Influencerin-Liste
Influencerin-Liste
Alba Giertz
Guter Einfluss
Nur Schminktipps, Styling und Fashion? Von wegen! Wir stellen Influencerinnen vor, die Roboter basteln, als Landwirtin arbeiten und vor Gericht für mehr Gleichberechtigung im Job streiten
Anika Kempf
Tim Wegener
Tim Wegner
Anika Kempf
29.08.2019

1. Nina Straßner: Die Jura-Mama

"Pimmelparaden", das ist so ein Lieblingswort von Nina Straßner – nicht nur weil sie weiß, dass sie damit provoziert, sondern auch, weil sie damit auf einen immer noch skandalösen Missstand hinweist: Väter haben es im Berufsleben leichter als Mütter. Einfach so, weil man Müttern im Job nichts zutraut - Väter dagegen haben ja die Frau, die ihnen den Rücken freihält, also sind Kinder kein Problem. Und deshalb veranstaltet die 38-jährige Rechtsanwältin, Mutter, Buchautorin, Ehefrau und Speakerin unter dem Namen "Elternkanzlei" Webinare, klärt dort auf über Chancen-Un-Gleichheiten bei Bewerbungsgesprächen und vertritt in Prozessen Frauen, die ihrer Meinung nach im Arbeitsleben benachteiligt werden. Sie hat Tausende von Followern auf Instagram, Facebook und ihrem Blog – eine echte Influencerin halt: für die Gleichberechtigung von Vätern und Müttern, ob  im Beruf oder zu Haus.

Dorothea Heintze

2. Ariana Baborie und Laura Larsson: Die Podcast-Königinnen

"Sie wohnen in Berlin. Sie machen was mit Medien. Sie sind Frauen. Drei gute Gründe, diesen Podcast nicht zu hören. Eigentlich ..."

So bewerben die beiden Radiomoderatorinnen Ariana Baborie und Laura Larsson ihren Podcast – aber natürlich ist das ironisch, pardon: mega-ironisch, gemeint. Die beiden Damen in oft fröhlicher Schnapslaune plaudern so vor sich hin, über Gott und die Welt und auch mal ein bisschen über Politik. Sie nehmen kein Blatt vor den Mund, so wie Herren beim Herrengedeck am Stammtisch eben auch. Beide lieben immer mal wieder den totalen Wortschwachsinn (in der Ausfall-Folge ist eine krank mit "Bauchi") und veralbern sich gern auch mal selbst: Laura im illegal vermieteten Apartment kotzend auf dem Klo in Los Angeles – das ist schon eine Show. Angeblich ist Herrengedeck der erfolgreichste Podcast Deutschlands. Mittlerweile gibt es ein Buch, und wenn die beiden live autreten, ist ausverkauft. Meeeega halt!

Herrengedeck anhören

Dorothea Heintze

3. Annika Ahlers: Die Erklärbäuerin

Landwirtschaft? Interessierte Annika Ahlers früher nicht. Nach dem Abitur arbeitet sie auf einer Pferde-Ranch in den USA. Weil der nächste Supermarkt weit entfernt ist, beginnt sie, Gemüse selbst anzubauen. Zurück in Deutschland will sie wissen, wo ihr Essen herkommt und welche Arbeit dahinter steckt. Sie beginnt ein Agrarstudium, macht dann aber doch lieber die praktische Ausbildung zur Landwirtin.

Heute ist sie Landwirtin aus Leidenschaft – und Erklärbäuerin auf Instagram: Denn Annika Ahlers weiß jetzt genau, wie viel Arbeit Ackerbau und Viehzucht machen.

www.erklaerbauer.de

Sarika Feriduni

4. Simone Giertz: Die Tüftlerin

Wer hat nicht schon immer einen Frühstücks-Roboter gebraucht? Oder einen Roboter, der beim Diskutieren im Internet hilft? Oder einen automatischen Zahnputzhelm?

