Häusliche Gewalt
Wehrt euch!
Niemand muss Gewalt in einer Partnerschaft ertragen. Es gibt Hilfe. Hier finden Sie Adressen und Tipps
Gebaullte Fäuste von Frauen vor rotem Hintergrund
Vielen ist gar nicht bewusst, dass das, was ihnen angetan wird, nicht normal und nicht in Ordnung ist. Und dass sie sich wehren sollten
Alona Horkova
Tim Wegner
28.03.2012
9Min

Was alles gilt als häusliche Gewalt?

Häusliche Gewalt hat viele Formen: Dazu gehören nicht nur Tritte, Schläge oder das Erzwingen sexueller Handlungen, sondern auch Demütigungen oder das Verbieten von Kontakten mit Freundinnen.

Häusliche Gewalt ist auch, wenn der Lebensgefährte, Ehemann oder Ex-Partner

- seine Frau oder Ex-Partnerin bei anderen schlecht macht

- jähzornig wird und ihr Eigentum beschädigt

- ihr droht, sie oder die Kinder, Freundinnen und Freunde, Verwandte oder Haustiere zu verletzen

- sie daran hindert, das Haus zu verlassen

- beginnt, ihre Ausgaben zu kontrollieren

- sie im Zuge einer Trennung belästigt oder terrorisiert.

Das ist eine Aufzählung des staatlich finanzierten Hilfetelefons.

"Betroffene Frauen sind sich ihrer Opferrolle häufig überhaupt nicht bewusst und suchen die Schuld bei sich selbst. Durch den stetig größer werden Kontrollverlust werden Opfer unsichtbar", weiß die Opferhilfeorganisation Weißer Ring.

Viele Täter geben sich in der Öffentlichkeit oft freundlich und friedfertig und sind auf den ersten Blick nicht als gewalttätige Menschen erkennbar. In all diesen Fällen sieht das seit 2002 geltende Gewaltschutzgesetz Schutzmaßnahmen für das Opfer vor, etwa die, den Täter für eine bestimmte Zeit aus der Wohnung zu verweisen oder ihm die Kontaktaufnahme per Telefon etc. zu untersagen.

Hilfetelefon rund um die Uhr

Die kostenlose Hilfe-Hotline 116 016 kann man rund um die Uhr anrufen, um sich anonym und kompetent beraten zu lassen. Man kann die Webseite des Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen auch anonym aufrufen, so dass der gewalttätige Partner keine Spuren im Browser findet.

Bei der Hotline anrufen dürfen auch Freundinnen, Angehörige, Bekannte und andere Menschen, die Frauen helfen wollen, die Opfer von Gewalt geworden sind oder bei denen sie vermuten, dass sie Gewalt erfahren. Egal, ob es sich um Gewalt in Ehe und Partnerschaft handelt, um eine Vergewaltigung oder um Stalking, Zwangsprostitution, Genitalverstümmelung. Mit Hilfe von Dolmetscherinnen werden auch Frauen beraten, die kein oder nur wenig Deutsch sprechen.

Auch der Weiße Ring hilft, das Opfer-Telefon ist täglich von 7-22 Uhr besetzt: 116 006. Kostenlos und anonym. Mehr Infos zu häuslicher Gewalt vom Weißen Ring hier.

Per Handzeichen um Hilfe rufen

Wie kann man auf stille Weise signalisieren, dass man Hilfe braucht? Dafür gibt es das internationale "Hilfezeichen Häusliche Gewalt": Hand heben, Innenseite zur anderen Person gerichtet, Daumen in die Handfläche legen und die Finger (wie einen "Käfig") darüber schließen. Hier im Kurzvideo zu sehen. Wer diese Geste sieht, sollte nicht zögern, sondern sofort Hilfe über den Notruf 110 holen.

Was ist Streit, was Gewalt?

In jeder Beziehung gibt es Interessenkonflikte, darüber kommt es dann gern auch zum Streit. Streit kann in Gewalt ausarten. Paare streiten sich zum Beispiel über die Frage, wohin es dieses Jahr im Urlaub gehen soll. (Die Website www.gewaltschutz.info hat diese Situation mal durchgespielt, die folgenden Zitate stammen von dort).

Rolf will den Urlaub im Gebirge verbringen, dort will er für die Familie ein Häuschen mieten und auf Klettertouren gehen. Amalie muss dann den Haushalt führen und die Kinder beschäftigen – zum Wandern sind die nämlich noch zu klein. Sie will deshalb lieber ans Meer, in ein Hotel: sich sonnen, baden und Sandburgen bauen wäre ideal. Sie schlägt vor, getrennt zu verreisen. Welche der folgenden Reaktionen sind Streit, welche Gewalt?

