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Das US-amerikanische Entschädigungswesen mit seinen gigantischen Summen für Opfer von Unfällen oder Verbrechen ist bei uns fast schon ein Mythos. Hinter vielen der bekanntesten Fälle der letzten Zeit – 9/11, die Explosion der Bohrinsel Deepwater Horizon im Golf von Mexiko, das Bombenattentat beim Bostoner Marathon – steht der Anwalt und Mediator Kenneth Feinberg. Die Dokumentaristin Karin Jurschik porträtiert ihn bei seiner Arbeit. Dabei ist sie als Filmemacherin erfahren genug, sich von seinem Charisma nicht über Gebühr einwickeln zu lassen. So bekommen auch einige Kritiker eine Stimme: Menschen, die Feinbergs Methodik angreifen und sich ungerecht behandelt fühlen. Ob zu Recht oder Unrecht, will und soll der Film dabei nicht beantworten. Er schafft viel Wichtigeres: Über die filmische Auseinandersetzung mit der Tätigkeit und Persönlichkeit des US-Juristen stellt er einige zentrale Fragen zu nur scheinbar abstrakten Prinzipien auch unserer Gesellschaft.
Regie: Karin Jurschik. Buch: Karin Jurschick, Birgit Schulz. Mit: Kenneth Feinberg. FSK: ab 16, ff. Ab 8. Februar.