chrismon: Wovon erzählt Ihr Film?
Julia Peters: Von Menschen, die unsere Nachbarn sein könnten. Die zwar in einer anderen Kultur aufwuchsen, aber gar nicht so weit von uns entfernt sind, wie man manchmal denkt.
Wie fanden Sie die drei Chöre für Ihr Porträt?
Ich kannte meine Protagonisten aus dem Neema-Chor schon länger. Sie wohnen mitten in der Savanne und kämpfen sich mühsam durchs Leben. Ich finde es faszinierend, wie sie für diese Chormusik brennen und alles tun, dass dieser Chor am Leben bleibt. Den Cantate-Chor und den Kanaani-Jugendchor habe ich dort kennengelernt.
Julia Irene Peters
Gehören Chöre zur tansanischen Kultur?
Die Menschen dort wurden vor etwas mehr als 100 Jahren lutherisch missioniert. Die Missionare haben von Anfang an Chöre gegründet und die Leute über die europäische Kirchenmusik erreicht.
Was sagen Ihre Protagonisten zur Liedauswahl „Ein feste Burg ist unser Gott“?
„Es ist von Martin Luther, den kennen wir.“ Den Chorwettbewerb gibt es seit über 60 Jahren, und da singen sie als Pflichtlied meistens einen deutschen Choral – um die Choräle bekannter zu machen, damit dieses Lied dann im Gottesdienst gesungen werden kann.
Singen sie nicht lieber eigene Lieder?
Nicht unbedingt. Die Leute können ja nicht wie wir durch die Welt reisen. Und das Bedürfnis, etwas zu lernen, ist dort extrem hoch.
Wie wird Ihre Deutschland-Tour?
Wir bringen den Jugendchor aus dem Film für eine Konzert-Kino-Tour hierher: nach Frankfurt, durch Bayern, in Thüringen sind wir beim „Kirchentag auf dem Weg“. Dann singt der Jugendchor in Wittenberg auf der Reformationsausstellung.