Nürnberg (epd). Drei Viertel der Geflüchteten im Hartz-IV-Bezug haben nur unzureichende Deutschkenntnisse, fast zwei Dritteln fehlt ein beruflicher Bildungsabschluss, wie aus einer am Dienstag veröffentlichen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg hervorgeht.
Ein vergleichsweise geringes Durchschnittsalter und eine gute gesundheitliche Verfassung sowie eine hohe Motivation seien dagegen günstige Rahmenbedingungen für die Arbeitsmarktintegration. Befragt wurden im Jahr 2016 rund 500 Geflüchtete aus Syrien und dem Irak, die nach dem Abschluss ihres Asylverfahrens Arbeitslosengeld II erhielten.
Große Unterschiede bei der Bildung
Die Befragungsergebnisse zeigen nach den Angaben eine deutliche Polarisierung bei der Bildung der Geflüchteten: Einerseits haben 24 Prozent keinen Schulabschluss, andererseits verfügen 51 Prozent über einen Schulabschluss, der mit der deutschen Fachhochschulreife oder Hochschulreife vergleichbar ist. Auch bei den beruflichen Abschlüssen der Flüchtlinge zeige sich diese Spreizung: 64 Prozent verfügen nicht über einen beruflichen Abschluss, 27 Prozent besitzen jedoch einen Hochschulabschluss. Insgesamt gebe es zwischen Männern und Frauen keine wesentlichen Unterschiede bei der schulischen und beruflichen Bildung, hieß es.
Laut Studie steht bei den Beratungs- und Vermittlungsangeboten der Jobcenter der Abbau von Sprachdefiziten an erster Stelle. 86 Prozent der Geflüchteten wurden vom Jobcenter einen Integrations- oder Deutschkurs angeboten. Fast alle Personen (98 Prozent), die ein solches Angebot erhielten, haben einen entsprechenden Kurs besucht.