss und will dafür geradestehen“, sagt Anna. „Aber die Sehnsucht nach Freiheit, die ich hier drinnen spüre, werde ich nie wieder vergessen.“ Es ist eine Sehnsucht nach scheinbar kleinen Dingen. „Wie wertvoll die sind, habe ich hier erst verstanden“, sagt Anna. „Meine Familie und meine Freunde zu sehen, wann immer ich will. Barfuß am Elbstrand zu sitzen und das Geräusch der Wellen zu hören. Einen Latte macchiato mit Karamellsirup zu genießen.“ Anna will viel bewusster leben, wenn sie es endlich wieder darf.
Denn Gefangene zu sein bedeutet, sehr viel von der Entscheidungshoheit über sein Leben zu verlieren. Der Tagesablauf der Frauen ist vorbestimmt: von 7.30 bis 11 Uhr arbeiten. In der Küche, der Gärtnerei oder im Lernbüro am Computer wie Anna. Dann Mittagessen. Von 12.30 bis 16 Uhr wieder arbeiten. Dann Freistunde. Abendessen. Um 19 Uhr ist „Einschluss“, am Wochenende um 18.30 Uhr. „Einen schönen Abend und bis morgen“, sagt der Vollzugsbeamte. Dann dreht sich der Schlüssel im Schloss, und man ist allein mit sich, ein paar Büchern, dem Fernseher und seinen Gedanken. Anna vertieft sich oft in ihre Bücher. Sie will gut vorbereitet sein auf die Freiheit, belegt Computerkurse in der Anstalt. Und gerade weil sie so viele Abende damit verbringt, für ihr Leben draußen zu lernen, ärgert sie sich jeden Morgen aufs Neue, wenn sie die Gitterstäbe vor dem Fenster sieht. „Das ist auch gut so“, sagt Anna. „Denn dann denke ich: Das will ich nie wieder erleben.“
Ein ganz besonderer Tag
Gefangene zu sein bedeutet auch, nicht ebenbürtig zu sein. In Hahnöfersand ist der Umgangston freundlich und man spürt, dass Anstaltsleiterin Rosemarie Höner-Wysk jede Einzelne ihrer Frauen am Herzen liegt. Aber in Haft geht es nicht ohne Hierarchie. Die Frauen siezen die Vollzugsbeamten und werden von ihnen gesiezt. Gefangene zu sein heißt aber vor allem, ohne die Menschen zu leben, die das Leben vor der Haft ausgemacht haben. Anna hat einen Verlobten, den sie zweimal im Monat für zwei Stunden sieht. Ein Kuss zur Begrüßung und einer zum Abschied sind erlaubt. Und Händchen halten dürfen sie, während sie am Tisch im Besuchszimmer sitzen. Ein Vollzugsbeamter ist immer im Raum.
Der 23. Oktober 2010 ist ein ganz besonderer Tag im Leben von Anna und fünf weiteren inhaftierten Frauen. Denn an diesem Tag beginnt ein Projekt, das zwar hinter verriegelten Türen abläuft, das die Frauen aber auf die Freiheit vorbereiten soll. Es ist 16.30 Uhr. Anna und die fünf anderen Frauen stehen am vergitterten Fenster eines Gruppenraums und starren hinaus auf den Parkplatz vor der Anstalt. Jeden Augenblick müssen sie ankommen: Drei kleine Welpen, die von nun an in den Zellen von dreien von ihnen leben werden. Und die von den anderen drei Frauen mit betreut werden sollen. Für neun Monate. In dieser Zeit werden die Frauen die Hunde mit Hilfe von Trainerinnen zu Blindenhunden ausbilden.
Eine Wiedergutmachung an der Gesellschaft
So ein Projekt wie „Hundebande – Sozialtraining im Strafvollzug“ hat es in Deutschland noch nie gegeben. Dass es hier heute beginnen kann, ist Manuela Maurer zu verdanken. Sie ist 42 Jahre alt, Sozialpädagogin. Vor zwei Jahren reichte sie ihr Konzept beim Wettbewerb „Hamburg anstiften“ der Körber-Stiftung ein. Als sie erfuhr, dass ihre „Hundebande“ zu den Gewinnern gehörte, war ihr schwindelig vor Glück. „Die Ausbildung der Hunde soll den Frauen eine zweite Chance geben“, erklärt Manuela Maurer. „Es ist ein Angebot, an sich Dinge zu entdecken, die vorher nicht sichtbar waren: Verantwortung zu übernehmen und Vertrauen zu schenken und zurückzubekommen.“
Rosemarie Höner-Wysk, die das Projekt von Beginn an unterstützte, sagt: „Es ist eine Wiedergutmachung an der Gesellschaft. Die Frauen investieren Zeit und Kraft, damit später ein blinder Mensch sein Leben besser meistern kann.“ Aber die Hunde seien auch ein therapeutisches Mittel für die Frauen, um sich mit den eigenen Schwierigkeiten auseinanderzusetzen.