Vermutlich niemand. Die Schwedin Simone Giertz erfindet trotzdem eifrig nutzlose Roboter - und erreicht damit zwei Millionen Follower auf Youtube.

Die als "Queen of shitty robots", also Königin der beschissenen Roboter, betitelte 28-Jährige hat sich vor ein paar Jahren selbst beigebracht, Roboter zu konstruieren, zu programmieren und zusammenzubasteln, um Alltagsroutinen zu vereinfachen. Meistens geht das gründlich schief, ist aber sehr lustig anzusehen.

In einem TED-Talk erklärte sie vor einem Jahr, warum ihr das Bauen sinnloser Maschinen geholfen hat, ihre Leistungsangst zu besiegen (mit deutschem Untertitel).

Dieses eingebettete Video wird von YouTube bereitgestellt.

Beim Abspielen wird eine Verbindung zu den Servern von YouTube hergestellt.

Dabei wird YouTube mitgeteilt, welche Seiten Sie besuchen. Wenn Sie in Ihrem YouTube-Account eingeloggt sind, kann YouTube Ihr Surfverhalten Ihnen persönlich zuordnen. Dies verhindern Sie, indem Sie sich vorher aus Ihrem YouTube-Account ausloggen.

Wird ein YouTube-Video gestartet, setzt der Anbieter Cookies ein, die Hinweise über das Nutzer:innenverhalten sammeln.

Weitere Informationen zum Datenschutz bei YouTube finden Sie in der Datenschutzerklärung des Anbieters unter: https://policies.google.com/privacy

Video abspielen

Michael Güthlein

5. Tabea Mewes: Die große Schwester

Bunt, lustig und ziemlich normal – so ist das Leben von Tabea Mewes und ihrem Bruder Marian, der das Downsyndrom hat.

"Ein Leben ohne ihn? Nicht vorstellbar", schreibt Tabea unter einem Foto von Marian. Auf Instagram zeigt sie Bilder aus ihrem Geschwisterleben

Sie erzählt von Vorurteilen, klärt auf und informiert über Inklusion. Ihr Ziel: zeigen, dass eine Welt ohne Menschen wie Marian nicht lebenswerter ist.

www.notjustdown.com

Sarika Feriduni

6. Madita Brauer: Die Handwerkerin

Das Outfit des Tages, auf Instagram kurz #ootd, ist bei Madita Brauer immer gleich. Statt #streetstyle gibt es #workwear, sprich: Arbeitsklamotten. Die 21-Jährige macht eine Ausbildung zur Anlagenmechanikerin, am Wochenende studiert sie Handwerksmanagement. Ihr Traum: eine Welt, in der es keine Frauen- oder Männerberufe gibt.

Sarika Feriduni

7. Celeste Barber: Das Anti-It-Girl

"So läuft doch niemand im wirklichen Leben herum!" oder: "Das ist doch keine natürliche Haltung", denkt man sich oft bei Hochglanzfotos von Stars und Sternchen im Netz oder Magazinen.

Dass da wirklich unmögliche Standards gesetzt werden, beweist die Australierin Celeste Barber immer wieder mit ihren Bildern und Videos auf Instagram. Sie parodiert Models und Schauspielerinnen, ist sich für nichts zu schade, zeigt sich selbst immer wieder ungeschminkt mit ihrem Durchschnitts-BMI-Körper in Unterwäsche – und nimmt sich auch gern mal selbst auf die Schippe.

Das gefällt nicht nur über sechs Millionen Followern auf Instagram, sondern auch den Promis selbst. Deshalb spricht sie in ihrem neuen Podcast "Celeste and her Best" darüber, was Stars jenseits des roten Teppichs machen.

Stefanie Spitzer

Die Kommentarfunktion ist nur noch für registrierte Nutzer verfügbar. Um einen Leserkommentar schreiben zu können, schließen Sie bitte ein Abo ab, schreiben Sie uns eine Mail an leserpost@chrismon.de oder diskutieren Sie auf Instagram, Facebook und LinkedIn mit.