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"Gerade in einer Demokratie, einer offenen Gesellschaft spielt Widerstand eine wichtige Rolle", sagt der Autor Helmut Ortner. Etwa, weil er Defizite im politischen System deutlich mache.
Helmut Ortner
"Politischer Widerstand kann ein Akt sozialer Notwehr sein. Bürger begehren gegen die Machthaber auf, mit deren Politik sie nicht einverstanden sind. Die Spanne reicht von gewaltfreien Aktionen bis zur Revolte. Wann Menschen das Recht zum Auflehnen haben, ist immer umstritten", sagt Ortner im Podcast. "In unserer Demokratie hat man verbrieft das Recht zu demonstrieren, die Herrschenden infrage zu stellen. Das ist richtig und wichtig und verteidigungswürdig."
Wenn sich aber Menschen als Widerstandskämpferinnen inszenieren und sich mit historischen Figuren wie Sophie Scholl vergleichen, geht das für Ortner, der auch ein Buch über den Hitler-Attentäter Georg Elser geschrieben hat, zu weit. "Hier wird in einer historischen Ahnungslosigkeit oder Dreistigkeit der Begriff Widerstand missbraucht."
Wo die Grenzen des Widerstandsrechts liegen, warum Deutschland keine Diktatur ist, wie viele Querdenker behaupten, was legitimer Widerstand ist und was nur "egoistischer Radau", bespricht Ortner mit chrismon-Chefredakteurin Ursula Ott in der 30. Folge der Sprachstunde.