Erstens, Gauck hat ausdrücklich bekräftigt, dass er die Absicht dieses Satzes teilt: Wir nicht-muslimische Deutsche sollen „bitte einmal tief durchatmen“ und uns der Wirklichkeit öffnen, dass in diesem Lande nun einmal viele Muslime leben. Gauck teilt also auch die beabsichtigte Provokation, die in Wulffs Aussage lag.
Zweitens, Gauck hat ausdrücklich bekräftigt, dass Beheimatung nicht durch Geburt entsteht. Jemand ist dadurch in Deutschland beheimatet, dass er gern im Land ist, „auch weil er hier Rechte und Freiheiten hat, die er dort, wo er herkommt, nicht hat.“ Migranten, die unsere Rechte und Freiheiten schätzen, sind ein Teil von Deutschland. Alle Islamophoben, die sich über Gaucks angebliche Distanzierung freuen, sind herzlich eingeladen, sich in gleicher Weise auch über diese Aussage zu freuen.
Drittens, Ein-Satz-Formulierungen über Zugehörigkeit seien immer problematisch, sagte Gauck, besonders wenn es um heikle Dinge wie Religion gehe. Das ist kaum von der Hand zu weisen. Denn welchen Islam könnte Christian Wulff gemeint haben? Die Bezeichnung „Islam“ kann nämlich sowohl der Salafist für sich in Anspruch nehmen, der gegen westliche Werte zu Felde zieht – wie auch die Alevitin, die schon immer für Freiheit und Gleichberechtigung kämpfte. Also nicht der Islam, wohl aber Muslime gehören zu Deutschland. Gauck ist genauer mit seinen Formulierungen als Wulff. Schön, dass er dies also auch richtig gestellt hat.
Viertens hat Gauck zwar auch gesagt, er könne auch diejenigen verstehen, die fragen: „Wo hat denn der Islam dieses Europa geprägt, hat er die Aufklärung erlebt, gar eine Reformation?“ Er kann diese Frage-Steller auch deshalb verstehen, weil er selbst ein Anhänger von Aufklärung und Reformation ist. Aber er hat gerade nicht gesagt, dass er den Islam für rückständig hält. Gauck ätzt nicht mit bösen Urteilen. Seine Stoßrichtung ist entgegengesetzt: „Der Islam“, welcher auch immer, habe das Potential sich zu verändern. (Übrigens: Ebenso hat ja wohl hoffentlich auch „das Christentum“, welches auch immer, das Potential, sich zum Besseren verändern.) Genau deshalb sind die beiden Nachsätze so wichtig: „Dafür habe ich Verständnis, solange das keinen rassistischen Unterton hat.“ Und: „Ich bin hoch gespannt auf den theologischen Diskurs innerhalb eines europäischen Islam.“
Soweit der Bundespräsident.
Was auch immer über „den Islam“ alles gesagt wird: Wir sollten nicht vergessen, dass unser Islambild vor dem 4. November 1979, als iranische Studenten die US-Botschaft in Teheran stürmten, ein überwiegend friedliches war: geprägt von den Erzählungen aus 1001 Nacht, von Johann Wolfgang von Goethes West-östlichem Diwan, Friedrich Rückerts Koranübersetzung und Karl Mays Reiseerzählungen durch den Orient.
Dem Einfluss der islamischen Welt haben wir seit dem Mittelalter auch viel Gutes zu verdanken: das Papier, den Kompass, Bewässerungssysteme in der Landwirtschaft, Straßenbeleuchtung in Städten, die arabischen Zahlen einschließlich der Null, die Algebra, Schriften des Aristoteles und so weiter. Vieles davon kam aus Indien oder China, die Araber haben es nur weitergereicht. Und es war auch nicht „der Islam“, der diese technischen Fortschritte erzielte. Auch hier sollte man genau sein: Muslime verhalfen einst auch wegen ihrer Religion der Gelehrsamkeit im Mittelmeerraum zu neuer Blüte.
