- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können
Gewalt, Unterdrückung, zerbrochenen Familien im Westjordanland: „Sho Kman? - Was noch?“ heißt das Theaterstück mit dem das Freedom Theatre aus Jenin noch bis Ende Oktober auf Deutschlandtour ist. Die Schauspielstudenten sind während der Zweiten Intifada (2000-2005) aufgewachsen. In der Performance verarbeiten sie ihre Erlebnisse während der israelischen Besatzung im Norden des Palästinensergebietes.
„Sho Kman“ beschäftigt sich kritisch mit dem Begriff der Freiheit. Es zeigt den Kampf der Jugend: die Suche nach Identität gegen die Erfahrungen im besetzen Gebiet. Zuschauer erfahren von den Hoffnungen, Ängsten, Enttäuschungen der jungen Menschen in Jenin. Das fiktive Stück spiegelt die Gegenwart und Geschichte Palästinas wieder.
Trotz vieler Rückschläge wird weitergespielt
1988 eröffnete die Menschenrechtlerin Arna Mer-Khamis zwei Kinderhäuser in Jenin. Sie wollte den Kindern ihrer Stadt und des angrenzenden Flüchtlingslager eine Schulbildung ermöglichen. Ihre Arbeit wurde 1993 mit dem alternativen Nobelpreis belohnt. Mit dem Preisgeld gründete die das Freedom Theatre. 2002 wurde es von der israelischen Armee zerstört. Arnas Sohn Juliano Mer-Khamis baute das Theater 2005 wieder auf.
In seinen Werken forderte er Freiheit: die Unabhängigkeit von der israelischen Besatzung und von gesellschaftlichen Zwängen. Auch unter Palästinensern machte er sich damit Feinde. Im April 2011 wurde Juliano Mer-Khamis vor seinem Theater erschossen. Der oder die Mörder sind noch nicht ermittelt. Mit „Sho Kman? - Was noch?“ steht die Gruppe wieder auf der Bühne.
Der Regisseur und neue Direktor der Schauspielschule, Nabeel al Raee, entwickelte die Performance für ein internationales Publikum. Mit viel Körpersprache und wenig Worten zeigen die jungen Schauspieler aus Jenin, was Besatzung im Inneren von Menschen anrichtet. In ihrem eingeschränkten Alltag ist die Bühne der einzige Ort, an dem sie sich frei fühlen und ihre Erfahrungen künstlerisch ausdrücken.
Großes Lob
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können
Eine berechtigte Frage
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können