Neue Bücher auf den Schreibtischen der chrismon-Redaktion. Bildbände, Sachbücher, Romane. Mit Gewinn gelesen, nur angelesen – ­alles dabei.

Alle Fotos: PR

„Das Krankenhaus ist ein Schmelztiegel, in dem Menschen leiden, lachen, sich verwandeln. Und andere sich über all das beugen und ihr Bestes geben“, sagt Baptiste Beaulieu. Der junge Arzt in der Notaufnahme erzählt in allen Details, witzig, klug, menschenfreundlich. Das Buch entstand aus seinem Blog, ­war in Frankreich wochenlang ein Bestseller.

Baptiste Baeulieu: Leben ist nicht schwer. Fischer-Verlag, 350 Seiten, 12,99 Euro.

Mit 14 verließ sie ihre Heimat Damaskus, ihre Familie ist über die ganze Welt verstreut. Luna Al-Mousli, 25, lebt in Wien, sie ist Grafikdesignerin. In diesem wunderbaren Büchlein „Eine Träne. Ein Lächeln“ erzählt sie auf Deutsch und Arabisch von ihrer Kindheit. Blitzlichter vom Klettergerüst im Park nebenan; von der Tante, die jeden Morgen Jasmin pflückte; oder wie sie selbst morgens in der Schule „Bis in alle Ewigkeit al-Assad“ sagen musste. Illustriert mit privaten Fotoausschnitten.

Luna Al-Mousli: Eine Träne. Ein Lächeln. Weissbooks, 156 Seiten, 38 Euro.

Nürnberg 1525 – der Stadtrat will sich der Reformation anschließen, das Ende der Klös­ter scheint besiegelt. Aus dieser Situation macht die Theologin und Schriftstellerin Anne ­Bezzel einen Roman, der die Kluft zwischen Fiktion und ­Historik überwindet. Und die Ära Luthers lebendig werden lässt.

Anne Bezzel: Jenseits der Mauern die Freiheit. Wartburg-Verlag, 207 Seiten, 18,90 Euro.

Die Bibel, jetzt auch für ­Ungläubige – weil einfach die weltbesten Geschichten drinstehen. Der preisgekrönte niederländische Jugendbuch­autor Guus Kuijer hat keine Angst vor Ausschmückung, ­lädt jederzeit ein zur Iden­ti­fikation. Das kann auch ­Gläu­bige faszinieren. Nach der „Genesis“ ­erschien jetzt ­„Exodus“, ­der Auszug aus Ägypten, ­die ultimative Geschichte zu Flucht und Vertreibung. Sehr zeit­gemäß...

Guus Kuijer: Die Bibel für Ungläubige - Exodus. Kunstmann, ­301 Seiten, 19,95 Euro.

„Slow Food“ heißt eine Vereinigung, die sich für gute und fair produzierte Ernährung einsetzt. Der Verein wirbt – im Zeichen der Schnecke – dafür, das Essen zu genießen, sich Zeit zu nehmen fürs Kochen. Mit „Der kleine Koch“ hat ­„Slow Food“ nun Rezepte für Kinder ­herausgegeben – schön illustriert, präzise und verständlich erklärt und saisonal gegliedert, damit die Himbeeren fürs Beeren­eis am Stil nicht eingeflogen ­werden müssen. Wir haben ­Kartoffelsuppe als Wintergericht nachgekocht. Lecker!

Junior Slow e.V. (Hrsg.): Der kleine Koch. Oekom, 69 Seiten, 12,95 Euro.

Cornelia Schleime, Malerin und Schriftstellerin, war 1984 aus der DDR nach Westberlin übergesiedelt und reiste ­fortan durch viele Länder. 2012 im November besuchte sie Marokko – und wie auf ­jeder Reise führte sie auch hier Tagebuch: „Wüstenmoos“. Übermalte Fotos, Postkarten, Aufkleber, Briefmarken und viele Aquarelle zeugen von diesen drei ­Wochen in Agadir, Tiznit, ­Sidi ­Ifni und der Sahara. Sehr persönlich, sehr sehenswert.

Cornelia Schleime: Wüstenmoos. Reisetagebuch Marokko. Fuchs-und-Fuchs-Verlag, ­176 Seiten, 39,90 Euro.