Erst die starke Ausbreitung des politischen Islam Ende der 1970er Jahre beförderte das Bild vom aggressiven Islam. Dieses Bild kann ebenso schnell aus unserer Vorstellungswelt wieder verschwinden wie es hinein kam. Äußerungen wie die (etwas unpräzise) von Christian Wulff und wie die (semantisch deutlich präzisere) von Joachim Gauck können der großen Mehrzahl der friedlichen Muslime zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen. Und langfristig können sie dafür sorgen, dass wir den Islam zu Recht wieder für eine friedliche Religion halten – und vielleicht auch gerne als einen Teil von Deutschland.
Deutschland und der Islam
Sehr geehrter Herr Weitz, herzlichen Dank für diesen Artikel. Ein solcher Artikel gehört eigentlich über alle Agenturen verbreitet.
Es ist gut und auch sehr wichtig, dass Bundespräsident Gauck den Satz seines überforderten Vorgängers richtig gestellt hat. Ich hatte es schon nach der Rede von Herrn Wulff formuliert: Der Islam ist Realität in Deutschland. Und diese Realität ist geschützt durch Artikel 4 Grundgesetz.
Es geht doch wohl um die Frage, ob der Islam die deutsche Geschichte
historisch geprägt hat. Und diese Frage möchte ich mit einem klaren
"Nein" beantworten.
Spuren des Islam gibt es in Deutschland schon seit dem Mittelalter.
Wer wollte das bestreiten. Und er ist schon immer aggressiv aufgetreten.
Daraus aber nun abzuleiten, diese Spuren hätten die Geschichte in
Deutschland oder auch in Europa "geprägt", erscheint mir denn doch
eine gewagte These.
In einer Zeit, in der besonders von der islamischen community,
besonders vehement Religionsfreiheit eingefordert wird (als wenn es
die in Deutschland nicht gäbe), in einer Zeit, in der ein Minarett zum
Menschenrecht hochstilisiert wird, in einer Zeit, in der das Symbol der
Christenheit immer mehr in Verruf gerät und eine muslimische
Ministerin verlangt, das Kreuz aus öffentlichen Räumen zu entfernen,
sollten wir die christlich-ethischen Werte, die unser Land ja nun wirklich
geprägt haben und die in unserer Verfassung verankert sind, nicht
leichtfertig aufs Spiel setzen sondern mit aller Kraft, wenn nötig auch
mit besonderem Nachdruck, verteidigen.
Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Niemeyer
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In Deutschland muss der Islam die Menschenrechte anerkennen!
Ich finde, es sollte nicht gefragt werden, ob, sondern welche Form des Islam, aber auch – fairerweise – natürlich des Christen- und Judentums in Deutschland geduldet werden sollte. Denn noch immer haben diese drei monotheistischen Religionen ihren kriegerischen Absolutheitsanspruch nicht abgelegt, der bisher schon zu sehr vielen Millionen von grausamsten Ermordungen geführt hat!
Falls Deutschland wirklich ein Rechtsstaat ist, der dem Frieden verpflichtet ist, sollte hier allen islamischen, christlichen und jüdischen Vereinigungen eine Frist bis Jahresende gesetzt werden, offiziell auf jeglichen Absolutheitsanspruch zu verzichten und die Menschenrechte anzuerkennen – andernfalls sollte die betreffende Vereinigung verboten werden!