  • "Schon letztes Jahr waren wir baden." (Er bestätigt den Interessenkonflikt, ein Kompromiss ist aber nicht ausgeschlossen.)
  • "Das ganze Jahr hab ich für euch geschuftet, jetzt will ich auch was für mich." (Er äußert seinen Wunsch deutlich. Männer, die schweigen, sind gefährlicher, weil ihnen irgendwann der Kragen platzt)
  • "Du allein verreisen? Das schaffst du nie!" (Er macht sie klein, untergräbt ihr Selbstvertrauen: psychische Misshandlung)
  • Er knallt die Tür und verlässt das Haus. (Wenn ein Streit sich so zuspitzt, dass man sich verletzt, zunächst mit Worten, später vielleicht körperlich, ist es sinnvoll, den Ort zu verlassen, bis sich die Gemüter beruhigt haben)
  • "Dann sperre ich eben das Konto." (Er teilt ihr Geld zu und nimmt es weg: ökonomische Gewalt)

Ihre Rechte:

Sie haben ein Recht (Menschenrecht!) :

  • auf körperliche Unversehrtheit
  • eigene Gedanken und Meinungen
  • auf eigene Freunde
  • auf sexuelle Selbstbestimmung
  • darauf, eine Beziehung zu verlassen und eigene Wege zu gehen

Ihre Wünsche sind ebenso wichtig wie seine. Und: Nicht Sie sind verantwortlich für das Verhalten Ihres Partners, sondern er.

(Entnommen der Webseite www.gewaltschutz.info)

Hilft Paar- und Familienberatung?

Paar-/Familienberatung hilft in vielen anderen Fällen, aber nicht bei häuslicher Gewalt. Denn in der Familienberatung wird die Frau ermuntert, in der Anwesenheit ihres Mannes freimütig ihre Meinung und ihre Gefühle zu äußern; dafür könnte er sie später büßen lassen.

"In unserer Beobachtung (von 63 Paaren) stellten wir fest, dass häusliche Gewalt wenig oder gar nichts mit dem Opfer selbst zu tun hat. Insofern macht Paartherapie keinen Sinn. Schlagen hat rein gar nichts mit der Dynamik einer Ehe zu tun. Die Ursache für das Schlagen liegt nicht in der Beziehung, sondern im Täter selbst."

(aus: "When men batter Women", Neil Jacobson und John Gottman, New York 1998, S.226. Zitiert von der Seite www.gewaltschutz.info)

Lesetipp: Jetzt will er sich wirklich ändern: der Mann, der seine Frau schlägt. Soll man ihm eine Chance geben? Eine Expertin gibt Tipps

Bleiben oder gehen?

Für eine Trennung spricht:
Je länger Sie warten, desto schwerer wird es: die Gewalt eskaliert mit jedem Mal; Ihr Selbstbewusstsein schwindet; die dauernde Angst lähmt; die gesundheitlichen Folgen werden schlimmer.

Sie gewinnen dabei: Vertrauen in die eigene Stärke; die Anspannung lässt nach; viele psychische und körperliche Beschwerden verschwinden; Sie sind nicht mehr isoliert und können mit anderen darüber sprechen; es gibt wieder eine Zukunft.

Gründe zu bleiben:
Drohungen des Mannes; materielle Sorgen; Angst, alleine nicht zurecht zu kommen; Sorge um die Kinder; die Hoffnung, dass er sich ändert; Scham, als Ehefrau versagt zu haben; Mitleid mit dem Mann - statt mit sich selbst

Variante: Trennung auf Zeit
Sie können für eine gewisse Zeit ins Frauenhaus ziehen oder eine Wegweisung des Misshandlers erwirken. Aus dieser geschützten Position können Sie in Ruhe überlegen, was sie selbst möchten, Sie können ohne direkte Bedrohung juristische Schritte einleiten

Checkliste: Sind Sie auf dem Weg, ein Opfer zu werden?

