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Liebe Dominique,
ein halbes Jahr später, ein halbes Jahr nach unserem Austausch. So viel ist passiert inzwischen! Und dann auch wieder wenig.
Immerhin liegt kein Schnee mehr. Drei kalte, aber erlebnisreiche Februar-Wochen war ich in Meißen an der Elbe und habe versucht, deinen Job zu machen, als Elblandreporterin bei der "Sächsischen Zeitung". Und Du warst in Frankfurt bei chrismon. Hast in meinem Viertel gewohnt – ich in der Kleinstadt.
Meine Beiträge für die "Sächsische" sind längst in die Archive gerutscht, während Du ganz aktuell in chrismon stehst. Der sächsische Waldbesitzer, den Du für uns befragt hast. Der hat ja so geklagt über den Zustand des Forstes, dass wir im Frühsommer dachten, der übertreibt ein bisschen. Inzwischen wissen wir es besser.
In Frankfurt rollern jetzt die Banker in ihren Anzügen, die 14jährigen, die Verliebten elektrisiert durch die Stadt, das gab es im Februar noch nicht, als Du hier warst! Aber in Dresden rollern sie bestimmt auch. Am Wochenende sah ich zwei nicht mehr ganz junge Frauen auf E-Rollern, Musliminnen mit Kopftuch, sie strahlten vor Freude.
Leider fühlt es sich hier mitten im August schon herbstlich an. Braune Blätter, Bäume, die von oben kahl werden – erstaunlich, wie man sich dran gewöhnt. Und wie wir den Sommer trotzdem genießen, wenn wir draußen in den Apfelweingärten über den Klimawandel diskutieren... und über das politische Klima. Das lässt hier auch niemanden kalt.
Und worüber redet Ihr? Wie geht es in Meißen, was hast Du dort erlebt? Ich habe gehört, Du hast neuerdings einen Job in der Zentrale der "Sächsischen" in Dresden, war das ein schwerer Abschied von der Provinz? Und, Dominique, das will ich natürlich auch wissen: auf welche Wahlplakate guckst Du von Deinem Schreibtisch? Ist ja jetzt die heiße Phase. Kann man noch miteinander reden? Und marschiert die Pegida immer noch montags vor dem Pressehaus?
Schreib mal wieder, Dominique, wir würden uns freuen!