marja pirilä
19.09.2011

Dreimal durch die gleiche Prüfung gefallen, Statistik II, nach acht Semestern, das war’s mit dem Studium. Hui, ein blödes Gefühl ist das, eine Verknotung im Bauch. Wenn sie dran denkt, wie sie das Ergebnis bekam: „nicht bestanden“. Da kann man sich nur auf dem Bett zusammenrollen und dichtmachen. Einfach nicht hinschauen, wie alles auf dem Kopf steht. Kein Abschluss, kein Job, kein Geld, keine Zukunft? Na ja. Es hat ihr eh nie gefallen, dieses Wirtschaftsstudium, das die Eltern mehr wollten als sie selbst. „Da hast du mal ein gutes Einkommen.“ Dann ständig: „Wie lange brauchst du noch?“ Und: „Wir dürfen doch wohl fragen!“ All die Klausuren, die sie vor sich hergeschoben hat. Hat sich krankschreiben lassen oder war wirklich krank. Und jetzt? Endlich überlegen, was ihr gefällt. Schreinerin vielleicht? Jedenfalls: Nicht mehr reinreden lassen. Die Welt gerade rücken, vom Kopf auf die Füße.


Ein kleines Loch und ganz viel Licht: Die Fotografin Marja Pirilä hat den Raum in eine Camera obscura umfunktioniert