Lifehacks für den Haushalt
Tim Wegner
11.03.2022

Finden Sie Hausarbeit supernervig? Brauchen Sie in diesen Zeiten dringend mal Ablenkung? Oder wollen Kurzweil verschenken? Alle drei Bedürfnisse erfüllt dieses Buch voller Tricks und Tipps. Klar, "Lifehacks", also Lebenskniffe, gibt es auch als Youtube-Videos. Aber da ist viel Schrott bei. Hier, in diesem Buch der Stiftung Warentest, finden sich dagegen überwiegend richtig gute Tipps – praktisch und umsetzbar. Die Rezensentin hat ihr angelaufenes Messingstövchen schnell, umweltfreundlich und noch dazu preiswert auf Hochglanz gebracht: indem sie Ketchup auftrug und ein paar Minuten einwirken ließ.

Quietschende Schuhe? Babypuder oder Backpulver unter die Einlegesohle. Bier soll schneller kalt werden im Kühlschrank? Nasses Küchentuch drumrum. Grillanzünder alle? Stattdessen eine geknetete Mischung aus Lippenpflegestift und Wattebausch. Oberteil rutscht vom Bügel? Gummibänder um die Bügelenden wickeln. Rasierschaumdose gibt nur noch Luft von sich? Haarconditioner ist ein hautfreundlicher Ersatz. Yogamatte kringelt sich an den Enden? Beim Einpacken immer erst zur Hälfte falten, dann aufrollen. Wasserhahn verkrustet? Kondom mit Essig und Wasser 1:3 füllen und über den Hahn ziehen, Gummiband dazu, 45 Minuten warten.

Annika Loeb, Eduard Timm: "Supertricks für den Haushalt". Stiftung Warentest, 14,90 Euro, 208 Seiten

So geht das 444 Tricks lang. Natürlich ist auch einiger umständlicher bis unsinniger Bastelkram dabei – etwa wie man aus der alten Lieblingstasse samt Untersetzer eine überdachte Vogelfutterstelle macht. Geschenkt. Ebenfalls geschenkt, dass das Buch nicht als Nachschlagewerk taugt. Dafür ist es bunt, frech betextet, witzig und macht gute Laune. Und das beim Thema Haushalt!

Produktinfo

Buchtipp – Annika Loeb, Eduard Timm: "Supertricks für den Haushalt".
Stiftung Warentest, 14,90 Euro, 208 Seiten

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Da kann ich den Autoren nur empfehlen, die Heimwerker in einem ländlichen Städtchen mal zu fragen, welche Tricks und Tipps sie denn nur für sich gefunden haben. Sie werden fündig. Z. B. einen kleinen (nicht mehr!) Tropfen Motoröl in den Dübel und die Schraube ist leichter rein und später wieder raus zu ziehen.

Vielleicht kann man ja auch seine fettigen Haare auskochen und mit dem Sud den Dübel einschmieren? Auf keinen Fall russisches Erdöl verwenden! Dieser Vorschlag wäre Verrat an der moralischen Aufrüstung des Volkes für den aktuellen Krieg. Und er würde somit bei der derzeitigen Ausrichtung der Leserkommentare unangenehm auffallen.

Max Zirom

Antwort auf von Max Zirom (nicht registriert)

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Hervorragend süffisant. Genau so gut, eine antiviral valide Masse, die rechtsdrehend alle links überholen kann. Kernseife, die man gegenläufig beidhändig verwendet.
Fettige Haare auskochen war mal für Dauerwellen. Hat sich nicht bewährt.

Antwort auf von Aul (nicht registriert)

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Die Technik, Dauerwellen zu legen, ändert sich im Laufe der Zeit. Unveränderlich und eindeutig hingegen ist die Reaktion des anständigen Bürgers und anständigen Gläubigen, wenn die Herrschaft zu den Waffen ruft, erst zu den ökonomischen, dann den richtigen: Mitmachen!

Die Nato kann sich da voll auf die hiesigen Kirchen verlassen. Und Putin auf den Patriarchen Kyrill und seine Schäfchen. Diese Dauerwelle hält.

Max Zirom