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Fehlerereignis? Blödes Kunstwort aus der Welt der EDV. Im echten Leben gibt es kein Fehlerereignis. Entweder es ereignet sich etwas – und zwar nach einem Zufallsprinzip, über dem Matheabiturienten lange schwitzen können. Googeln Sie mal „Ereignis“ und „Würfel“, dann verstehen Sie, mit welcher Wahrscheinlichkeit sich das Ereignis „Gerade Zahl“ einstellt. Man kann es nicht beeinflussen, das ist der Witz am Ereignis. Oder man macht einen Fehler. Dann muss man dafür geradestehen. Das ist natürlich lästig, drum schiebt man die Verantwortung gerne ab. Aufs Ereignis. Uups, ein Fehler! Die Stadtverwaltung hat Schmiergelder angenommen! Uups!
"Ereignis Darmstadt" - das steht da echt
Gern hilft das „Ereignis“ auch, eine Kulturveranstaltung aufzublasen. Würden Sie freiwillig nach Krefeld, Wadern oder Darmstadt reisen? Hm. Aber zum „Jahrhundert-Ereignis“ in Krefeld, zum „Anregungs- und Ereignismanagement“ nach Wadern oder zum „Ereignis Darmstadt“? Dieses Musikfestival „benennt ebenso die performative Dimension der aufgeführten Musik wie die Ereignishaftigkeit des gesamten Kontextes“. Steht da echt. Das kann man auch erwarten, dass was aufgeführt wird bei einem Konzert. Und dass was passiert.
Nun ist der Kontext derzeit besonders ereignishaft, auch bei chrismon. Wir haben das Heft ein bisschen umgeräumt. Aufgeräumt. Die Dimension verändert, wenn auch nicht die performative. Kommt vielleicht noch. Ach, gucken Sie selber. Andere Blätter nennen so was Relaunch, wir sagen bescheidener: Refresh. Ist auch Englisch, schon der erste Fehler. Wenn wir sonst noch was falsch gemacht haben, sagen Sie’s uns gern. Wenn Sie es schön finden, bitte auch.