Dorothea Heintze Wohnhlage Immovilien
Netzwerk Immovielien e.V.
"Die Bodenpreisspirale unterbrechen"
Internationales Kapital bestimmt unseren Wohnungsmarkt. Jörn Luft vom Netzwerk Immovielien e.V. will Wohnen wieder bezahlbarer machen. Ein Videogespräch
Tim Wegner
30.06.2022

Geräde läuft in der ARD ein Feature meines Kollegen Christoph Twickel: Immobilienpoker - Die dubiosen Geschäfte eines Wohnungskonzerns. Als ich diese Sendung sah, packte mich mal wieder die Wut gegen die miesen Geschäfte von Bodenspekulanten.

Doch Wut ändert wenig - wichtiger sind Taten. Das Netzwerk Immovilien e.V. verknüpft gemeinwohlorientierte Projekte und ihre Macher*innen miteinander und schafft so ein politisches Bewusstein, eben auch für eine gerechtere Bodenpolitik.

Das Video-Gespräch mit dem Vorstand vom Netzwerk, Jörn Luft, hatte ich schon vor der Aussendung des Features geführt, doch wir besprechen die gleichen Fragen: Warum sind sogenannte Share Deals nicht verboten? Warum gibt es kein flächendeckendes Vorkaufsrecht für Städte und Kommunen? Wieso dürfen sich Privatleute oder Firmen am Boden bereichern und die Allgemeinheit zahlt dafür mit steigenden Mieten für Wohnen und Gewerbe? Warum gibt es kein Recht auf Einsicht in die Grundbücher? Ist in der Schweiz längst möglich...

Es steht in der Bibel und auch das Bundesverfassungsgericht hat mal entschieden: Die Erträge des Bodens sollen der Allgemeinheit zugute kommen. Jörn Luft bringt es auf den Punkt: "Boden darf kein Marktgut sein."

 

Hier noch der Link zu dem im Gespräch und in der Bildunterschrift erwähnten Projekte, in Berlin Exrotaprint  und in Bochum die  KoFabrik. Jörn Luft ist nicht nur Vorstand im Netzwerk Immovielien e.V. sondern auch bei der Stiftung Trias.

Kolumne

Dorothea Heintze

Wohnen wollen wir alle. Bitte bezahlbar. Mit Familie, allein oder in größerer Gemeinschaft. Doch wo gibt es gute Beispiele, herausragende Architekturen, eine zukunftsorientierte Planung? Was muss sich baupolitisch ändern? Wohnlage-Autorin Dorothea Heintze lebt in einer Baugemeinschaft in Hamburg und weiß: Das eigene Wohnglück zu finden, ist gar nicht so einfach. Alle zwei Wochen.