Halt auf freier Strecke (D/F 2011)
Berührend, präzise und humorvoll erzählt Andreas Dresen („Sommer vorm Balkon“, „Halbe Treppe“) die Geschichte des an einem inoperablen Gehirntumor erkrankten Familienvaters Frank Lange (Milan Peschel), der nur noch wenige Monate oder gar Wochen zu leben hat. Die Hilflosigkeit der Familie zeigt sich bereits bei der unerwarteten Diagnoseverkündung des Arztes. Immer schneller beginnt der Tumor die Kontrolle über Frank zu gewinnen und ihn zu verändern. Seine Ehefrau Simone (Steffi Kühnert), mit der Situation völlig überfordert, versucht trotz allem tapfer, den Familienalltag aufrechtzuerhalten. Noch kein anderer Film hat so überzeugend bewiesen, dass das Sterben zum Leben gehört wie „Halt auf freier Strecke.“
R: Andreas Dresen. B: Cooky Ziesche, Andreas Dresen. Mit: Steffi Kühnert, Milan Peschel, Talisa Lilly Lemke, Mika Seidel, Ursula Werner, Marie Rosa Tietjen. L: 110 Min. FSK: ab 6, ff. FBW: besonders wertvoll.
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Der ganz normale Wahnsinn – Working Mum (USA 2011)
Karriere trifft Familie: Kate (Sarah Jessica Parker) ist Investmentmanagerin und Mutter. Kuchenbacken für ein Kindergartenevent heißt für sie, einen gekauften Kuchen mit dem Nudelholz zu traktieren, damit der wie selbstgemacht aussieht. Trotz Chaos meistert sie den Alltag erstaunlich souverän. Doch als ihr arbeitsloser Ehemann Richard (Greg Kinnear) ein verführerisches Jobangebot bekommt und der gutaussehende Charmeur Jack (Pierce Brosnen) auftaucht, droht ihr perfekt geplantes Leben außer Kontrolle zu geraten. … „Sex and the City“-Fans werden den Film lieben. Und Pierce Brosnan präsentiert sich charismatisch wie zu seinen besten „James Bond“-Zeiten.
R: Douglas McGrath. B: Aline Brosh McKenna (nach dem Roman von Allison Pearson). Mit: Sarah Jessica Parker, Pierce Brosnan, Greg Kinnear, Christina Hendricks, Seth Meyers, Olivia Munn. L: 95 Min. FSK: ab 0, ff.
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Die große Passion (D 2011)
Eine Chronik der Passionsspiele Oberammergau 2010: Den Dokumentarfilmer Jörg Adolph („Lost Town“) interessiert das Auf und Ab der zweijährigen Arbeit an der traditionsreichen Aufführung. „Die große Passion“ begleitet den charismatischen Spielleiter Christian Stückl und seinen listig brummelnden Dramaturgen Otto Huber durch den Prozess. Im Wechsel von intimeren Szenen der gemeinsamen Textarbeit, dem einverständigen Staunen über erste Modelle (Bühnenbild: Stefan Hageneier), den konzentrierten Teambesprechungen mit Gewerken und intensiven Proben mit den beiden Jesus-Darstellern (Frederik Mayet, Andreas Richter) entsteht ein komplexes Zusammenspiel, das sich ohne Kommentar entfaltet. Ein sympathischer und entschieden unkitschiger Film.
R, B: Jörg Adolph. Mitwirkende: Frederik Mayet, Christian Stückl, Otto Huber, Andreas Richter, Carsten Lück, Martin Norz, Eva-Maria Reiser, Barbara Dobner, Christian Bierling, Stephan Burkhart. L: 144 Min. FSK: ab 0, ff.
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Submarine (GB/USA 2011)
Oliver Tate (Craig Roberts, „Jane Eyre“), 15 Jahre und ein verschrobener, bei seinen Mitschülern unbeliebter Teenager, steckt mitten in der Pubertät und muss mit vielen Problemen gleichzeitig fertig werden. So wollen die Ehe der Eltern gerettet und die eigene Angebetete, die schöne Jordana (Yasmin Paige), beeindruckt werden. Bei der Problemlösung greift Oliver dabei auch schon mal zu drastischen Maßnahmen. Die Geschichte eines ungewöhnlichen lebt von feinem, selbstironischem Humor, ohne je ins Platte abzugleiten. Bei der Betrachtung seiner Figuren übt sich Regisseur Richard Ayoade in Ruhe und einer wunderbaren Unaufgeregtheit. Eine Hommage an das französische Kino der späten 1950er.
R,B: Richard Ayoade (nach der Vorlage »Submarine – Ich, Oliver Tate« von Joe Dunthorne). Mit: Noah Taylor, Paddy Considine, Craig Roberts, Yasmin Paige, Sally Hawkins. L: 97 Min. FSK: ab 12, ff.
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