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"Leto" erzählt von einem künstlerischen Aufbegehren zu einer anderen Zeit: In den frühen Achtzigern, noch vor der Perestroika, versucht die Band "Kino" in Leningrad Musik zu machen wie ihre Idole T.Rex, Iggy Pop oder David Bowie. Bei ihren Konzerten jedoch muss das sowjetische Publikum sittsam auf den Stühlen sitzen bleiben, jeden Text müssen die Musiker vorab der Zensur vorlegen. Als Gratwanderung zwischen Nostalgie und Aufarbeitung gelingt dem russischen Regisseur Kirill Serebrennikov ein markantes Porträt einer vergessenen Zeit. Zensur heute sieht anders aus als damals: Serebrennikov selbst wurde während der Dreharbeiten zu "Leto" festgenommen und unter Hausarrest gestellt – wegen angeblicher Veruntreuung von Geldern, tatsächlich aber wohl eher wegen seiner liberalen und Kreml-kritischen Haltung.
Regie: Kirill Serebrenikov. Buch: Mikhail Idov, Lily Idova, Kirill Serebrennikov. Mit: Teo Yoo, Roma Bylik, Irina Starshenbaum. Länge: 128 Minuten. FSK: ab 12 Jahre. Ab 8. November im Kino.