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Gibt’s Arbeit? Jeden Morgen versucht die 21-jährige Sarmila für einen Tageslohn an Baustellen anzuheuern, und irgendwo hat sie fast immer Erfolg. Dann schleppt sie Steine, Sand und Zement, wie viele Frauen in den Armenvierteln von Nepals Hauptstadt Kathmandu. Ihr Mann tut das Gleiche. Und ihre Söhne, drei und anderthalb Jahre alt? Ohne das Frauennetzwerk Chhimeki würden die Kinder wohl allein in der dunklen, feuchten Hütte bleiben, vielleicht hinter verschlossenen Türen, damit sie nicht verloren gehen in der Millionenstadt. So aber besuchen sie für etwa 50 Cent pro Tag eine Krabbelstube, sind dort nicht nur unter Aufsicht, sondern kriegen auch genug zu essen.
2004 begann das Schweizer Hilfswerk Terre des Hommes Lausanne (TdH) in Kathmandu ein Netzwerk aus ehrenamtlichen Nachbarschaftshelferinnen aufzubauen, um Säuglinge und Kleinkinder vor Unterernährung zu schützen. Die Freiwilligen berieten die Mütter zu Hause, produzierten selbst Babynahrung, gründeten sechs Krabbelstuben. Ein Erfolgsmodell: Heute sind fast 500 Freiwillige und vier Angestellte dabei. Doch seit TdH sich 2012 zurückzog, kämpft Chhimeki immer wieder neu ums Überleben.