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Der isländische Regisseur Baltasar Kormákur rekonstruiert in "Die Farbe des Horizonts" ein wahres Ereignis. Mit "Everest" war es Kormákur noch gelungen, aus der Nacherzählung eines Bergunglücks einen stimmigen Blockbuster zu entwickeln, der die bizarre Eventkultur um die Everest-Besteigung kritisierte. "Die Farbe des Horizonts" gleicht dagegen eher einem Groschenroman im Filmformat, wenn auch technisch ansprechend inszeniert. Es geht um die amerikanische Backpackerin Tami (Shailene Woodley), die seit Monaten durch die Welt driftet und mal hier, mal dort Arbeit findet. In Tahiti begegnet sie dem schneidigen britischen Segler Richard (Sam Claflin), mit dem sie bald eine Beziehung beginnt. Dann bekommt Richard das folgenschwere Angebot, die Segelyacht eines Freundes nach Kalifornien zu überführen. Das junge Paar nimmt die Herausforderung an, gerät aber auf hoher See in einen Hurrikan. Da Richard dabei schwer verletzt wird, sieht sich die unerfahrene Seglerin Tami in Verantwortung gebracht. Sturm und Schiffbruch werden dabei zur Chiffre für Tamis Orientierungslosigkeit: Statt sich im Backpacker-Lifestyle "treiben zu lassen", muss sie nun "das Ruder übernehmen".
USA 2018. Regie: Baltasar Kormákur. Buch: Aaron & Jordan Kandell, David Branson Smith. Mit: Shailene Woodley, Sam Claflin, Grace Palmer, Jeffrey Thomas, Elizabeth Hawthorne, Tami Ashcraft. Länge: 105 Min. FSK: ab 12. Ab 12. Juli.