Einige Gebäude stammen aus der romanischen Epoche, andere sind frühgotisch oder 300 Jahre altes Fachwerk. Die klösterlichen Traditionen in Niedersachsen reichen ins 9. Jahrhundert zurück. Während der Reformation wurden viele Klöster aufgehoben, Mönche und Nonnen vertrieben. Im Kloster Marienberg bei Helmstedt siedelte sich 1862 und erneut 1989 ein evangelischer Frauenkonvent an. Er übernahm die traditionelle Herstellung von liturgischen Gewändern und Stoffen und pflegt sie bis heute.
Auch im Kloster Medingen konnte sich, nach einigem Ringen, ein evangelisches Frauenstift etablieren, das die mittelalterlichen Handschriften der Vorgängerinnen hütet. Die Dichte evangelischer Konvente ist in Niedersachsen sehr hoch. Sie führen die in den katholischen Klöstern entstandenen alten Traditionen fort, ohne dass die Frauen ein Gelübde ablegen. Für die Aktion „kloster-mahl-anders“ öffnen sie sich den Besuchern. Bei Führungen, unter anderem zum Thema „Konvent und Reformation“, oder zu Andachten bei Kerzenlicht, zum Beispiel in der romanischen Basilika von Marienberg, gewähren sie Einblick in ihren individuellen Werdegang.