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Es ist nun fünf Jahre her, dass der vor allem mit dem Duo "Marshall & Alexander" bekannt gewordene Tenor Jay Alexander ein Album mit 15 Kirchenliedern aufnahm. Im chrismon-Interview erklärte er damals: "Mit diesen Liedern bin ich groß geworden. Es waren mitunter die ersten Lieder überhaupt, welche ich in der Sonntagsschule auswendig gelernt habe. Es war letzten Endes nur eine Frage der Zeit, wann ich diese ‚Hits aus dem Gesangbuch’ aufnehmen würde."
Dann folgte eine kleine Überraschung: Das Album schoss aus dem Stand auf Platz 1 der deutschen Klassikcharts. Jay Alexander dazu: "Der große Erfolg meiner CD ‚Geh aus, mein Herz’ machte deutlich, wie sehr diese Kirchenlieder geliebt werden!" Und so lag es nahe, irgendwann einen Nachfolger aufzunehmen. Der liegt nun mit "Du meine Seele, singe ..." vor. Und er erscheint in einer Zeit, wie sie womöglich passender nicht sein könnte - mitten in der Corona-Krise.
Aus dem Negativen etwas Positives ziehen
Der studierte Opernsänger macht sich darüber durchaus Gedanken: "Nichts ist mehr so, wie es war, und wahrscheinlich wird es so schnell auch nicht mehr werden wie vorher …!? Das klingt dramatisch, ist aber der Situation geschuldet doch recht realistisch. Natürlich haben wir jetzt alle mehr Zeit und können auch aus allem Negativen immer etwas Positives ziehen. Zugegeben, dies fällt nicht gerade leicht." Aber vielleicht können die uralten Lieder, die schon so lange bei Gottesdiensten und Andachten erklingen, dabei ja helfen.
Aufgenommen hat Alexander seine von Richard Whilds arrangierten Neuinterpretationen der alten Lieder zusammen mit dem Orchester und dem Chor der Kulturen unter der Leitung von Adrian Werum, den Murphy Singers, dem Knabenchor capella vocalis Reutlingen und diversen Solisten. Vielleicht vermögen sie ja nun ein wenig festliche, frohe oder nachdenkliche Stimmung in die Wohnzimmer und auf die Kopfhörer zu bringen - in einer Zeit, in der in den Kirchen das Singen nach wie vor nicht möglich ist ...
Jay Alexander - Du meine Seele singe... Edel