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Nachdrückliche Verteidigung und Verbotsantrag
Autor des folgenden Beitrages ist Iwan der Schreckliche. Gerhard Niemeyer schrieb am 1. Juni 2012 um 17:36: "sollten wir die christlich-ethischen Werte......., wenn nötig auch mit besonderem Nachdruck, verteidigen." Am 4. September 2009 wurden die christlich-ethischen Werte bei Kunduz nachdrücklich verteidigt. Wenn ich Sie richtig verstanden habe, lieber Herr Niemeyer, möchten Sie auch im Inneren der BRD den Verteidigungsfall gegen den "schon immer aggressiv" auftretenden Islam ausrufen. Was schlagen Sie denn im Einzelnen vor? ____________________________________ Gast schrieb am 1. Juni 2012 um 23:37: "Denn noch immer haben diese drei monotheistischen Religionen ihren kriegerischen Absolutheitsanspruch nicht abgelegt, der bisher schon zu sehr vielen Millionen von grausamsten Ermordungen geführt hat!" Es ist durchaus zutreffend, dass dort, wo tüchtig geglaubt wird, gute Voraussetzungen für reichlich fließendes Blut gegeben sind. Es wäre allerdings zu klären, warum das so ist. Eine zutreffende Erklärung, geeehrter Herr Gast, würde allerdings nicht bei Ihrem Vorschlag landen, die Kirchen vom Staat verbieten zu lassen. Der theoretische Absolutheitsanspruch des Glaubens ist matt gegenüber der tatsächlichen Gewaltausübung der modernen Staaten, auch und insbesondere der Rechtsstaaten. Und die wissen sehr wohl, was sie am Glauben ihrer Mannschaft haben. Im Falle des Einwanderungslandes BRD muss eben die bevorzugte Pflege des christlichen Glaubens der Eingeborenen ergänzt werden um eine ebenso zweckdienliche Behandlung des Glaubens der Arbeitsimmigranten. Die dazu passenden goldenen Worte sprechen die jeweiligen Bundespräsidenten. Auch dazu wurde die Repräsentanz von Macht geschaffen. Und wenn die dann noch von einem leibhaftigen Herrn Expfarrer verkörpert wird, kann diesbezüglich nichts mehr schief gehen.
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Migration...
Wichtiger noch als die mehr oder weniger präzise Semantik des ehemaligen Bundespräsidenten Wulff und des amtierenden Joachim Gauck, scheint mir im Zusammenhang Deutschland und Islam, der völlig unverzeihliche, und zugleich peinliche politische und literarische Ausrutscher eines Sarrazin ! Auf dass der friedliche Gedanke vor dem aggressiven in den Köpfen aller zuerst sich rege, betone ich kämpferisch . -----------------------------
Allerdings verstehe ich die Frage derjenigen nicht, die Fragen, "Wo hat denn der Islam Europa geprägt?" Ich verstehe auch nicht, weshalb man der Religion eine so starke Vormachtstellung einräumt, auch mag ich die Tendenz der Vermischung der Kulturen und Vereinnahmung durch Religionen nicht. Ich frage vielmehr danach, was der mögliche Grund für die Flucht in die Religion ist. Es ist eine Projektion der sozialen Probleme auf die Religion: Migration und Heimatlosigkeit. Und ich glaube nicht, dass Vorurteile so schnell aus den Köpfen der Menschen verschwinden können, wie es Herr Weitz gerne hätte, aber es ist wünschenswert.
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Nachdrückliche Verteidigung und Verbotsantrag
Antwort zu „Nachdrückliche Verteidigung und Verbotsantrag“
Zitate zu verkürzen ist nie gut und im vorliegenden Fall auch falsch. Denn im unterschlagenen Teil des Zitats liegt die Antwort. Richtig heißt es „sollten wir die christlich-ethischen Werte, DIE UNSER LAND JA NUN WIRKLICH GEPRÄGT HABEN UND DIE IN UNSERER VERFASSUNG VERANKERT SIND, NICHT LEICHTFERTIG AUFS SPIEL SETZEN SONDERN MIT ALLER KRAFT, wenn nötig auch mit besonderem Nachdruck, verteidigen.“ Sie werden mich vermutlich auch weiterhin vorsätzlich falsch verstehen. Daher nur soviel: Nach meinem Verständnis wird in Afghanistan versucht, die Menschenrechte durchzusetzen. Das ist zwar nur zum Teil gelungen, aber einige Eregebnisse, vor allem bei den Rechten der Mädchen und Frauen, können verzeichnet werden.
Die Unterstellung mit dem Einsatz der Bundeswehr empfinde ich als solchen Unsinn, dass ich es ablehne, näher darauf einzugehen. Zur Religion mögen Sie stehen wie sie wollen. Ihre Meinung ist durch Artikel 5 Grundgesetz geschützt. Genau so, wie z.B. auch der Islam durch Artikel 4 Grundgesetz geschützt ist.