Diese Person ist auf dem Weg, ein Opfer zu werden:

  • Um Frieden zu wahren, behält sie manchmal die eigene Meinung für sich
  • Wird ihr Umgang mit bestimmten Personen missbilligt, verzichtet sie darauf
  • Ihm zuliebe macht sie bei Aktivitäten mit, die ihr nicht gefallen
  • Sie schläft mit ihm, auch wenn es ihr widerstrebt, sie müde oder krank ist
  • Sie achtet darauf, seine Wünsche genau zu erfüllen
  • Sie glaubt, das Wichtigste sei, die Familie zu erhalten
  • Wie ein Radar erfasst sie laufend jeden Stimmungsumschwung ihres Partners
  • Bevor sie ein bestimmtes Thema anspricht, wartet sie einen günstigen Moment ab
  • Bevor sie Vorschlägen von Freunden zustimmt, muss sie erst seine Meinung einholen
  • Sie glaubt, er sei von ihr abhängig, komme ohne sie nicht zurecht
  • Sie achtet weniger auf ihre eigenen Gefühle, als darauf, dass er zufrieden ist
  • Sie glaubt, dass er Recht hat mit seiner Kritik an ihrem Körper, ihrer Intelligenz.

Diese Person glaubt:

  • in der Beziehung versagt zu haben
  • dass nicht er, sondern sie (oder Alkohol, Stress, Kindheit) Schuld daran ist, dass er sie schlägt
  • dass er manchmal Recht hat, sie zu schlagen
  • dass er mit dem Schlagen aufhören wird, wenn sie alles richtig macht
  • eine Versagerin zu sein, weil er ihr das täglich sagt
  • dass sie sich aus dieser Beziehung nie lösen und nie alleine Leben könnte.
  • Wundern sich andere über sein Benehmen, verteidigt sie den Aggressor
  • Sind Spuren der Gewalt sichtbar, erklärt sie diese mit einer Lüge (Treppe runtergefallen)
  • Gewalt und Missbrauch hat sie (wahrscheinlich) schon als Kind kennen gelernt
  • Alkohol, Tabletten oder Drogen sind für sie wichtige Hilfsmittel geworden

Opfer gehen, wenn sie verstanden haben,

  • dass die Brutalität nicht aufhören wird und
  • dass nicht sie für sein Verhalten verantwortlich sind
  • wenn sie nicht mehr bereit sind, Misshandlungen hinzunehmen
  • wenn er die Kinder angreift
  • wenn sie beginnen, ihre eigenen Fähigkeiten und guten Seiten zu erkennen
  • wenn sie einen sicheren Ausweg sehen.

(leicht gekürzt entnommen einer Publikation, die Cristina Perincioli im Auftrag des Bundesministeriums für Frauen und Familie erstellt hat)

Lesetipp: Nach Jahren des Drangsaliertwerdens will sie gehen. Er würgt sie fast zu Tode. Sechs Jahre Haft

Sich in Sicherheit bringen

Die Trennung ist eine besonders gefährliche Phase in einer Gewaltbeziehung. Sie sollte gut vorbereitet sein und mit Unterstützung und nicht im Beisein des Partners vollzogen werden. Aber auch vorher schon ist es gut, für Notfälle Schutzmaßnahmen vorzubereiten. Sei es ein verstecktes Prepaidhandy mit den wichtigsten Notfallnummern, stummgestellt natürlich, seien es mit Freundinnen vereinbarte Codewörter, auf die hin sie sofort die Polizei losschicken etc.

Mehr dazu und was in eine Notfalltasche gehört, wo sie deponiert wird, ein Sicherheitsplan zum Herunterladen und Tipps, wie man im Fall der Flucht an Geld kommt, findet sich hier.

Viele Tipps, zum Beispiel auch dazu, wie man sich nach der Flucht unsichtbar macht (Auskunftsperre bei Behörden beantragen, Post nur an ein Postfach) gibt es in dem überaus praktischen Buch von Katja Schneidt: "Du hast keine Macht über mich! Wie man sich vor häuslicher Gewalt schützen kann", mvg-Verlag.

Wem passiert so was?

Häusliche Gewalt findet in allen gesellschaftlichen Schichten statt. Jede vierte Frau hat Gewalt in einer (aktuellen oder früheren) Paarbeziehung erlebt, jede sechste Frau Gewalt mit Verletzungsfolgen.

Zwei Gruppen erleiden etwas öfter als andere Gruppen Gewalt in der Paarbeziehung: junge Frauen unter 35, die in einer Beziehung ohne Ressourcen leben, also ohne Bildung und Einkommen; und hochgebildete Frauen ab 45, die mit einem ebenfalls hochgebildeten Partner zusammenleben. Bildung schützt nicht automatisch davor, zum Opfer zu werden. Interessanterweise sind Frauen in der Beziehungsvariante "Chefarzt und Krankenschwester" weniger gefährdet als in der Variante "Arzt und Ärztin". Männer (mittleren Alters) mit höherer Bildung übten vor allem dann häufiger schwere Gewalt aus, wenn die Partnerin ihnen hinsichtlich der Bildung gleichwertig oder überlegen war. Gerade die hohe Gewaltbetroffenheit von Frauen in mittleren und gehobenen sozialen Lagen sei, so die Forscherin Monika Schröttle, in der bisherigen Auseinandersetzung mit Gewalt gegen Frauen noch weitgehend unsichtbar geblieben.

