Nun fordert die Berliner SPD-Politikerin Sawsan Chebli, das Pflichtprogramm für Integrationskurse zu erweitern: um den Besuch einer Gedenkstätte in einem ehemaligen Konzentrationslager. Josef Schuster, Vorsitzender des Zentralrats der Juden, ergänzte, auch für Schüler höherer Klassen sollte ein solcher Besuch verbindlich sein.
Wir müssen uns der Geschichte stellen
Eine gute Idee. Der Massenmord an den europäischen Juden, an Roma, Osteuropäern, politischen Dissidenten und anderen ist die Schattenseite deutscher Identität. Wir Deutsche müssen uns ihr stellen, Alteingesessene wie Neuzuwanderer. Auch rechten Straftätern, Hasskommentatoren im Internet und Absendern von Hassmails wären solche Besuche nahezulegen – einzeln, nicht in Gruppen. Ihnen sollte in Gedenkstätten vor Augen geführt werden, wohin ihr Hass führt. Ihnen sollte klar werden, dass auch sie unter die Räder kommen können in einem Staat, der nur von Hass getrieben ist. Man kann eine solche Besuchspflicht nur begrüßen. Für alle Deutschen, nicht nur für werdende und nachwachsende.