Und von den christlich-ethischen Werten profitieren alle Menschen, die in unserem Land wohnen. Auch die Muslime.
Freundliche Grüße Gerhard Niemeyer
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Mit Nachdruck verteidigen
Ich hoffe, ich zitiere den Gast genügend lang: "„sollten wir die christlich-ethischen Werte, DIE UNSER LAND JA NUN WIRKLICH GEPRÄGT HABEN UND DIE IN UNSERER VERFASSUNG VERANKERT SIND, NICHT LEICHTFERTIG AUFS SPIEL SETZEN SONDERN MIT ALLER KRAFT, wenn nötig auch mit besonderem Nachdruck, verteidigen.“ Sie werden mich vermutlich auch weiterhin vorsätzlich falsch verstehen. Daher nur soviel: Nach meinem Verständnis wird in Afghanistan versucht, die Menschenrechte durchzusetzen."
Das ist gerade die Crux mit den so gepriesenen christlich-ethischen Werte: seit Jahrhunderten werden sie mit Schwert, Gewehr und ähnlichem "besonderen Nachdruck" durchgesetzt. So haben sie leider (!) unser Land geprägt.
Wann dringt es bis zum letzten Menschen durch, dass man Werte nicht "mit aller Kraft" durchsetzt? Schon gar nicht in fremden Ländern und Kulturen. Besser wäre es, wenn wir "mit aller Kraft" für den Frieden eintreten würden.
Im GG ist nicht verankert, dass wir unsere Werte "mit aller Kraft" in aller Welt durchsetzen, sondern im Gegenteil: es steht unter Strafe, Art. 26. Aber das juckt kaum jemand. Als Waffenexporteur verdienen wir prächtig. Dieser Preis ist den Regierenden wichtiger als jeder Wert.
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Wie den Islam im Inneren bekämpfen?
Autor des folgenden Beitrages ist Iwan der Schreckliche. Gerhard Niemeyer schrieb am 3. Juni 2012 um 20:17: "Denn im unterschlagenen Teil des Zitats liegt die Antwort." _____________ Das ist nicht der Fall. Meine Frage war, wie die Ihrer Meinung nach mit Nachdruck nötige Verteidigung der christlich-ethischen Werte in der BRD erfolgen soll. Dass diese ganz oben im Wertehimmel verankerten Werte das Leben von gewöhnlichen Habenichtsen wie auch reichen Knöpfen gleichermaßen prägen und in der Verfassung stehen, habe ich nicht bestritten. Das ist aber keine Antwort auf meine Frage. Wenn der Islam eine Bedrohung dieser Werte darstellt, würde mich interessieren, welche Verteidigung Ihnen vorschwebt. ________________________ Zitat: "Nach meinem Verständnis wird in Afghanistan versucht, die Menschenrechte durchzusetzen." In der Tat. Da bin ich ganz ihrer Meinung. Die zahlreichen Leichen, die dabei anfallen, könnten ein Anlass sein, darüber nachzudenken, was es mit den Menschenrechten auf sich hat. Und im Zuge dieser Überlegungen könnte man sich auch über die christlich-ethischen Werte ein Bild machen und ein Urteil fällen.
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Diskussion und Einlassung
@Gerhard Niemeyer, 3. Juni 2012 - 20:17
Man sollte sich nicht "zu schade sein" , auf Diskussionen einzugehen, in denen es darum geht, falsche Sachverhalte klar zu stellen, denn wenn eine falsche Meinung sich breit macht, so ist sie in der Lage alles Positive zu unterhöhlen, wie "der stete Tropfen, der den Stein höhlt" ! Das sollten Sie dabei bedenken, und mit ihrer hochgeschätzten Meinung nicht hinterm Berg halten. Es ist nicht mehr an der Zeit, all zu viel Ehrenhaftigkeit in D. vorauszusetzen. -------------------------
PS: Und noch etwas wichtiges gebe ich hier an Alle zu bedenken: persönliche Duelle sind hier nicht das Ziel , im Gegenteil, es ist eine Chance, sich über solche störenden persönlichen Ressentiments zu stellen, im Interesse der eigenen Überzeugungen, insofern sie von allgemeinem Interesse sind, oder es werden können. Es ist wohl nicht leicht, aber notwendig, denn jeder kennt den Spruch: "Der Mensch denkt, und Gott lenkt. " Das führte schon im vergangenen Jahrhundert die Menschen drastisch in die Irre.