Eine Liebe auf den zweiten Blick
Anna hat lange überlegt, ob sie die Patenschaft für einen der Hunde übernehmen will. „Ich hatte große Angst vor der Verantwortung“, sagt sie. Doch Rosemarie Höner-Wysk bestärkte sie: „Sie schaffen das, ich glaube an Sie.“ Anna entschied sich, B-Patin zu werden. Das bedeutet, dass der Hund nicht in ihrer Zelle lebt, wie bei den A-Patinnen, dass sie ihn aber mit betreut und ausbildet. Dann ist er endlich da, der große Moment am 23. Oktober 2010: Ein Kleinbus fährt auf den Parkplatz vor der Haftanstalt. Nadja Steffen, eine erfahrene Blindenführhundtrainerin, und ihre Kollegin Petra Leupelt steigen aus. Sie kommen in den Raum, in dem die Frauen warten. Bevor sie die Hunde hereinholen, wollen sie besprechen, wer vom Charakter her zu welchem Tier passt. Anna beschreibt sich als zurückhaltend, aber sehr bewegungsfreudig.
Das passt zum Labrador Rose, dem sensibelsten der Hunde. „Und wer traut sich zu, mit dem wildesten Hund klarzukommen?“, fragt Trainerin Nadja Steffen. Denise, 26, eine echte Powerfrau mit langen dunklen Haaren, hebt als Einzige die Hand. Sie bekommt Cleo, den Pudel, zugeteilt. „Dabei hatte ich vorher immer am lautesten geschrien: Ich will auf keinen Fall den Pudel haben!“, sagt Denise, die auch wegen Drogenkurierfahrten einsitzt. Sie lacht: „Es war Liebe auf den zweiten Blick.“
Drei junge Hunde stürmen ins Zimmer
Dann hopsen Rose und Ronja, die zwei kleinen Labradore mit dem samtigen braunen Fell, und Cleo, der Pudel mit den Wuschellöckchen, aus der Seitentür des Wagens. Die Frauen hinter den Gitterfenstern können nicht mehr an sich halten. Sie jubeln, klatschen, lachen. Und Minuten später stürmen die drei jungen Hunde ins Zimmer. Sie schnuppern, hecheln, wuseln um Beine herum. „Es war der schönste Augenblick des Projekts“, sagt Anna heute. „Denn keine von uns konnte bis dahin glauben, dass sie wirklich kommen würden.“
„Ich war aufgeregt – wie frisch verliebt“, erinnert sich Kerstien, 38, die A-Patin von Rose. „Rose und ich waren von Anfang an ein sehr gutes Team. Ich bin stolz, dass sie so gut auf mich hört, und ich genieße es, wenn sie ankommt und mit mir kuscheln möchte.“ Kerstien ist eine zierliche, hübsche Frau mit langen blonden Haaren. Sie ist wegen Betrugs in Hahnöfersand. Sie hat Betriebswirtschaft studiert, war selbstständige Finanzberaterin. Ihr Leben geriet aus den Fugen, als fünf geliebte Menschen innerhalb von zwei Jahren starben. Kerstien begann zu spielen, denn dabei konnte sie alles vergessen. Zum Schluss war sie von morgens um zehn bis nachts um drei Uhr in der Spielhalle. Sie verspielte alle Ersparnisse, begann, Banken zu betrügen, um an Geld zu kommen. Das Urteil: sechs Jahre und drei Monate Haft.
Anerkennung und Respekt bauen die Frauen auf
Die Seelen der Frauen in Hahnöfersand sind alle verletzt. Die bedingungslose Zuneigung der Hunde ist da wie ein Balsam, der heilen hilft. Kerstien erinnert sich noch gut an die erste Nacht mit Rose. Rose und Ronja hatten auf der Fahrt zur Anstalt im Auto unbemerkt einen halben Futtersack leer gefressen. „Rose hatte davon Durchfall und ich spürte auch, dass sie sich allein fühlte“, erzählt Kerstien. „Ich habe dann ihre Decke direkt neben mein Bett gelegt und sie die ganze Nacht immer wieder gestreichelt.“ Und als Rose schließlich zu ihr ins Bett sprang, ließ Kerstien sie gewähren. „Heute schläft Rose immer bei mir, das genießen wir beide“, sagt sie.
