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„Das wird schwierig“, sagt mein Mann. „Die haben in der neuen Zusammensetzung noch kaum zusammengespielt“. Er meint die deutsche Nationalmannschaft. „Na und“, antworte ich. „Das geht den anderen nicht anders“.
Ich bin bei Freunden bekannt für meine filmreife Seelenverwandschaft mit Staatsanwälten. Verständnisinnig meint der mir Angetraute. „Überleg‘ doch mal: Automatismen einüben! Laufwege antizipieren! Sehr problematisch, wenn das im Training nicht passiert ist.“
Ich bleibe Mrs. Gnadenlos. „Unsere Jungs müssen das abrufen können. Bundesliga, Premier League, Primera Division, Serie A - alles, wo Nationalspieler sich herumtreiben, hat stattgefunden!“ Ich überlege, warum mich niemand als Bundestrainerin angefragt hat. Ich hätte die erforderliche Motivationskraft und wäre konsequent. Na gut. Was nicht ist, kann noch werden. Vielleicht braucht Hansi Flick für das Team einen Mental Coach.
Lieber siegen!
Denn geht es darum, die Ära Löw ordentlich zu Ende zu bringen. Warum er sich nicht vorher verabschiedet hat, fragen viele. Den Weg gleich frei gemacht für seinen Nachfolger. Ich finde es richtig, dass der Fußballlehrer aus dem Schwarzwald noch eine Schippe drauflegt. Er hat tolle Erfolge mit La Mannschaft gefeiert und üble Schlappen erlebt. Jetzt kann er für den krönenden Abschluss sorgen.
Klappt das, weil die Spieler sich für ihren Meistermacher nochmal richtig stark machen, dann zieht der Fußball-Guru zufrieden seiner Wege. Ist das Ergebnis nicht überragend, freut man sich auf Hansi Flick und darauf, dass er es besser macht. Und der Abschied vom Yogi fällt nicht so schwer. Eine ideale Lösung. Nur nicht für mich. Ich weiß, dass Niederlagen stärker machen. Aber ich habe keine Lust mehr drauf. Bitte Finale!