Sie schreiben ferner "Nach meinem Verständnis..." , doch bedeutet das nur EINE Meinung, und zwar aus einem beschränkten persönlichen Blickwinkel, was sehr wenig über den tatsächlichen und objektiven Sachverhalt aussagt, von politischen Interessen ganz zu schweigen. Eine Meinung ist somit nur ein geringer Teil des ganzen komplexen Geschehens. Wer glaubt, ein instrumentalisierter Gottesbegriff, vertritt den christlichen Gott, oder seine Werte, der irrt sich gewaltig, und "christliche und ethische Werte" im Rechtsstaat führen zur Übertretung dieser Werte, also zur Rechtfertigung der Gottlosigkeit in unserer Welt. Kein Grund daher, den Glauben an Gott auf den Glauben in den Rechtsstaat zu projizieren. Ich will damit sagen, dass nur ein klarer Verstand, Glaube und Politik trennen kann, weil Politik und Glaube nicht zusammen gehören. Gott existiert in der Vorstellung, als geistige Idee, Politik ist real. Die Vorstellung, ein instrumentalisierter Gott ist ein guter Gott, führt in die Irre.
Vielleicht wird auch die "Unterstellung" , von der Sie schreiben, auf diesem Hintergrund verständlich, denn es wird ersichtlich, dass die Kommunikation über dieses Medium, Forum, Internet , lückenhaft ist. Ich finde, wir sollten persönliche Meinungen nicht so sehr auf die Goldwaage legen, aber sie zumindest ernst nehmen, und eine gewisse Verständigung suchen, ohne Feindbilder oder Vorurteile, zu pflegen. Wenn man halt diese Plattform hier schon aufsucht...Mfg Gabriell
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Diskussion und Einlassung
Muss ich mich jetzt entschuldigen, dass ich nicht die ganze Zeit vor dem Rechner sitze und auch noch andere Interessen und Termine habe? Werde ich nicht tun.
Zitat:"Wer glaubt, ein instrumentalisierter Gottesbegriff, vertritt den christlichen Gott, oder seine Werte, der irrt sich gewaltig, und "christliche und ethische Werte" im Rechtsstaat führen zur Übertretung dieser Werte, also zur Rechtfertigung der Gottlosigkeit in unserer Welt. Kein Grund daher, den Glauben an Gott auf den Glauben in den Rechtsstaat zu projizieren."Zitatende
Nach IHRER Meinung irre ich mich also gewaltig. Wenn aber die „christlich-ethischen Werte“ nichts mehr gelten, was gilt dann?
Sie fragen, wie ich diese Werte verteidigen will. Ich bin gerade dabei, während ich diese Zeilen schreibe. Ich meine mit „verteidigen“ also keinesfalls irgendwelche Gewaltpotentiale. Mit dem „instrumentalisierten“ Begriff benenne ich die Werte des Neuen Testaments der Bibel. Und diese Werte sind ja nun so falsch auch nicht. Jesus Christus hat Liebe nicht nur gepredigt, er hat Liebe gelebt.
Ich bin mir aber auch bewusst, dass ich diese Werte einem Atheisten, als den ich Sie einschätze, nicht näher bringen kann.
In Deutschland gilt die Trennung von Staat und Kirche. Und im Gegensatz zu islamischen Staaten (auch der Türkei) wird sie auch praktiziert. Daran ändert übrigens auch das Verfahren nichts, dass die Finanzämter (übrigens kostenpflichtig) die Kirchensteuer einziehen.
Wenn mein Verständnis nicht Ihr Verständnis ist …........nun denn.
