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Über das komplizierte Thema Erbbaurecht habe ich schon öfter hier im Blog gesprochen. Erbbaurecht heißt: Ich kaufe nur das Haus, nicht den Grund und Boden, auf dem es steht. Den pachte ich, vielleicht für 99 Jahre, vielleicht auch für immer oder für kürzer, je nachdem. Die Idee ist alt, sehr alt sogar, bekannt ist sie auch als Allmendegut.
In jüngster Zeit wird das Erbbaurecht wieder aktuell. Denn gerade Projekte, bei denen es um das gemeinschaftliche Wohnen und Arbeiten geht, haben oft wenig Geld. Manchmal reichen die Gelder und Kredite gerade dazu, ein altes Schulhaus zu kaufen. So wie in Bochum. Die ehemalige "Bertram-Grundschule" in Bochum-Leithe, in der Bertramstraße 6, soll zu einem Lebens- und Arbeitsort im Einklang mit Mensch und Natur umgebaut werden:"Bunter Block", so der Name der kleinen Genossenschaft.
Der Grund und Boden, auf dem die alte Schule steht, gehört jedoch nicht den Genossenschaftsmitgliedern, sie haben ihn gepachtet, von der Stiftung trias, sagt David Matthée, Vorstand Vermögensanlage im Videogespräch. Die Nobelpreisträgerin Elinor Ostrom, so erzählte er mir, habe die weit verbreitete These der „Tragik der Allmende“ wiederlegt und wissenschaftlich bewiesen, dass lokale Gruppen in Selbstorganisation und mit eigenen Spielregeln eben doch sehr gut in der Lage seien, Gemeingüter zu erzeugen und zu verwalten (Anmerkung: Ich kannte Elinor Ostrom nicht; Bildungslücke geschlossen; auch dafür ist dieser Blog gut)
Das Gespräch mit David Matthée hat mich mal wieder zum Nachdenken gebracht. Schließlich sind wir hier bei chrismon - und da geht es ja auch immer um Kirchen und Kirchgemeinden. Auch darüber reden wir in unserem Videogespräch. Wie immer freue ich mich, wenn Ihr mir Eure Bespiele schickt, vielleicht auch zum Thema: "Die Kirchen und ihr Land"?