Fast jede fünfte der Befragten (19 Prozent) hat körperliche Auseinandersetzungen zwischen den Eltern miterlebt, überwiegend Gewalt des Vaters gegen die Mutter.

Lesetipp: Die bekannte Fachanwältin Christina Clemm über Gewalt gegen Frauen und was Männer endlich tun müssten

Die Studie "Gewalt gegen Frauen in Paarbeziehungen" kann beim Bundesministerium heruntergeladen werden. Es waren dafür 10 000 Frauen befragt worden. Die Zahlen stammen von 2004, die Auswertung ist jünger.

Auswirkungen auf die Kinder

Ein bis zwei Drittel der Fälle häuslicher Gewalt gehen mit Kindesmisshandlungen einher. Aber auch dann, wenn im Haushalt lebende Kinder nicht selbst geschlagen werden, sind sie unmittelbar und massiv von der Gewalt gegen die Mutter betroffen. Zumeist sind sie Zeugen der Gewalttätigkeiten, halten sich im gleichen Raum auf oder hören vom Nebenzimmer aus (notgedrungen) zu. Auch wenn die Kinder nicht unmittelbar Zeuge werden, erleben sie die Gewalt intensiv. Sie spüren die Stimmung der Aggression, der Wut und des Hasses beziehungsweise der Angst, der Verzweiflung...

Für Kinder bedeutet diese Erfahrung eine ungeheure Belastung. Sie leben in ständiger Angst und Sorge um die Mutter. Sie versuchen, sie zu schützen, scheitern und empfinden Hilflosigkeit – häufig in noch stärkerem Maße als die Mütter selbst.

Unabhängig davon, ob sie sich für die Mutter eingesetzt haben oder nicht, fühlen sich die Kinder schuldig an der Gewalt: Hätten sie sich besser benommen oder vielleicht die Hausaufgaben richtig gemacht, wäre es bestimmt nicht dazu gekommen – so die kindliche Logik.

Kindern, die in Misshandlungsbeziehungen leben, fehlen angemessene Orientierungsmöglichkeiten für die Ausgestaltung männlicher und weiblicher Geschlechtsrollen. Sie geraten in Identitätskrisen, wenn sie beispielsweise als Junge sich mit dem Mann in der Familie identifizieren, aber nicht so werden möchten wie ihr Vater.

Kinder, die auf Dauer unter massiven Belastungen leiden, zeigen oftmals Auffälligkeiten im Verhalten oder Somatisierungen: besondere Unauffälligkeit beziehungsweise Überangepasstheit des Verhalten oder Aggressivität, Abwesenheit und Unaufmerksamkeit oder Hyperaktivität, Leistungsabfall in Schule oder Sport, sozialer Rückzug, Bettnässen, Kopfschmerzen, Magen-, Darmbeschwerden und so weiter. Beim Auftreten solcher Symptome sollte häusliche Gewalt als eine mögliche Ursache erwogen werden.

(gekürzt entnommen der sehr informativen Seite, aber nicht mehr auffindbaren Seite der Koordinierungsstelle gegen häusliche Gewalt des Justizministeriums Saarland)

Männer als Opfer

Da es auch Männer gibt, die in ihrer Partnerschaft geschlagen, drangsaliert, gedemütigt werden, gibt es mittlerweile auch ein Hilfetelefon für Männer.

Männer, die Opfer geworden sind (als Kind, als Erwachsener, durch Männer oder Frauen) finden menschliche Begleitung, Beratung und auch rechtliche oder finanzielle Unterstützung zum Beispiel beim Weißen Ring Deutschland. Kostenfrei und EU-einheitlich kann man täglich von 7 bis 22 Uhr das Opfertelefon anrufen unter Tel. 116 006.

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Warum ist in der Definition von Sexueller Gewalt ausdrücklich festgelegt, dass das Opfer eine Frau sein muss?

Anders herum gefragt: sind sexuelle Handlungen und sexuelles Verhalten, das einem Mann aufgedrängt oder aufgezwungen wird, keine sexuelle Gewalt? Warum nicht?