„Nach meiner Meinung“ (und die können Sie akzeptieren oder es bleiben lassen) ist es gut, das unser Grundgesetz und damit unsere Gesetze auch den christlich-ethischen Werten beruhen. Im Gegensatz dazu sind die islamischen Werte wohl kaum erstrebenswert.
Und um auch das noch zu sagen: Ich gebe meinen Verstand keinesfalls an der Kirchentür ab, sondern sehe eine Aktionen der Kirche(n) durchaus kritisch. Was aber spätestens seit Martin Luther weitgehend überwunden ist, sind die Verfehlungen der römischen Kurie und des Klerus.
Im übrigen bin ich gegen eine Diskussion um der Diskussion willen. Weitere Beiträge sind von mir also nicht mehr zu erwarten.
Mit freundlichen Grüßen Gerhard Niemeyer
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Nachpfingstliche Sprachverwirrung/dazu Anmerkung der Redaktion
Autor des folgenden Beitrages ist Iwan der Schreckliche. Gerhard Niemeyer schrieb am 6. Juni 2012 um 12:53: "einem Atheisten, als den ich Sie einschätze". Verehrter Herr Niemeyer, hier sitzen Sie einer Spezialität dieses chrismon-Leserkommentarwesens auf. Der Beitrag vom 5. Juni 2012 um 19:19, auf den Sie mit Engagement antworteten, stammt nicht vom Forumsatheisten Iwan dem Schrecklichen, sondern vom durchaus nicht ungläubigen Produktionsduo oder auch Einzelautor Gabriell. Dass dies nicht sofort an einer Formalie erkennbar ist, liegt daran, dass in diesem wie auch einigen anderen Threads alle Kommentarschreiber als Gast in der Titelzeile erscheinen. Es gibt jedoch auch andere Threads, wo die gewählten Nicks angezeigt werden. Ob das vom zuständigen Redakteur oder vom technischen Forumsbetreuer abhängt, weiß ich nicht. Der Verwirrung dient es auf jeden Fall. Sogar noch bevor der Islam und die bundespräsidialen Worte ins Spiel kommen.
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Anmerkung der Redaktion dazu: Liebe Kommentarschreiber - Sie haben jederzeit die Möglichkeit, statt "Gast" auch einen anderen Namen, am liebsten der echte Name, einzugeben. Auch uns als Redaktion wäre dies viel lieber- wir wollten aber keine Zwangsangaben einfordern. Entscheiden Sie selbst.
Mit freundlichem Gruß
Ihre chrismon.de Redaktion
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Verwirrung hoch zwei
Die Redaktion merkte an: "Sie haben jederzeit die Möglichkeit, statt "Gast" auch einen anderen Namen, am liebsten der echte Name, einzugeben." Dann erscheint in den von mir erwähnten Threads, diesem z.B., trotzdem "Gast" in der Titelzeile. Ich habe im Feld "Ihr Name" wie immer "Iwan der Schreckliche" angegeben, werde aber in "Gast" umgetauft. Offenbar alle anderen Kommentatoren auch. Wäre es vielleicht denkbar, dass auf den Bildschirmen der Redaktion andere Textzeilen erscheinen als bei den gewöhnlichen Internetbenutzern? Forumstechnik kann tückisch sein....
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Antwort auf "Sprachverwirrung"
Die " Sprachverwirrung " deutet aber an, wie flüchtig manche Beitragschreiber lesen, und wie gerne statt auf die sachliche Thematik einzugehen, der VERMEINTLICHE , davon gehe ich aus, emotionale Inhalt aufgegriffen wird ! Ich finde, da darf jeder, der sich äußern möchte, gerne etwas sorgfältiger mit den Inhalten der Beiträge umgehen, und Achtung voreinander muss eigentlich nicht eingefordert werden, ich setze sie voraus. @Iwan d.S. , Danke für die Richtigstellung der Identitäten :-), und - ich lege Wert auf Anonymität. mfg Gabriell
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Genesungsglückwünsche
Offenbar wurde das Forum vom besprochenen technischen Problem geheilt. Herzlichen Dank an alle Ärzte, Administratoren und fleißigen Beter! Hoffentlich hält der gute Zustand an!
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