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Manche werden als Haushaltssklavinnen verkauft: schuften bis in die Nacht, danach erzwungener Sex mit dem Hausherrn. Andere landen gleich im Bordell, werden vergewaltigt und durch Drogen gefügig gemacht. Und wenn sie krank werden, Hepatitis oder Aids, dann jagt man sie auf die Straße. Wen kümmert in einer indischen Großstadt schon das Schicksal eines Bauernmädchens aus Nepal? 2007 reiste Johanne Feldkamp nach Kathmandu und hörte vom Schicksal der vielen Tausend nepalesischen Mädchen, die jährlich nach Indien verschleppt werden. Zurück in Deutschland gründete die Psychologin den Verein pro filia. Zusammen mit der nepalesischen Partnerorganisation Maiti ("Haus der Mutter") unterhält pro filia heute ein Schutzhaus an der indisch-nepalesischen Grenze für rückkehrwillige Mädchen. Einige sind so krank, dass sie hier sterben. Wichtig für pro filia ist die Prävention: Viele Mädchen und ihre Familien werden durch falsche Versprechungen gelockt. Sie sollen durch geschulte "Grenzbeobachterinnen" vor ihrer Einreise nach Indien aufgeklärt werden. Die Beobachterinnen wissen, wovon sie reden: Sie wurden einst selbst verschleppt.