Natürlich gibt es sexuelle Gewalt durch Frauen. Ich weiß es, weil ich Opfer war und es erlebt habe. Ich habe ca. 3 Jahre häusliche Gewalt in meiner letzten Beziehung erfahren und letztlich auch einen sexuellen Übergriff. In meinem Blog kannst du das unter
http://gewalt.rene-pickhardt.de/2015/10/22/gewalt-gegen-maenner-du-bist-doch-staerker-maenner-sind-keine-opfer/ nachlesen. Ich habe erst kürzlich noch einen Artikel geschrieben, der beschreibt, dass sexuelle Gewalt von Frauen auch im Alltag außerhalb von Beziehungen ausgehen kann: http://gewalt.rene-pickhardt.de/2016/02/14/sexuelle-belaestigung-von-maennern-durch-frauen/
Ich finde es auch schade, dass in diesem Beitrag hier eine so stark wertende Sicht eingenommen wird. Im Gegensatz zu vielen anderen Beiträgen zum Thema häusliche Gewalt thematisiert er jedoch wenigstens dass es auch weibliche Täterinnen geben kann.

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Es gibt bereits seid längerem über 500 internationale Studien dazu, das Frauen im gleichen Maße Täter bei häuslicher Gewalt sind. Wenn Sie behaupten, diese Studien seien alle fehlerhaft, machen sie sich lächerlich.

http://frauengewalt.wordpress.com/

Und sorry, das sind nicht nur Kratzen, Beißen, Wegschubsen, leichtes Ohrfeigen.

Lesen sie doch mal "Auch Frauen schlagen zu: Häusliche Gewalt von Frauen gegen Männer ist ein ernstes Problem" von der Huffington Post.

"So haben in den zwölf Monaten vor der Studie 3,4 Prozent der befragten Frauen körperliche Gewalt ausgeübt, bei den Männern waren es 3,9 Prozent. Männer treten meist im Alter bis 29 Jahren als Gewalttäter auf (10,6 Prozent). Unter den 30- bis 44-Jährigen dagegen lag die Zahl der körperlich gewalttätigen Frauen (5,2 Prozent) mehr als doppelt so hoch wie die der Männer (2,4 Prozent).

Männer üben Gewalt meist gegen Fremde aus (2,1 Prozent). Frauen gaben indes mehr als viermal so häufig (1,3 Prozent) wie Männer (0,3 Prozent) an, in den vergangenen zwölf Monaten gegen den eigenen Partner gewalttätig geworden zu sein.

Auch gegenüber anderen Familienmitgliedern werden Frauen der Studie zufolge mehr als doppelt so häufig gewalttätig wie Männer.

Die Forscher kommen zu folgendem Fazit: „Während es, nicht zuletzt angestoßen durch die Ergebnisse der feministischen Gewaltforschung, bereits eine hohe Aufmerksamkeit und vergleichsweise gut entwickelte Hilfestrukturen für gewaltbetroffene Frauen gibt, sind, trotz der Tatsache, dass Männer insgesamt häufiger Opfer von körperlicher Gewalt werden als Frauen, Gewaltopfererfahrungen von Männern im gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Diskurs wenig repräsentiert.“

Die Studie ist wahrscheinlich auch wieder fehlerhaft, weil nicht sein kann was nicht sein darf. Aber gut zu wissen wie die evangelischen das so sieht.

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Frauen üben häufig relationale Gewalt über Proxies aus. Sie sind insbesondere über dieses mißbräuchliche Verhalten häufig mit ursächlich an der Gewaltsprirale häuslicher Gewalt beteiligt. Weibliches Gewaltverhalten ist häufig im DARVO (Deny, Attack, and Reverse Victim and Offender) Komplex angesiedelt, der auch für Borderline-artige Verhaltensmuster sehr typisch ist. Insbesondere gehört Kindeshintertreibung typischerweise hier hinein, ist aber natürlich nicht nur auf Frauen begrenzt.

Das wird gesellschaftlich verzerrt und weggedrückt. Ursachen hierzu sind vielfältig, aber in der Art und Weise zu suchen wie Frauen und Männer heutzutage im Täter-Opfer Stereotyp gesehen werden.

Unbedacht ist auch, dass Frauen großen prägenden Einfluß im Kindes- und Jugendalter ausüben. Hier wird meist schon Gewalt- bzw. Konfliktlösungsverhalten imprägniert. Und es ist in dieser Weise meist auch ein generationenübergreifendes Probem.

Ein aktuelles Beispiel weiblicher physischer Gewalt:
http://lindaikeji.blogspot.de/2014/08/graphic-photos-see-what-lady-did-to-her.html#more