Ein Donnerstagnachmittag im Januar 2011. Schneeregen. Doch Anna, Kerstien und die anderen Frauen machen sich mit Rose, Ronja, Cleo und einer Vollzugsbeamtin auf den Weg zum eingezäunten Rasenstück vor dem Anstaltsgebäude. Wie jeden Donnerstag- und Samstagnachmittag. Dann haben die Hunde ihr Training. „Ich finde es bewundernswert, dass Sie bei Wind und Wetter zweimal die Woche hier draußen mit den Hunden trainieren“, sagt die Vollzugsbeamtin. „So ein Lob geht runter wie Öl“, sagt Anna später. Die Anerkennung und der Respekt bauen die Frauen auf, rehabilitieren sie ein Stück weit.
Selbstwertgefühl wird gestärkt
Die Hunde ziehen an den Leinen, können es kaum erwarten, ins Freie zu kommen. Die Trainerinnen Nadja Steffen und Petra Leupelt steigen zusammen mit Manuela Maurer gerade aus ihrem Kleinbus vor der Anstalt. Der Summer der Sicherheitstür am Eingang brummt. Dann begrüßen die drei „ihre“ Frauen. Manuela Maurer umarmt jede Einzelne, fragt: „Wie geht es dir?“ Alle klönen eine Weile, während die Hunde über den nassen Rasen sprinten. Man könnte meinen, die Frauen säßen im Café und stünden nicht im Schneeregen vor einer Justizvollzugsanstalt.
„In diesen Augenblicken fühle ich mich, als sei ich gar nicht im Gefängnis, sondern draußen mit meinem Hund bei einem Training“, sagt Kerstien. Und Anna erzählt: „Als ich Manuela, Nadja und Petra zum ersten Mal traf und sie mich duzten, war ich überrascht und gerührt. Das hatte seit Jahren niemand außer den Mithäftlingen und meiner Familie getan.“ Manuela Maurer erinnert sich später, dass eine der Frauen mal zu ihr sagte: „Ich weiß gar nicht, wann mich zuletzt jemand umarmt hat.“ Nicht als Häftling, sondern einfach als Mensch behandelt zu werden, das stärkt die Frauen in ihrem Selbstwertgefühl.
Zur Belohnung gibt's ein Leckerli
Sobald das Training richtig beginnt, sind alle voll konzentriert. Heute üben Ronja, Rose und Cleo, ein Spielzeug, das ihre Patin wegwirft, auf den Befehl „Bring!“ zu holen und es zurückzugeben. Das ist eine wichtige Übung für den späteren Alltag der Hunde. Fällt dem blinden Menschen etwa sein Portemonnaie herunter, muss der Hund es für ihn finden und aufheben können. Pudel Cleo hat den Dreh schnell raus. Sobald Patin Denise den Ball wegwirft und „Bring!“ ruft, rennt Cleo los und holt ihn zurück. Sie liebt es ohnehin, zu spielen. Ronja, die kleine Labradorhündin, ist weniger verspielt und tut sich schwerer. Da ist der Einsatz der geduldigsten Patin gefragt.
Anna belohnt Ronja für jeden kleinen Schritt in die richtige Richtung: Ronja guckt dem Ball hinterher – Anna gibt ihr ein Leckerli. Beim nächsten Wurf geht Ronja langsam auf den Ball zu – wieder gibt’s ein Leckerli. Dann stupst der Hund den Ball an – Leckerli. Hebt ihn auf – Leckerli. Und schließlich bringt Ronja den Ball zu Anna. Geschafft! „Sehr gut, Ronja“, lobt Anna. „Positive Verstärkung ist ein wichtiges Prinzip in der Ausbildung der Hunde“, erklärt Trainerin Nadja Steffen. „Wir üben in ganz kleinen Schritten. Denn so kann die Patin den Hund loben und belohnen, statt mit ihm zu schimpfen.“ Für manche der Frauen sei es eine neue Erfahrung, dass man so behutsam miteinander umgehen kann, meint Nadja Steffen. Und sie lobt die Patinnen. „Die Frauen sind mit hundert Prozent Einsatz dabei. Und die Hunde hören deshalb überdurchschnittlich gut.“
Ein gutes Team
Normalerweise verbringen Nadja Steffens Hunde den ersten Teil des Führhundetrainings in einer Patenfamilie. Das Ziel dieser Ausbildungsphase ist in Freiheit und hinter Gittern gleich: Die Hunde sollen eine gute Beziehung zu Menschen aufbauen und Gehorsam lernen, ohne dabei den Spaß am Lernen zu verlieren.
