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Toni Kroos, der Nationalspieler, der bei Real Madrid unter Vertrag steht, hat etwas getan, was man nach den Gesetzen meiner Herkunftsfamilie nicht darf. Er hat’s „verschrieen“. In einem Interview meinte er tatsächlich, sagen zu müssen: „Ich glaube, uns bleibt nichts anderes übrig, als sofort voll da zu sein, denn wir spielen gleich am Anfang gegen Frankreich, den Weltmeister … .Wenn wir nicht gut anfangen, kann es schnell vorbei sein. Die Gruppe zu überstehen, wäre schon ein Statement.“
Hätte meine Mutter das zu meinem Vater gesagt - oder umgekehrt -, wäre es um den Hausfrieden schlecht bestellt gewesen: Herbeireden der Katastrophe! Gefordert waren, ohne dass einer das Wort gekannt hätte, gut biblische apotropäische Riten. Sie wenden Unheil ab. Toni Kroos hat alles dafür getan, den Schaden weder fernzuhalten noch unwirksam zu machen. Ganz zu schweigen von Mats Hummels mit seinem ungeschickten Eigentor. Beide mögen froh sein, dass meine Eltern sie nicht mehr zur Rechenschaft ziehen können.
Stockfisch statt Burgunder
Da fällt der Greenpeace-Segler, der mit einer unverständlichen Botschaft gegen Dieselmotoren und Benziner ins Münchner Stadion krachte, eine Beleuchterin verletzte und technisches Gerät beschädigte, kaum noch ins Gewicht. Ihm selbst ist nichts passiert. Immerhin. Trotzdem ist meine Laune im Keller. Sprechen Sie mich vor Samstagabend bloß nicht an. Da spielt Deutschland gegen Portugal. Und offerieren Sie mir bis dahin keine Bouillabaisse, Macarons oder Bordeaux. Vielleicht esse ich danach wenigstens Bacalhau.