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Meine Rechte als Nachbar
"Schikaneverbot" - ein tolles Wort. Steht so im Gesetz, § 226 BGB. Ja, nachbarschaftliche Streitigkeiten können sich aufschaukeln bis zum gegenseitigen Schikanieren. Besser, man weiß, welche Rechte man als Nachbar hat, aber auch, welche Grenzen man zu beachten hat. Dass der Hund ständig bellt, ist zum Beispiel unzulässig. Grillrauch, Partylärm, überhängende Äste können auch nerven - sind aber in gewissen Grenzen rechtlich ok. Das Buch der Verbraucherzentrale ist nüchtern und geradezu vollgestopft mit Infos, dafür fehlt aber auch kein Streitanlass. Und was genau steht nun im § 226? "Die Ausübung eines Rechts ist unzulässig, wenn sie nur den Zweck haben kann, einem anderen Schaden zuzufügen."
Detlef Stollenwerk: Meine Rechte als Nachbar. Verbraucherzentrale NRW, 5. Auflage, 11,90 Euro
Elterliche Sorge und Umgang
Mittlerweile halten 75 Prozent der getrennten Eltern an der gemeinsamen Sorge fest. Doch damit sind die Probleme zwischen den Eltern noch nicht gelöst. Es sagt sich so leicht: Zerstrittene Paare sollen Paarebene und Elternebene trennen, im Interesse des Kindes. In Wirklichkeit ist das sehr schwer. Und so wenden sich viele zur Klärung an die Gerichte. Die dort getroffenen Entscheidungen führen aber oft zu neuen Verletzungen: Elternteile fühlen sich ungerecht behandelt, verstanden schon das Verfahren nicht, dann wurden auch noch beschämende Gutachten angefertigt über sie. Dieses gut lesbare Handbuch bietet nun Erklärungen und viele Lösungsansätze. Es ist für AnwältInnen oder das Jugendamt gedacht, aber auch für betroffene Eltern. Da geht es zum Beispiel um Vaterschaftsanfechtungen, Umgangsrecht, Kindeswohlfeststellung, Aufenthaltsbestimmungsrecht - und das nicht nur aus juristischer Sicht. Überaus hilfreich etwa die Hinweise für den Elternteil, bei dem das Kind hauptsächlich lebt: Man möge das Kind nach dem Besuch beim anderen Elternteil nicht mit Fragen bedrängen und, wenn es erzählt, nicht alles glauben. Denn die Wahrnehmung von Kindern unterscheidet sich erheblich von der Erwachsener. "Sie würden auch nicht wollen, dass alles geglaubt wird, was das Kind von Ihnen und dem Leben bei Ihnen berichtet."
Reinhard Prenzlow (Hrsg.): Handbuch Elterliche Sorge und Umgang. Bundesanzeiger Verlag, 44 Euro