Seit die Hunde eingezogen sind, gab es viele Fortschritte und schöne Momente – aber auch ein paar Schwierigkeiten zu überwinden. Dass Labradore alles fressen, was ihnen vor die Schnauzen kommt, erwies sich nicht als Vorteil. Die Hunde plünderten Vorräte und bekamen oft Durchfall. Und die Patinnen, die insgesamt ein sehr gutes Team sind, gerieten auch mal aneinander. „Aber sie haben gelernt, sich angemessen verbal auseinanderzusetzen“, sagt Rosemarie Höner-Wysk. „Und sie schaffen es immer öfter, alltägliche Konflikte, die klein sind, auch klein zu lassen.“
Die Hunde lernen schnell
Das sieht Kerstien genauso. Sie erinnert sich an eine Situation, in der sie von sich selbst überrascht war. Sie unterhielt sich gerade mit einer Vollzugsbeamtin auf dem Flur, als eine der anderen Patinnen dazukam und sie anpflaumte: „Dass du’s nur weißt, dein Hund hat wieder Durchfall.“ Vor dem Projekt, sagt Kerstien, „konnte ich nicht damit umgehen, wenn sich jemand mir gegenüber im Ton vergriffen hat“. Doch an diesem Tag habe sie einfach geantwortet: „Ich möchte, dass du vernünftig mit mir sprichst – oder lieber gar nicht.“ Das hat gewirkt. „Ich bin heute ruhiger, ausgeglichener und mehr bei mir als vor dem Projekt“, sagt Kerstien. „Ich setze Grenzen und kann auch mal Nein sagen.“
Ein Donnerstagnachmittag im Mai 2011, die Sonne scheint. Nadja Steffen hat runde Untersetzer mitgebracht, wie man sie normalerweise unter Gläser legt. Sie pappt die Untersetzer an die einzige Bank auf dem eingezäunten Rasenstück vor der Anstalt, und erklärt: „Wenn ihr diesen Untersetzer anklebt und das Kommando ‚Touch‘ sagt, sollen die Hunde auf den Untersetzer zugehen und ihn anstupsen.“ Ronja, Rose und Cleo beschnüffeln die Untersetzer neugierig. Und lernen schnell, was das Kommando ‚Touch‘ bedeutet. Nadja Steffen erklärt: „Später werden wir das Kommando ‚Touch‘ durch ‚Bank‘ ersetzen und irgendwann den Untersetzer weglassen. Wenn sie dann ‚Bank‘ hören, wissen die Hunde später in ihrem Alltag, dass sie für den blinden Menschen eine Bank zum Ausruhen oder einen Sitzplatz im Bus finden sollen.“ Nach ein paar Wochen haben die Frauen ihre Hunde so gut trainiert, dass sie beim Kommando „Bank“ tatsächlich zur Bank gehen.
"Rose wird mir sehr fehlen"
Bald wird es still werden in Hahnöfersand. Für die zweite Ausbildungsphase holen die Trainerinnen Rose, Ronja und Cleo aus dem Gefängnis. Nadja Steffen und Petra Leupelt werden die Hunde für Situationen weiter trainieren, die sie in der Anstalt nicht üben konnten. Zum Beispiel einen Menschen ruhig und ohne sich ablenken zu lassen durch das Gewusel einer belebten Straße zu führen. Und eines Tages werden die drei dann tatsächlich blinden Menschen das Leben erleichtern.
Ihren Patinnen macht der Abschied das Leben aber erst mal schwerer. „Rose wird mir sehr fehlen“, sagt Anna leise. Kerstien mag noch gar nicht an den Auszug der Hunde denken. Aber: „Es ist auch ein sehr schönes Gefühl, mit Rose der Gesellschaft etwas zurückzugeben“, sagt Anna. Und Kerstien erklärt: „Ich empfinde so etwas wie Mutterstolz. Ich habe Rose viel mitgegeben, was sie braucht, um ihren Job als Blindenhund zu meistern.“
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