chrismon
30.03.2015

Sechs Jugendliche aus New York, die sich 1974 in einem Sommercamp kennen lernen schließen sich zusammen. Bis auf Jules stammen alle aus gutem Elternhaus, sie entdeckt durch den Kontakt zu den andern eine neue Welt. Halb ironisch nennen sie sich von nun an „die Interessanten“, ihr Leben lang werden sie miteinander verbunden bleiben. Auch wenn nach und nach der Fokus vor allem auf drei der „Interessanten“ liegt, begleitet alle die Frage nach dem guten Leben.

Zunächst geht es um die erste Liebe, um Stress mit den Eltern, darum, wer beliebter ist. Die sechs werden erwachsen, finden ihren Weg - die eine besser, der andere schlechter. Später beschäftigt sie die Fragen: Wer erreicht was, wer landet wo? Wie umgehen mit kleinen und großen Enttäuschungen, mit schleichendem Neid?

Die Jahrzehnte vergehen, vierzig Jahre beschreibt der Roman. Autorin Meg Wolitzer springt hin und her, von Nixon zu Clinton, vom Ende des Vietnamkrieges zum Elften September, von der Angst vor HIV zur Wirtschaftskrise. Aber die Zeitsprünge funktionieren. Wolitzer schreibt mitreißend mit einem eigenen Stil.

Ein amerikanischer Gesellschaftsroman à la Jonathan Franzen. Und: eine Geschichte über die Freundschaft, Lebenspläne und geplatzte Träume.

Meg Wolitzer: Die Interessanten. Dumont, 608 Seiten, 22,90 Euro.

 

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