Geld spenden, Gutes tun
Tim Wegner
13.12.2010

Wie es hier so ist? Na ja, irgendwie cool. Und Spaß bringe es auch, die Arbeit, die Freitagmorgenrunde, und sogar die Andacht sei ­"interessant". Das alles erzählt Kevin, der sonst nicht viel redet. Was soll er auch sagen? Dass er Mist gebaut hat? Die Ausbildung abgebrochen, in Bischofswerda die Tage ­vergammelt hat? Aber es hatte sich auch ­niemand um ihn gekümmert, ihn niemand gefordert. Den ­Vater hat Kevin nie kennengelernt, die Mutter hatte genug mit den fünf Geschwistern zu tun. Jetzt ist Kevin 22 und kommt täglich in den Lebenshof. Arbeitet als Tischler und ­Maler und hat die Lehre fest im Blick. Kümmert sich um seinen Hund und will eine Band gründen.
19 weitere Jugendliche haben im Lebenshof bei Görlitz einen Platz zum Arbeiten gefunden. Im Dreiländereck am Rande Sachsens liegt die Jugendarbeitslosigkeit bei 17,8 Prozent, für Ungelernte gibt es nichts. Gegründet wurde der Lebenshof 1998 von der evangelischen Stadtjugend. Dort waren die Jungen und Mädchen irgendwann aufgetaucht und hatten ihre Geschichten erzählt. Nicht alle nahmen eine gute Wendung. Aber ein paar. Wie hoffentlich die von Kevin.

Die Kommentarfunktion ist nur noch für registrierte Nutzer verfügbar. Um einen Leserkommentar schreiben zu können, schließen Sie bitte ein Abo ab, schreiben Sie uns eine Mail an leserpost@chrismon.de oder diskutieren Sie auf Instagram, Facebook und LinkedIn mit.